Metadaten

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Maierhöfer, Isolde [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0074
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Epitaph des festen Mannes Lampert von Bibra. So beschlossen es, Lampert, die drei Parzen, daß du vorzeitig sterbend in einem
kleinen Grab beschlossen wurdest? Konnten deine Tage nicht die weiß werdenden Schwäne nachahmen, die Töchter dich
nicht als Greis erleben ? Ach wie wertvoll wäre es dem Ärmsten gewesen, wenn das traurige Geschick liier keine Macht gehabt
hätte! Hier hätte gewiß der Tod langsamer sein und seine Gesetze deinen Fähigkeiten unterordnen müssen. - Distichen.
Das Epitaphium ist in einem Konvolut von Gelegenheitsgedichten des Erfurter Poeten Christophorus
Aulaeus, hier mit dem Titel Luctuum Libri duo, gedruckt 1547 in Mainz bei Ivo Schoeffer, enthalten. -
Lampert von Bibra war 1496 an der Universität Ingolstadt immatrikuliert, 1524-25 und 1535 Amtmann zu
(Ebern-)Raueneck; siehe Lehnes, Baunachgrund, AUfr. 7 (1841) 106, und Zeißner, Beiträge, MJb. 6 (1954)
121. - Er starb offenbar in jüngeren Jahren am 31. Dezember 1542 und wurde in der Kirche zu Bibra bei-
gesetzt, wo sein Grabmal noch 1870 zu sehen war. Von seinen drei Töchtern sind Katharina und Appolonia
namentlich bekannt. - W. Freiherr von Bibra, Beiträge zur Familiengeschichte der Reichsfreiherrn von
Bibra, 3 Bde., München 1880-1888, hier II432-436; ders., Geschichte der Familie der Freiherrn von Bibra,
München 1870, 52f.; Biedermann, Steigerwald Taf. 9.
A.Amrhein, Beiträge zur fränkischen Epitaphienliteratur, AUfr. 46 (1904) 187-208, hier 198 (Abdruck Aulaeus).

127 Mariaburghausen, ehemalige Zisterzienserinnenklosterkirche 18.2.1543

Grabplatte der Äbtissin Anna (II.) Zöllner von Rottenstein, innen, in den Ziegelboden der sog. Gruft, vor-
dere Reihe, dritte von Süden, eingelassen. Graugelber Sandstein, teilweise abgetreten. Frontalrelief der
Verstorbenen im Ordenshabit, den Stab in der Linken, das Regular- oder Gebetbuch in der Rechten.
Am erhabenen Rahmen ursprünglich oben links Wappen Zöllner von Rottenstein, rechts Haberkorn
von Zellingen; unten links Burdian, alle zerstört, rechts Guttenberg. Inschriften auf dem Rahmen und auf
Spruchbändern unter den Wappen, ergänzt nach der gängigen Formel. Schrift Fraktur, eingehauen.
H. 200, B. 103, Bu. 5 cm.
Auf dem Rahmen:
[Anno 1543] / ä • 18 • tag • febru: Jst • verschiden • die • erwurdige • vnd • geist/[liche fraw
Anna Zöllnerin von Rottenstein der] / got g • sei
18. Februar 1543.
Dritte und vierte Zeile nach P. Joseph Agricola (1660): liehe fraw Anna Zöllnerin von Gottes [gnaden] Äbbtissin des Closters zu
Macpurghausen (sic) der Gott gnadt Amen.
Auf den Wappenbändern:
Zoll[ner von Rottenjstein // [Haberkorn ...] // [Burdian ] // Gutenberck
Nach Wieland, Mariaburghausen 196, war Anna die vorletzte, 1526 und 1533 bis 1538 erwähnte Äbtissin
des Klosters. Nach Biedermann, Baunach Taf. 271, war ihr Vater Carl (d. J.), ihre Mutter Margaretha Zöll-
ner von Rottenstein geb. Haberkorn von Zellingen; Großmutter väterlich war Margaretha von Burdian,
Großmutter mütterlich Margaretha von Trugenhofen. Letzteres widerspricht der Wappenfolge auf dem
Grabstein, der unten links Guttenberg mit Beschriftung zeigt. Die Guttenberg-Genealogie kennt allerdings
keine mit einem Haberkorn von Zellingen verheiratete Trägerin dieses Namens.
StA Bamberg, Kl. Ebrach D 7 Nr. 16111, Notitia Abbatiarum, Bl. 493; Wieland, Mariaburghausen 168 (Abdruck Agricola).

128 Wonfurt, kath. Filialkirche 1544

3. Glocke, Umschrift zwischen zwei Wülsten, gotische Minuskel, erhaben.
D. 70, Bu. 2,8 cm.
+ o rex glorie • veni cvm pace • mcccccxxxxiiii
Worttrennung zwei Zierpunkte. - Unregelmäßiger Guß; die primitive Arbeit läßt die Glocke älter erscheinen. - 1544.
Kdm. HAS 179.

46
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften