Wiederhergestellt im Jahr Christi 1631, im 8. (Jahr) Papst Urbans VIII., im 13. (Jahr) Kaiser Ferdinands des II., im 22. des
Bischofs von Speyer Philipp Christoph.
Die Inschrift ist ein Zeugnis für die Versuche, das Ritterstift Sinsheim während des Dreißigjährigen Krie-
ges wieder zu beleben. Der Bischof von Speyer, Philipp Christoph von Sötern (1610-1652), bemühte sich
nach dem Jahre 1623 um Wiederherstellung der zerstörten Stiftsgebäude und um Wiederaufrichtung des
geistlichen Lebens1). Damals wurde der Innenraum der Kirche mit dekorativen Malereien versehen.
]) Wilhelmi, in: 13. Jahresbericht (1851).
KdmBadcn VIII 1, in. - Monc, Quellensammlung I 211.
345
Neckarbischofsheim, Totenkirche
1632
Grabstein der Agnes Philippina von Heimstatt. Innen in der Kirche an der Südwand, links neben der Ein-
gangstür. Platte aus rotem Sandstein mit umlaufender Beschriftung. Im Mittelfeld vier Eckwappen. Mit-
telwappen und zwei kleine Tafeln mit Spruch und Jahreszahl. Der Stein früher im Chorfußboden vor dem
Altar, Schriftleiste teilweise beschädigt.
H. 168 cm, B. 78 cm, Bu. 5 cm. - Kapitalis.
ANNO. DOMINI : MDCXXXjll] / DEN. 2. JAN : IST DIS WOHLE VNDT
VNDa) TVGENDREICHE JVNGF/[FRAV AGJNES PHILIPPI V HELMSTAT /
IN GOT SELIG EN[TSCHLA]FEN : DEREN SELEN GOT GENAD
WAN GOT / WILL
1632
Wappen: Heimstatt; Heimstatt, Neipperg, Venningen, Gemmingen.
Die Schrift weicht vom Bestand einer klassischen Kapitalis ab: sie zeigt weit eher das Bild einer Kapital-
kursive, wobei die Form des G besonders auffällt. Das E immer in gerundeter Form wie in der humanisti-
schen Kapitalis. Ob gewollte Schriftform oder nicht eher eine gewisse Verwilderung zugrundeliegt, läßt
sich kaum entscheiden. Willkürliche Abkürzungen (wähle statt wohledle, Philipi statt Philippina) und die
Einmeißelung von doppelter Silbe sprechen eher für letztere Annahme.
Die Verstorbene war eine Tochter Peters von Heimstatt und seiner zweiten Frau Ursula von Venningen
(Helmstattcr Zweig der Heimstatt); sie starb auf der Flucht vor den kaiserlichen Truppen in Neckar-
bischofsheim.
a) Eingemeißelt ist irrtümlich doppeltes und.
KdmBaden VIII i, 49. - Schmitthenner 52.
346
Neckarbischofsheim, Totenkirche
1632
Grabstein des Ludwig Carl von Heimstatt. Innen in der Kirche an der Westwand. Früher im Chorfuß-
boden. Platte aus grauem Sandstein, die in der äußeren Gestaltung mehreren anderen Steinen dieser Periode
folgt: seitliche Leisten mit Ahnenprobe und Beischriften, im oberen Teil des Mittelfeldes Rollwerktafel
mit Bibelspruch (A), darunter dreifaches Allianzwappcn mit Helmzier und Beischriften (B), darunter die
gereimte Grabschrift (C). Die Platte ist stark abgetreten und stellenweise mit Mörtel geflickt.
H. 195 cm, B. 102 cm, Bu. 2-3 cm. - Kapitalis.
A I. IOH. 1. V. 7.
DAS BLVT IESV CHRISTI / DES SONS GOTTES [MA]C[CHT] /
[VNS FREI] VON ALLEN VNS /[EREN] SINDEN1)
B HELMSTAT HELMSTAT ELTZ
AMVH LCVH AWVE»)
C LVDWIG CAROL VON HELMSTAT GVT
EIN EDEL REDLICH CHRISTLICH [BLVT:]
WARD GEBORN IN DISE WELT
DA MAN MD.LXX.VIII ZAELT:
ER LEBT ALSO VF DISER ERDT
DAS ER WARD VIL VND HOCHGEEHRT.
LÖBLICH VND WOL ER HAT REGIRT
217
Bischofs von Speyer Philipp Christoph.
Die Inschrift ist ein Zeugnis für die Versuche, das Ritterstift Sinsheim während des Dreißigjährigen Krie-
ges wieder zu beleben. Der Bischof von Speyer, Philipp Christoph von Sötern (1610-1652), bemühte sich
nach dem Jahre 1623 um Wiederherstellung der zerstörten Stiftsgebäude und um Wiederaufrichtung des
geistlichen Lebens1). Damals wurde der Innenraum der Kirche mit dekorativen Malereien versehen.
]) Wilhelmi, in: 13. Jahresbericht (1851).
KdmBadcn VIII 1, in. - Monc, Quellensammlung I 211.
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Neckarbischofsheim, Totenkirche
1632
Grabstein der Agnes Philippina von Heimstatt. Innen in der Kirche an der Südwand, links neben der Ein-
gangstür. Platte aus rotem Sandstein mit umlaufender Beschriftung. Im Mittelfeld vier Eckwappen. Mit-
telwappen und zwei kleine Tafeln mit Spruch und Jahreszahl. Der Stein früher im Chorfußboden vor dem
Altar, Schriftleiste teilweise beschädigt.
H. 168 cm, B. 78 cm, Bu. 5 cm. - Kapitalis.
ANNO. DOMINI : MDCXXXjll] / DEN. 2. JAN : IST DIS WOHLE VNDT
VNDa) TVGENDREICHE JVNGF/[FRAV AGJNES PHILIPPI V HELMSTAT /
IN GOT SELIG EN[TSCHLA]FEN : DEREN SELEN GOT GENAD
WAN GOT / WILL
1632
Wappen: Heimstatt; Heimstatt, Neipperg, Venningen, Gemmingen.
Die Schrift weicht vom Bestand einer klassischen Kapitalis ab: sie zeigt weit eher das Bild einer Kapital-
kursive, wobei die Form des G besonders auffällt. Das E immer in gerundeter Form wie in der humanisti-
schen Kapitalis. Ob gewollte Schriftform oder nicht eher eine gewisse Verwilderung zugrundeliegt, läßt
sich kaum entscheiden. Willkürliche Abkürzungen (wähle statt wohledle, Philipi statt Philippina) und die
Einmeißelung von doppelter Silbe sprechen eher für letztere Annahme.
Die Verstorbene war eine Tochter Peters von Heimstatt und seiner zweiten Frau Ursula von Venningen
(Helmstattcr Zweig der Heimstatt); sie starb auf der Flucht vor den kaiserlichen Truppen in Neckar-
bischofsheim.
a) Eingemeißelt ist irrtümlich doppeltes und.
KdmBaden VIII i, 49. - Schmitthenner 52.
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Neckarbischofsheim, Totenkirche
1632
Grabstein des Ludwig Carl von Heimstatt. Innen in der Kirche an der Westwand. Früher im Chorfuß-
boden. Platte aus grauem Sandstein, die in der äußeren Gestaltung mehreren anderen Steinen dieser Periode
folgt: seitliche Leisten mit Ahnenprobe und Beischriften, im oberen Teil des Mittelfeldes Rollwerktafel
mit Bibelspruch (A), darunter dreifaches Allianzwappcn mit Helmzier und Beischriften (B), darunter die
gereimte Grabschrift (C). Die Platte ist stark abgetreten und stellenweise mit Mörtel geflickt.
H. 195 cm, B. 102 cm, Bu. 2-3 cm. - Kapitalis.
A I. IOH. 1. V. 7.
DAS BLVT IESV CHRISTI / DES SONS GOTTES [MA]C[CHT] /
[VNS FREI] VON ALLEN VNS /[EREN] SINDEN1)
B HELMSTAT HELMSTAT ELTZ
AMVH LCVH AWVE»)
C LVDWIG CAROL VON HELMSTAT GVT
EIN EDEL REDLICH CHRISTLICH [BLVT:]
WARD GEBORN IN DISE WELT
DA MAN MD.LXX.VIII ZAELT:
ER LEBT ALSO VF DISER ERDT
DAS ER WARD VIL VND HOCHGEEHRT.
LÖBLICH VND WOL ER HAT REGIRT
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