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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0118
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ANNO CHRISTI / 1586 DEN 5 AVGVSTI /
IST ](N GOT VERSCHI / DEN DER ERWIRDIG /
VND WOLGELERT ■ M • / IOHAN SCHOLIVS PFAR /
HER DIESER KIRCHEN VND / CHRISTLICHEN GEMEIN /
ALHIE ZV WEINHEIM /WELCHEM GOT EIN/
FROELICH AVFFER / VNGa) VERLEIHENN /
WOLLE • AMEN /

Der Name des Pfarrers erscheint in derWeinheimer Heimatgeschichte bisher nicht, er ist nur durch diesen
Grabstein bekannt.
a) So statt AVFFERSTEHVNG.
KdmBaden X 3, 369. - Wickenburg I 280. -Wolf(hs.) 139.

Ladenburg, St. Sebastian

1586

Meistersignatur des Malers Hans Spies. Im Chor, auf einer Querrippe des 1477 datierten, reich mit spät-
gotischer Rankenmalerei ausgezierten Netzgewölbes. Mit weißer Farbe auf die grau gefaßte Kehlung
aufgemalt1).
Bu. ca. 8 cm. - Kapitalis.

1586 HANS SPIES
Ein „Hans Spieß (Spies), Maler“ ist 1596 bis 1607 in Mainz wohnhaft und vielleicht mit dem vorliegenden
Meister identisch2). Die Inschrift bezieht sich vermutlich auf eine Renovierung der Scbastianskapellc, bei
der die in Resten erhaltene und neuerdings wieder beseitigte Rollwerk-Malerei in der Fensterzone des
Chores sowie die Ausmalung des Langhauses entstanden sein könnten3).
x) Vgl. nr. 66.
2) H. Schrohe, Aufsätze und Nachweise zur Mainzer Kunstgeschichte. Mainz 1912, 98 (Bcitr. z. Gesch. d. Stadt Mainz 2).
3) Siehe die folgende nr. 143.
Häusser-Heukemes 9.

143

Ladenburg, St. Sebastian

1586 (?)

Wandmalerei-Fragmente eines Apostelzyklus. Im Langhaus an der Nord- und Südwand sowie zu beiden
Seiten des Chorbogens aufgemalt. Überlebensgroße, sehr schlecht erhaltene Figuren mit je einer Inschrift-
tafel, deren Form und Ausführung wechselt, zu Füßen1). Inschriften fast ganz zerstört.
H. der Tafeln ca. 25 cm, B. ca. 110 cm, Bu. ca. 12 cm. - Kapitalis.

Nordwand:
Südl. Ostwand:
Südwand:

S[T] IA[COBVS]
ST[PAV]LVSa)
[...ME] VS”)

Die typisch manieristische Farbgebung und - soweit erkennbar - auch der stilistische Befund lassen eine
Ansetzung um 1580 zu; vermutlich gleichzeitig mit der von dem Maler Hans Spies 1586 signierten Reno-
vierung des Chores und von der gleichen Hand. Spätes Beispiel für die Gattung monumentaler Apostel-
zyklen, hier ohne die sonst übliche Zuordnung einzelner Sätze des Glaubensbekenntnisses2).
a) Deutung durch das deutlich erkennbare Schwert als Attribut gestützt.
b) Vielleicht als ST BARTHOLOMEUS zu ergänzen.
*) 1973 aufgedeckt; z.T. durch Reste früherer Malerei gestört und kaum noch im Umriß zu erkennen.
2) Besonders gut erhalten der Apostelzyklus der Stadtkirche zu Wimpfen am Berg, datiert 1516; vgl. DI. IV (Wimpfen) nr. 95.

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