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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0081
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als die einzig erhaltene Photographie, die der Abbildung zugrundeliegt. Nach ihr ist auf jeder Seite der
Scheide eine özeilige Inschrift eingraviert. Zu identifizieren sind in Z. 3 dann wie gar Z. 4 das Z. 6 wen
jeweils am Zeilenanfang. Die Maße sind unbekannt.
Eine Durchsicht der verfügbaren Literatur über Richtschwerter mit Inschriften ergab keinen Anhalts-
punkt1).
J) Schloßmuseum in Mannheim. Führer durch die Sammlungen. Mannheim 1926, S. 92. - Frau Dr. Grit Arnscheidt danke ich
für alle Bemühungen, das Objekt aufzufinden und für Mithilfe bei der Suche nach einer früheren Lesung der Inschrift.


83t Ladenburg, ehern. „Saal“ Ende 15. Jh.?


Wandmalereien im „Saal“ des ehemaligen Bischofshofes. Der Bau wurde 1885 abgebrochen, die Malereien
auf Veranlassung des Mannheimer Altertumsvereins kopiert; beim Brand des Mannheimer Schlosses im
zweiten Weltkrieg gingen die Kopien zwar verloren, jedoch existieren Photos, die eine Vorstellung von
der Ausmalung vermitteln können. Hauptthema war der Sieg der Weiberlist über die Männer, dargestellt
an einzelnen Figuren mit begleitenden Spruchbändern, umgeben von vegatabilischem Rankenwerk mit
Blättern und Früchten. Eine Lesung der Spruchbänder ist nur fragmentarisch und ohne Gewähr möglich,
doch scheint der Hinweis auf das dargestellte Thema wichtig genug, um die Aufnahme zu rechtfertigen.
Inschriften nach Photo.
A Halbfigur eines Mannes in höfischer Kleidung, dazu die Schrift:
[samsots] der [...] von frawen list er [ ]
B Aristoteles als Reittier der Phyllis, letztere in langem Gewand mit Gerte, dazu die Schrift:
[ ] mus ich eyn [...] pferd bildi [ ]
C Halbfigur eines bärtigen und langhaarigen Mannes, dazu die Schrift:
O lene ra[ ]seri vä [ ] frode [ ] sin [ ] es waß | ]
Die Minuskel der Kopien ist schwach sichtbar, wahrscheinlich war die Schrift des Originals stark verblaßt,
teilweise erloschen und an einzelnen Stellen nachgezogen (falsch?), so daß die Lesung schon 1885 unklar
blieb. Dafür spricht, daß sie in der Literatur nirgends erwähnt ist1). Ein zusammenhängender Text war
allem Anschein nach nicht zu gewinnen; deutlich wird nur, daß unter A offenbar Samson zu sehen ist,
unter B die weitverbreitete Geschichte von Aristoteles und Phyllis, während unklar ist, wer bei C darge-
stellt ist; die Annahme, es könnte Salomon sein (der von seinen Frauen zur Anbetung von Götzen verführt
wurde) bleibt hypothetisch. Das Thema der Weiberlist und Weibermacht war im 14. und 15. Jahrhundert
in allen Kunstgattungen (Plastik, Kleinkunst, Graphik, Teppichweberei) beliebt, es hat in Süddeutschland
besondere Verbreitung gefunden2). Ein Zusammenhang der Ladenburger Wandmalereien mit Fresken des
15. Jahrhunderts in einem Konstanzer Bürgerhaus, die das gleiche Thema behandeln, ist nicht gegeben,
die Quelle für die Konstanzer Beischriften ist nachweisbar3). Naheliegender erscheint ein Zusammenhang
mit dem im Heidelberger Raum tätigen „Hausbuchmeister“, der am Hofe Philipps des Aufrichtigen nach-
weisbar ist4) und zwei Szenen der Weibermacht in Kupferstichen dargestellt hat, die mit den Ladenburger
Malereien thematisch übereinstimmen: den von einem Weib bezwungenen Aristoteles und Samson5).
Eine dritte Darstellung zum selben Thema betraf Salomo, so daß bei der hypothetischen Annahme, es
handele sich bei Darstellung C um Salomo, die drei dargestellten Szenen zum ThemaWeibermacht in
Kuperstichen des Hausbuchmeisters und den Wandmalereien des Ladenburger „Saals“ identisch sind6).
Für die Kupferstiche ist als terminus ante quem 1488 anzusetzen. Zieht man als Urheber der Ausmalung des

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