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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Maierhöfer, Isolde [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0166
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355 Königsberg, ev.-luth. St. Burkardskirche

Bauinschrift außen über dem Westportal. In geschweiftem Rechteck oval gerahmte Tafel. Brauner Sand-
stein, 1975 rot überstrichen. Inschrift Kapitalis, eingehauen.
H. 70, B. 100, Bu. 8 cm. Abb. 100
SACELLIHVIVS RVDE-/RA PAPALIBVS IN TENEBRIS / BVRCHARDO: NVNC
DEO SACRA RE- STAVRARIAC RENOVARICOEPTA ANNO / • 1617- QVIFVIT
IVBILA^VS LVTHERANyS / PRIMVS • DEVS GRATAE POSTERITATI / PLV-
RES VELIT ESSE SECVNDOS . TV / MORTALIS CVM SIS : DISCE MORI VI /
VENS MORIENS VT VIVERE POSSIS •
Die Ruine dieses Heiligtums, in der Zeit päpstlichen Dunkels Burkhard geweiht, wurde nun Gott zu Ehren wiederherzustellen
und zu erneuern begonnen i.J. 1617, welches das erste lutherische Jubeljahr war. Gott gebe, daß den dankbaren bJachfahren
noch mehrere folgende zuteil werden. Da du sterblich bist, lerne zu sterben, damit du im Tode leben kannst - Am Schluß ein
Hexameter.
Die Vorläuferin der Burkardskapelle war Ortskirche der Königsberger Ursiedlung Ingelhofen. Ältere
Grundmauern wurden bei der Renovierung des Jahres 1900 aufgedeckt. Im Laufe der Zeit geriet der Bau
von 1428 (Nr. 27) in Verfall. 1617 wurde er, wie die zweite Inschrift besagt, anläßlich der 100. Wiederkehr
des lutherischen Thesenanschlages wiederhergestellt. Die Mahnung am Schluß der Inschrift weist auf die
Funktion der Burkardskirche als Begräbnis- und Friedhofskapelle hin. Als solche wurde sie 1619 erneut
eingeweiht; siehe dazu Krauß 95. - Die Grabsteine des gehobenen Bürgertums - Pfarrer, Amtleute,
Bürgermeister - gehen, soweit heute nachweisbar, in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts, da das Augu-
stinerkloster eingegangen war, Freskenreste (Nr. 137) in spätgotische Zeit zurück. Ein im Zweiten Welt-
krieg abgegebenes Glöckchen war 1606 aufgezogen worden. In den Jahren 1974fr. fand eine Erneuerung
der Kirche statt.
Freundliche Mitteilung des ev.-luth. Pfarramtes Königsberg; Krauß 93; Lehfeldt-Voss I27f.; Oelenheinz, Burkardskapelle,
Denkmalpflege 3 (1901) 83; Solger, Königsberg 38.

356 Königsberg, ev.-luth. St. Burkardskirche um 1617

Holzdecke, durch Leisten 10.117(9 X 13) Felder geteilt, aus der Zeit um 1617. Mittelfeld der ersten Reihe:
um ein Blumengebindc kreisförmig laufende Künstlerinschrift, Kapitalis, gemalt. Abb. 101
• VERBVM DOMINI MANET IN AETERNVM • / ERASMVS IAHN PICTOR
Worttrennung Zierpunkt. - Jes. 40, 8.
Die Decke wurde 1900-01 erneuert.
Lehfeldt-Voss 128; Oelenheinz, Burkhardskapelle, Denkmalpflege 3 (1901) 83, Abb. 84, 6.

357

Königsberg, ev.-luth. Marienkirche

14.3.1618

Grabplatte des Josua Volck iun., innen an der Südwand des Langhauses. Gelber Sandstein, teilweise beschä-
digt. In einer ornamentierten Bogennische steht ein Kreuz mit Kleeblattenden, im Schnittpunkt der beiden
Balken Medaillon mit Hauszeichen (Zeichen Nr. 30), zu Füßen linksWappen Volck, rechts Wehner. Auf
dem eingetieften Rahmen Umschrift, Kapitalis, eingehauen und schwarz nachgezogen.
H. 150, B. 72, Bu. 4 cm. Abb. 102
Umschrift:
IOSVAE VOLCKEN DER ZEIT CASTEN / PFLEGERS VND ANNAE MARIAE
WEHNER ANDER SOHN IOSVAWARD GEB[ORE]N [AM] / [VIII.] FEBRVAR
AN : / MDCXV • STARB XIIII MART: AN: MDCXVIII- DEM GOTT GNEDIG
SEIN WOLLE •
Tagesdatum ergänzt nach Krauß. - 14. März 1618.

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