Oben links Truchseß, rechts ein Rechen, verstümmelt; unten links Schaumberg, rechts Grumbach. Schrift
gotische Minuskel, eingehauen.
H. 187, B. 96, Bu. 7,5 cm. Abb. 14
Nach xpi gebürt Mcccc / vnd lxxxviii iar vff manttag nach sant iacobs tag starb de’ /
gestreng vnd erenuest / truchsses zw Wetzhaussen ritter de got genad Amen
28. Juli 1488.
Die Inschrift gibt nicht den Vornamen des hier Bestatteten. Hiemickels Vorschlag reimund (?) beruht auf
einem Lesefehler. Nach Biedermann, Baunach Taf. 178, handelt es sich vielmehr um Dietz iun. Truchseß
von und zuWetzhausen etc., Ritter, geboren 1448, gefallen 1488 im Dienste Kaiser Friedrichs III. (1440-93)
in den Niederlanden. - Dietz war mit Margarethe geb. von Steinau gen. Steinrück (Nr. m) verheiratet.
Vater war nach Biedermann Hans Truchseß, Mutter Barbara von Bibra, Großmutter väterlich Anna von
Schaumberg, Großmutter mütterlich Gutta von Grumbach. Das Mutterwappen des Grabmals zeigt aller-
dings einen verstümmelten Rechen, der auf dasWappen Voit von Salzburg zurückgehen könnte. Daraus
wäre nach Biedermann, Baunach Taf. 179, zu folgern, daß Dietz iun. ein Sohn des Dietz sen. und der
Dorothea geb. Voit von Salzburg war. - Das Motiv der lebensgroßen, knienden Figur wiederholt sich in
der Ritterkapelle bei Appel von Stein zum Altenstein (Nr. 90) und Georg (?) Fuchs von Gleisenau (Nr. 92).
Die Gedächtnisplatte des ersteren ist offenbar als Pendant zu der des Truchseß gedacht. Besonders deutlich
wird das bei den Löwen. Gleichgroß sind sie auf einer Horizontalen angeordnet. Der Steinsche duckt sich
zusammen, während sich der Truchseßsche aufrichtet; der Fuchssche hat sich des Helmes bemächtigt. Diese
gegensätzlichen Bewegungen der drei spielenden Tiere ergeben eine gefällig sinkende und steigende Linie.
Die stilistische und epigraphische Übereinstimmung der drei Grabdenkmäler weist sie als Werke ein und
desselben Künstlers, des sog. Haßfurter Meisters von 1514, aus; siehe Bruhns, Grabplastik 22f.; ferner
Kainz, Pfarrkirche Haßfurt 21.
Hiemickel; Kdm. HAS 72; Rauh, Steininschriften, Bamberger Bll. 13 (1936) 7.
51 Ebern, kath. Pfarrkirche 1491
Innen, Westempore. Sandsteinbrüstung mit Maßwerk aus Fischblasen, Pässen und Rosetten. An zwei
Feldern Wappenschilde: südlich des Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg (1466-99), nördlich geviert:
1 Rotenhan, 2 Himheim, 3 Rechberg, 4 Pappenheim. Daneben Bauinschrift, gotische Minuskel, ein-
gehauen.
Bu. ca. 15 cm.
1491 / • v • v • r
1492 Höhl; u.u.i. Kdm.
Es handelt sich um die Initialen Veits (II.) von Rotenhan (f 1501). DasWappen Himheim bezeichnet Veits
Gemahlin Dorothea von Hirnheim, vgl. Biedermann, Baunach Taf. 135; die Wappen in Feld 3 und 4 sind
in ihrer Bedeutung unklar; nach Biedermann war eine Urgroßmutter des Veit eine Pappenheim, während
die Mutter der Dorothea eine Rechberg war, Biedermann, Altmühl Taf. 214.
L.Höhl, Die Pfarrkirche zu Ebern, Nürnberg 1885, 5; Kdm. EBN 50, Zeichnung 51, Fig. 41; Mayer *54! 248 Erwähnung.
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum 1484-92
Im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg befindet sich das Mittelstück eines spätgotischen Tafelaltars
(Katalog Nr. Gm 125). Es zeigt auf Goldgrund eine figurenreiche Kreuzigung Christi. Etwa vierzig indi-
viduell dargestellte Personen in prächtigen Kostümen scharen sich um das Kruzifix. Mehrfach sind Hut-
und Mützenkrempen, Gewandsäume und einmal der Rand eines Schildes mit Zeichen besetzt, die an hebrä-
ische Buchstaben erinnern. Lateinische Inschriften wurden am Kruzifix und in der Gloriole der Maria Mag-
dalena festgestellt. Schrift frühhumanistische Kapitalis, gemalt.
H. 279, B. 225, Bu. 6,5 und 2,9 cm.
Am Kruzifix: Abb. 15
[INJRI
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gotische Minuskel, eingehauen.
H. 187, B. 96, Bu. 7,5 cm. Abb. 14
Nach xpi gebürt Mcccc / vnd lxxxviii iar vff manttag nach sant iacobs tag starb de’ /
gestreng vnd erenuest / truchsses zw Wetzhaussen ritter de got genad Amen
28. Juli 1488.
Die Inschrift gibt nicht den Vornamen des hier Bestatteten. Hiemickels Vorschlag reimund (?) beruht auf
einem Lesefehler. Nach Biedermann, Baunach Taf. 178, handelt es sich vielmehr um Dietz iun. Truchseß
von und zuWetzhausen etc., Ritter, geboren 1448, gefallen 1488 im Dienste Kaiser Friedrichs III. (1440-93)
in den Niederlanden. - Dietz war mit Margarethe geb. von Steinau gen. Steinrück (Nr. m) verheiratet.
Vater war nach Biedermann Hans Truchseß, Mutter Barbara von Bibra, Großmutter väterlich Anna von
Schaumberg, Großmutter mütterlich Gutta von Grumbach. Das Mutterwappen des Grabmals zeigt aller-
dings einen verstümmelten Rechen, der auf dasWappen Voit von Salzburg zurückgehen könnte. Daraus
wäre nach Biedermann, Baunach Taf. 179, zu folgern, daß Dietz iun. ein Sohn des Dietz sen. und der
Dorothea geb. Voit von Salzburg war. - Das Motiv der lebensgroßen, knienden Figur wiederholt sich in
der Ritterkapelle bei Appel von Stein zum Altenstein (Nr. 90) und Georg (?) Fuchs von Gleisenau (Nr. 92).
Die Gedächtnisplatte des ersteren ist offenbar als Pendant zu der des Truchseß gedacht. Besonders deutlich
wird das bei den Löwen. Gleichgroß sind sie auf einer Horizontalen angeordnet. Der Steinsche duckt sich
zusammen, während sich der Truchseßsche aufrichtet; der Fuchssche hat sich des Helmes bemächtigt. Diese
gegensätzlichen Bewegungen der drei spielenden Tiere ergeben eine gefällig sinkende und steigende Linie.
Die stilistische und epigraphische Übereinstimmung der drei Grabdenkmäler weist sie als Werke ein und
desselben Künstlers, des sog. Haßfurter Meisters von 1514, aus; siehe Bruhns, Grabplastik 22f.; ferner
Kainz, Pfarrkirche Haßfurt 21.
Hiemickel; Kdm. HAS 72; Rauh, Steininschriften, Bamberger Bll. 13 (1936) 7.
51 Ebern, kath. Pfarrkirche 1491
Innen, Westempore. Sandsteinbrüstung mit Maßwerk aus Fischblasen, Pässen und Rosetten. An zwei
Feldern Wappenschilde: südlich des Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg (1466-99), nördlich geviert:
1 Rotenhan, 2 Himheim, 3 Rechberg, 4 Pappenheim. Daneben Bauinschrift, gotische Minuskel, ein-
gehauen.
Bu. ca. 15 cm.
1491 / • v • v • r
1492 Höhl; u.u.i. Kdm.
Es handelt sich um die Initialen Veits (II.) von Rotenhan (f 1501). DasWappen Himheim bezeichnet Veits
Gemahlin Dorothea von Hirnheim, vgl. Biedermann, Baunach Taf. 135; die Wappen in Feld 3 und 4 sind
in ihrer Bedeutung unklar; nach Biedermann war eine Urgroßmutter des Veit eine Pappenheim, während
die Mutter der Dorothea eine Rechberg war, Biedermann, Altmühl Taf. 214.
L.Höhl, Die Pfarrkirche zu Ebern, Nürnberg 1885, 5; Kdm. EBN 50, Zeichnung 51, Fig. 41; Mayer *54! 248 Erwähnung.
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum 1484-92
Im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg befindet sich das Mittelstück eines spätgotischen Tafelaltars
(Katalog Nr. Gm 125). Es zeigt auf Goldgrund eine figurenreiche Kreuzigung Christi. Etwa vierzig indi-
viduell dargestellte Personen in prächtigen Kostümen scharen sich um das Kruzifix. Mehrfach sind Hut-
und Mützenkrempen, Gewandsäume und einmal der Rand eines Schildes mit Zeichen besetzt, die an hebrä-
ische Buchstaben erinnern. Lateinische Inschriften wurden am Kruzifix und in der Gloriole der Maria Mag-
dalena festgestellt. Schrift frühhumanistische Kapitalis, gemalt.
H. 279, B. 225, Bu. 6,5 und 2,9 cm.
Am Kruzifix: Abb. 15
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