144-f Ladenburg, St. Gallus 1587
Grabstein des Heinrich Adam von Hirschberg. Grabplatte mit Umschrift (A), beginnend links oben. Im
Feld in der Mitte zwei Wappen mit Helmen und Helmzieren, darunter Inschrift (B); oben und unten je
zwei Ahnenwappen in den Ecken. Inschrift zitiert nach Wickenburg.
A Röm: 14a). Leben Wir So Lehen wir dem / Herren.
Sterben wir So Sterben Wir dem Herren, ist /
des Juncker Seeligen jeder / Trost Spruch
gewesen.
B ANNO 1587 . Auff den Tag / den 24.ten Januarij
ist in Gott / Christlich Verschieden der Edle /
und Ehrenveste Henerich A= / dam von Hirschberg,
dem / Gott gnädig / und Barmhertzig / Seye . /
Wappen: Hirschberg, Morsheim; Hirschberg, Morsheim, Blick von Lichtenberg, Habern.
Heinrich Adam von Hirschberg war mit Margret Helena von Morsheim vermählt1). Die Wappen des
Denkmals beziehen sich auf beide Ehegatten, obwohl die Inschrift nur den Ehemann erwähnt. Heinrich
Adam wurde 1584 mit Gütern zu Leutershausen belehnt, wo das Ministerialen-Geschlecht der Hirschberg
seit dem 13. Jh. ansässig war2). In Ladenburg besaß die Familie den Hirschberger Hof (Schulgasse 2-ö)3).
a) Humbracht Taf. 82. - Seine Eltern waren Adam von Hirschberg und Dorothee Blick von Lichtenberg. Der Grabstein des
Vaters ist erhalten; vgl. die folgende nr. 145.
') Römer 14, Vers 8.
2) Fresin, Heimatbuch Leutershausen 70.
3) KdmBaden X 3, 227. - AmtlKreisbeschreibung III, 623. - Vgl. auch nrr. 64, 146.
KdmBaden X 3, 175, Abb. 105. - Wickenburg I 364 (Abb.).
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Leutershausen, Schloß
nach 1587 (?)
Grabstein des Adam von Hirschberg. An der nördlichen Umfassungsmauer des Wirtschaftshofes, an der
dem Garten zugekehrten Seite eingelassen. Ehemals in der Werkstatt des Schmiedemeisters Elfner, Groß-
sachsener Str. 4. Große randlose Grabplatte aus rotem Sandstein mit erheblichen Verwitterungsschäden
am rechten Rand und im linken Teil der Inschrift; ein Riß verläuft der Länge nach durch die Platte, das
linke Bruchstück ist dreimal quer gebrochen. In den Ecken vier Ahnenwappen; zwischen dem oberen
Wappenpaar Stiftungsinschrift (A); darunter drei Wappen mit Helmen und Helmzieren; in der unteren
Feldhälfte die Inschrifttafel (B) mit Rahmung aus Roll- und Beschlagwerk.
H. 181 cm, B. 91 cm, Bu. 3-3,5 cm. - Kapitalis.
A FRAW [MA]RGRETHA HEL / [ENA FRA|W V HIRSCHBE /
RGGEBORN V MORS /~HEIM[MA]CHT ZV EREN / |DE|M
[SCH|WER DISEN / STEIN /
B ANN[O 1583]a) DEN 23 / [ ] IN GOTT /
[ ] DER EDEL / [ JVNC]KER ADAM /
[VON HIRSCHBE]RG DEM / [ ] HE AVFER /
[ST ] LEIHE/./b)
Wappen: Hirschberg, unkenntlich; Blick von Lichtenberg, Hirschberg, Heimstatt; Leyen, Pflummern1).
Adam von Hirschberg, Sohn des Friedrich, erwähnt 1542 (oder 1547?) zusammen mit seinen Brüdern
Hanns und Reinhard, wurde 1557 mit den Leutershauser Lehen belehnt2). Er war in erster Ehe mit Doro-
thea Blick von Lichtenberg, in zweiter Ehe mit Margreth von Heimstatt verheiratet, wie auch das vor-
liegende dreifache Allianzwappen ausweist3). Das nicht mehr einwandfrei lesbare Todesdatum ist vermut-
lich als 1583 zu ergänzen, weil bereits 1584 der Sohn des Verstorbenen, Heinrich Adam von Hirschberg,
mit Leutershausen belehnt wird4). Dieser ist 1587 gestorben6); daher errichtete nicht er, sondern seine
Frau Margaretha Helena von Morsheim laut vorliegender Inschrift das Denkmal dem Schwiegervater.
Folglich wird die Entstehungszeit erst nach dem Todesjahr Heinrich Adams anzusetzen sein.
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