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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Maierhöfer, Isolde [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0160
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339 Haßfurt, Ritterkapelle 1614

Gedächtnisinschrift, wohl erst seit 1889/90 außen an der Westwand, links des Portals. Rollwerkgerahmte
Tafel aus Sandstein, darüber Wappen Fürstbischof Julius Echters (1573-1617) mit zwei seitlichen Engels-
köpfchen; Rahmen und Wappen neuerdings mit weißer, die Tafel mit gelber Steinfarbe überstrichen. In-
schrift Fraktur, eingehauen.
H. ca. 70, B. ca. 70, Bu. ca. 4 cm. Abb. 97
Julius Echter BischoffWar /
Zu Wirtzburg vber vierzig Jar /
Bekherd das land Zur alten lehr /
Vnd schmückt es herrlich hin Vnd [her] /
Diese Capell Schuel thorhaus /
Mit Costen gros baut Neu heraus /
Dar zu die pfarrkirch Restaurirt /
Vnd Hasfurt mit vielen beuen ziert /
• 16 • 14 •
Deutsche Reime.
Ein Register „ufgewendter Baukosten“ führt die Kellerei, das Amtshaus, das neue Hof haus und die Zwerch-
mauer im Vorhof, wie der Titel besagt, alles „Hofgebeue“ auf. - Die Tafel wurde zum 40. Regierungs-
jubiläum des Fürstbischofs gesetzt (siehe Einleitung Kap. 2). Die Echtersche Renovierung der Ritterkapelle
hatte 1603-05 stattgefunden. Zur Baugeschichte siehe Engel, Finanzstatistik, Mainfränk. Hefte 9 (1951)
82, und Müller, Dorfkirchen, WDGB 35/36 (1974) 337 Erwähnung.
Gropp, Chronik I 371; Hiernickel; Kdm. HAS 54.

340 Haßfurt, Spital 1614

Gedächtnisinschrift außen an der Westwand. Grüner Sandstein wie Nr. 339 mit neuerdings weiß gestriche-
nem Rollwerkrahmen, das Wappen Fürstbischof Julius Echters (1573-1617) farbig abgesetzt. Schrift
Fraktur, eingehauen.
H. 58, B. 70, Bu. 4 cm.
Freuw dich du alte Schwache schar /
Diesorts Gott seegnet dich für war /
Durch Bischoff Julium des hand /
Weislich Regirt daß Franckenland /
vber Viertzig Jar vnd baut gantz neu /
Viel Kirchen Schuel Vnd andere beu /
wie dan vor äugen dies Spittal /
Bitt das er Kom ins himels sahl /
. 16 . .14 .
Deutsche Reime.
Nach Reininger, Ritterkapelle, AUfr. 15 (1860) 8, übergab Fürstbischof Johann von Brunn (1411-40)
der Pfarrei Haßfurt jene Hofstatt außerhalb der Mauern bei der Frauenkapelle, die Hanns vonWalden zur
Stiftung eines Spitals zur Verfügung gestellt hatte, damit für den Donator und seine Eltern jährlich eine
Seelmesse gelesen werde. Der Bau selbst erfolgte, wie eine Steuerausschreibung d. J. 1452 ausweist, erst um
die Jahrhundertmitte. 1595 befahl Julius Echter, das Spital in einen besseren Zustand zu versetzen. Es wurde
mit Ausnahme des Kirchleins - Müller, Dorfkirchen, WDGB 35/36 (1974) 337, bezieht die Inschrift irrtüm-
lich auf dieses - abgebrochen und 1595-98 neu aufgebaut. DieTafelvon 1614 stellt also eines der zahlreichen
Gedächtnisstücke zum vierzigjährigen Regierungsjubiläum des Fürstbischofs dar. Nach Kehl 275 soll sie
der Königsberger Bildhauer Valentin Mailänder für drei Taler angefertigt haben. Er müßte dabei genau
nach dem Würzburger Muster verfahren sein; siehe Einleitung Kap. 2. Aus der Bildhauerfamilie Mayland
(Meylant, Meilandt) waren bis jetzt nur Leonhard und Martin bekannt; dazu Sitzmann I 366f.
Gropp, Chronik I 371; Hiernickel; Hoppe, Inschriften, Mainlande 16 (1965) 7; Kdm. HAS 80.

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