Es dürfte dies der Erbauer des Betsaales sein, der die Tafel hierher versetzt hat. Geschaffen wurde sie von
Bernhard Friedrich. Als Stifter der Tafel kommen nach der Wappenfolge Mitglieder der Familien Heß-
berg, Truchseß, Zöllner von Rottenstein und Steinau gen. Steinrück in Betracht. Ortsherren zuWalchen-
feld waren jedoch seit 1527 in Nachfolge der Zöllner von Rottenstein die Hutten. Dies legt die Vermutung
nahe, daß die Bilderbibel erst beim Bau des Schulhaus-Betsaales 1830 nach Walchenfeld verbracht wurde;
siehe StA Würzburg, Lehens. 4974, 159; Bundschuh IV 79; A. Hessler, 296 Burgen und Schlösser in Unter-
franken, Würzburg 1909, 93 ; Wieland, Hofheim, AUfr. 29 (1886) i89f.; zur Tafel und zum Künstler siehe
Bruhns, Bildhauer 461 f.; ders., Grabplastik 83; Koppelt, Stmz. 196 (mit 2 Abb.); zur Art der Darstellung
siehe W. Steinbock, Protestantische Epitaphien des 16. Jahrhunderts im Stadtmuseum Wels, Jb. des Museal-
vereins Wels 18 (1972) 87-110, hier 89-94.
Kdm. HOH 94 unvollständige Wiedergabe der Inschriften; Abb. 95, Fig. 55.
137 Königsberg, ev.-luth. St. Burkardskirche (15. Jh.) bis 1555
In der Kirche befinden sich einige Reste spätgotischer Wandmalereien verschiedener Entstehungszeit.
I. Hinter der Kanzel das Jüngste Gericht; mehrere Figuren halten leere Spruchbänder in den Händen.
II. An der Südwand, bei der Kanzelstiege, weibliche (Stifter-?) Figur in grauem Habit mit weißer Haube,
vielleicht eine Agleienschwester, ein Spruchband in den Händen. Aufschrift in schwarzen Lettern, gotische
Minuskel, nurmehr in Spuren feststellbar. - Bu. 4 cm.
Nach Oelenheinz:
miserere mei deus
III. An der Nordwand des Chores, jetzt übertüncht, 1901 noch zu sehen: Dreiteiliges Fresko, u. a. ein Reiter-
zug. Am Mützenrand des hervorragenden Reiters nach Oelenheinz Inschrift in „lateinischen Buchstaben“:
IBERVS
Oelenheinz verstand den Reiter als Jakobus d. A., wie er den Spaniern gegen die Sarazenen zu Hilfe kam.
IV. An der Südwand, humanistische Minuskel, schwarz aufgemalt:
Bu. 3-6,5 cm.
Kongsbergck / • I • 5 • 55 • iar
Die Inschrift wurde bei der Renovierung der Kapelle 1900/01 aufgedeckt.
L. Oehlenheinz, Burkhardskapelle, Denkmalpflege 3 (1901) 83 f. und 93 f., Abb. 10, 94.
138 Schweinshaupten, ev.-luth. Pfarrkirche 1555
Grabplatte des Christoph (?) Fuchs von Schweinshaupten, innen, in der Mitte des Chorbodens. Grauer
Sandstein, größtenteils abgetreten. Das Feld zeigt ein Kruzifix, umgeben von acht Ahnenwappen. Oben, von
links nach rechts, Fuchs, Rechberg, Stöffeln; Mitte links Thüngen (?), rechts Truchseß (?); unten, von
links nach rechts, Cronberg (?), Montfort (?), Eberstein (?). Auf dem erhabenen Rahmen Umschrift, Kapi-
tals, größtenteils abgetreten. Erhalten sind die Kopf- und die Fußzeile.
H. 220, B. 90, Bu. 5 cm.
IM • 15 • IM • 55 • STARB • DER • EDE[L] / VND • ERNVEST • CHJRISTOPH ?]
Worttrennung Zierpunkte.
Die ungebräuchliche Anordnung der fast unkenntlichen Wappen läßt keinen sicheren Schluß auf den Namen
des Verstorbenen zu. In Frage kommt vielleicht Christoph, Sohn des Philipp (Nr. 53) und der Margarethe
Fuchs geb. von Rechberg (Nr. 72), deren Mutter Elisabeth von Stöffeln war. Großmutter väterlich war
Margarethe von Thüngen; siehe Biedermann, Baunach Taf. 51; Rhön-Werra Taf. 198 und freundliche Mit-
teilung von Albert G. Graf von Rechberg. - Die Grabplatte wurde bei der Kirchenrenovierung I973~75
aufgedeckt.
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Bernhard Friedrich. Als Stifter der Tafel kommen nach der Wappenfolge Mitglieder der Familien Heß-
berg, Truchseß, Zöllner von Rottenstein und Steinau gen. Steinrück in Betracht. Ortsherren zuWalchen-
feld waren jedoch seit 1527 in Nachfolge der Zöllner von Rottenstein die Hutten. Dies legt die Vermutung
nahe, daß die Bilderbibel erst beim Bau des Schulhaus-Betsaales 1830 nach Walchenfeld verbracht wurde;
siehe StA Würzburg, Lehens. 4974, 159; Bundschuh IV 79; A. Hessler, 296 Burgen und Schlösser in Unter-
franken, Würzburg 1909, 93 ; Wieland, Hofheim, AUfr. 29 (1886) i89f.; zur Tafel und zum Künstler siehe
Bruhns, Bildhauer 461 f.; ders., Grabplastik 83; Koppelt, Stmz. 196 (mit 2 Abb.); zur Art der Darstellung
siehe W. Steinbock, Protestantische Epitaphien des 16. Jahrhunderts im Stadtmuseum Wels, Jb. des Museal-
vereins Wels 18 (1972) 87-110, hier 89-94.
Kdm. HOH 94 unvollständige Wiedergabe der Inschriften; Abb. 95, Fig. 55.
137 Königsberg, ev.-luth. St. Burkardskirche (15. Jh.) bis 1555
In der Kirche befinden sich einige Reste spätgotischer Wandmalereien verschiedener Entstehungszeit.
I. Hinter der Kanzel das Jüngste Gericht; mehrere Figuren halten leere Spruchbänder in den Händen.
II. An der Südwand, bei der Kanzelstiege, weibliche (Stifter-?) Figur in grauem Habit mit weißer Haube,
vielleicht eine Agleienschwester, ein Spruchband in den Händen. Aufschrift in schwarzen Lettern, gotische
Minuskel, nurmehr in Spuren feststellbar. - Bu. 4 cm.
Nach Oelenheinz:
miserere mei deus
III. An der Nordwand des Chores, jetzt übertüncht, 1901 noch zu sehen: Dreiteiliges Fresko, u. a. ein Reiter-
zug. Am Mützenrand des hervorragenden Reiters nach Oelenheinz Inschrift in „lateinischen Buchstaben“:
IBERVS
Oelenheinz verstand den Reiter als Jakobus d. A., wie er den Spaniern gegen die Sarazenen zu Hilfe kam.
IV. An der Südwand, humanistische Minuskel, schwarz aufgemalt:
Bu. 3-6,5 cm.
Kongsbergck / • I • 5 • 55 • iar
Die Inschrift wurde bei der Renovierung der Kapelle 1900/01 aufgedeckt.
L. Oehlenheinz, Burkhardskapelle, Denkmalpflege 3 (1901) 83 f. und 93 f., Abb. 10, 94.
138 Schweinshaupten, ev.-luth. Pfarrkirche 1555
Grabplatte des Christoph (?) Fuchs von Schweinshaupten, innen, in der Mitte des Chorbodens. Grauer
Sandstein, größtenteils abgetreten. Das Feld zeigt ein Kruzifix, umgeben von acht Ahnenwappen. Oben, von
links nach rechts, Fuchs, Rechberg, Stöffeln; Mitte links Thüngen (?), rechts Truchseß (?); unten, von
links nach rechts, Cronberg (?), Montfort (?), Eberstein (?). Auf dem erhabenen Rahmen Umschrift, Kapi-
tals, größtenteils abgetreten. Erhalten sind die Kopf- und die Fußzeile.
H. 220, B. 90, Bu. 5 cm.
IM • 15 • IM • 55 • STARB • DER • EDE[L] / VND • ERNVEST • CHJRISTOPH ?]
Worttrennung Zierpunkte.
Die ungebräuchliche Anordnung der fast unkenntlichen Wappen läßt keinen sicheren Schluß auf den Namen
des Verstorbenen zu. In Frage kommt vielleicht Christoph, Sohn des Philipp (Nr. 53) und der Margarethe
Fuchs geb. von Rechberg (Nr. 72), deren Mutter Elisabeth von Stöffeln war. Großmutter väterlich war
Margarethe von Thüngen; siehe Biedermann, Baunach Taf. 51; Rhön-Werra Taf. 198 und freundliche Mit-
teilung von Albert G. Graf von Rechberg. - Die Grabplatte wurde bei der Kirchenrenovierung I973~75
aufgedeckt.
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