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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Kramer, Theodor [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0103
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Abweichender Text bei Fries:
Septingentesimo quinquagesimoque secundo
sunt canonisati tumulis ubi rite levati
A Bonifacio Burghardo consociato
Tutelare bonis Vuirczburg(e)n. de hisce patronis
Sicut horum multi sanctis precibus quia fulti
Et cecus mutus claudus surdusque solutus.
Im Jahre 689 haben bekanntlich hier bei dieser Gnadenquelle Kilian, Kolonat und Totnan ihr eigenes Herzblut um des
Heilands willen vergossen. Daher war, ist und wird einem jeden Heilung zuteil, der sie gläubig besucht, wird der Blinde,
Stumme, Lahme und Taube erlöst. - 752 wurden sie von Bonifatius und seinem Gefährten Burkhard erhoben und recht-
mäßig heiliggesprochen. Bitte sie fromm, die für dich beten. 791 starb Burkhard, und sein Körper wurde durch seinen
ehrwürdigen Nachfolger Megingoz neben dem Grab dieser Heiligen beigesetzt, wie es geschrieben steht.
Die Jahreszahlen 689, 752 und 791 werden seit dem 12. Jh. in der Würzburger Überlieferung immer
wieder angegeben. Während sich zu 689 nichts sagen läß, mag 752 zutreffen, aber 791 ist eindeutig
falsch (richtig 753). Fries beschreibt die Inschrift für Kilian (Z. 1—10), die er als dem Kilianssarg (s. o.
Nr. 127) „dargegen vber in die mauren gehawen“ bezeichnet, und die für Bischof Burkhard (Z. 11-14)
getrennt; letzterer sei „nit fer von sant Kilians vnd seiner geselschaft sarch erlichen begraben, welchs
dan sein grabschrift, so dorneben in die mauren gehawen ist, zu verstehen gibt“. Anscheinend wurden
also bei der barocken Umgestaltung zwei getrennte Inschriften in einer Tafel vereinigt. Die neue Tafel
mag im Zuge des Umbaus der Westkrypta kurz nach 1700 entstanden sein.
Fries, StaW Ratsbuch 412 fol. I4rv, 2or; Graf Wilhelm Werner von Zimmern, hg. Engel 34; Fries / Ludewig 399 (mit
deutscher Übersetzung in Versen); Reinhart unter Burkhard; Seranus/Ludewig 989; Eckhart, Commentani I 454;
Gropp, Kilian 186, 191 f. (nur Z. 5b, 10-14); ders., Coll. nov. IV 55 (nur Z. 7-9); Salver 186 (mit Zeichnung); Original-
handzeichnungen fol. ir—2v (mit Zeichnung); Oegg, Korographie 719-24; MGH Poetae V 322 (nur Z. 5E, 10-14);
KDStW 315; Rauh, Paläographie II 70; Wendehorst, Bistum I 12 f, 22f.

I29t

Kartause Engelgarten

2.H. 14. Jh.

Grabplatte der Adelheid von Neipperg. Ehemals in der Klosterkirche in der Kapelle der 11000 Jung-
frauen; seit dem Abbruch der Kirche 1853 verschollen. Nach Ullrich lag ihr Grab neben Margarethe
von Seckendorf-Rennhofen (s.u. Nr. 174 J)-
I. Nach Fabricius
Anno D(omi)ni [...] Obijt Venerabilis D(omi)na Adelheid de Neiberg, • 3 • feria
post diem S(ancti) • Johannis ante portam Latinam.
II. Nach Gropp
anno domini M ccc [...] post diem sancti johannis ante portam latinam obiit v(ene-
rabi)lis domina Adelheid de Neuberg [...]
Wahrscheinlich ist venerabilis bei Fabricius und Gropp ein Lesefehler, da es als Titel einer nicht geistli-
chen Frau ungewöhnlich wäre; richtig müßte vielleicht honorabilis stehen.
Fabricius, Carthus. et Mendic., M. ch. f. 264 fol. 71 v; Gropp, Coll. nov. I 760; J.G. Estor, Praktische Anleitung zur
Ahnenprobe (Marburg 1750), 498 f. u. Taf. 1; Ullrich, Engelgarten I 30.

130t Heidingsfeld 2.H. 14.Jh.

Bildstock. Ehemals vor dem Klingentor an der Straße nach Reichenberg. Das tief im Boden eingesun-
kene Denkmal wurde nach Würzburg ins Luitpold-Museum gebracht, wo es 1945 dem Luftangriff
zum Opfer fiel. Sandstein. Im Gehäuse (rechteckig mit spitzem, krabbenbesetztem Giebel, auslaufend
in weggebrochenes Bekrönungskreuz oder Kreuzblume) Kreuzigungsrelief: neben dem Kruzifix links
Maria mit zwei Frauen, rechts Johannes und ein Mann. Über stilisierten Wolken drei Engel, die Blut
auffangen, unter den Wundmalen an beiden Händen Christi und links unter der Brustwunde; ein

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