zenz VI. 1354 u. a. ein Domkanonikat in Würzburg (dessen Besitz er nicht erlangte), wurde 1359
vom Papst zum Bischof von Naumburg ernannt, mußte dies Bistum aber 1372 wegen eines Streites
mit dem Domkapitel verlassen. Dafür wurde er nach einer Doppelwahl in Würzburg 1372 auf Betrei-
ben Kaiser Karls IV., zu dem er sehr enge Beziehungen unterhielt, durch Papst Gregor XI. zum Bi-
schof von Würzburg erhoben. Dort konnte er sich durchsetzen, weil der von der Kapitelmehrheit
gewählte Bamberger Domdekan Withego mit dem Bistum Naumburg entschädigt wurde, während
der von der Kapitelsminderheit gewählte Albrecht III. von Heßberg 1376 auf seine Ansprüche ver-
zichtete.
Das Grabdenkmal stammt offenkundig von demselben Meister, der auch das Grabdenkmal des Erzbi-
schofs Konrad von Weinsberg (gest. 1396 Okt. 19) im Dom zu Mainz geschaffen hat. Nach Pinder und
Börger soll aufgrund stilistischer Kriterien das Mainzer Denkmal später als das Würzburger entstanden
sein.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 240V; StAWHVMSf. 857afol. 243 t (mit Zeichnung); Reinhart/Ludewig 680 Anm. I4;jovius
225; Salver 248f. (mit Zeichnung); KDStW 68 u. 67 Fig. 46 (Foto); Heßdörfer, Dom 31 f. (Foto); Pinder, Wesen und
Werden II 343 (Foto); ders., Plastik 123-26 u. Taf. 40 (Foto); Börger, Grabdenkmäler 25 f, 3of. u. Taf. 6 (Foto rechts, mit
falscher Beschriftung); Europ. Stammtaf. I Taf. 87, I57f.; DI Mainz 55 Nr. 61; Burmeister, Dom und Neumünster 76f.;
Wendehorst, Bistum II 100-27; Kolb, Wappen 73-75; F. Arens, „Das Würzburger Rationale an einem Mainzer Erzbi-
schofsgrabmal“, Mainfrk. Jb. 27 (1975), 82-86; Schulze, Gräber I 536-39, Grablege II 9.
138 t Marienberg 1400 Nov. 9
Grabplatte auf der Eingeweidesepultur des Würzburger Bischofs Gerhard von Schwarzburg (gest.
1400 Nov. 9). Im Rundbau der Marienkapelle in der zweiten Reihe von Westen die erste Platte von
Norden. Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Ratio-
nale, Albe, Dalmatik, Kasel, Manipel, in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), in
den Ecken vier Wappenschilde. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen. Bis
1936/ 37 in der zweiten Reihe von Osten die zweite Platte von Norden. Ob die heutige Grabplatte
zeitgenössisch ist oder wenigstens auf ein zeitgenössisches Vorbild zurückgeht, läßt sich nicht sicher
entscheiden, da sie 1865/66 durch den Bildhauer Baumann nachgearbeitet wurde. Falls Baumann
dabei Stil, Text und Schriftformen nicht völlig neu geschaffen hat, kann die heutige Grabplatte frühe-
stens aus der Echterzeit stammen.
Spurium: H. 190 cm; B. 74 cm; Bu. 5 cm. - Renaissance-Kapitalis.
AN(N)O D(OMI)NI MCCCC FERIA / TERTIA ■ ANTE DIEM • S(ANCTI) •
MARTINI OBYT • REVERENDISS(IMVS) • D(OMI)NVS • / GERHARDUS ■
GOMES D[E / SCH]WARZENBERG • EP(ISCOPV)S ■ WIRCEB(VRGEN-
SIS)a C(VIVS) • A(N)I(M)A • DEO VIVAT AMEN
a Kürzung durch Doppelpunkt.
Wappen: oben links frk. Rechen, rechts Rennfähnlein, unten rechts Schwarzburg, links Schauenburg.
Zur Person s. o. Nr. 137.
KDStW 410; Freeden, Marienberg 223 f.; Schulze, Grablege II 9; Freeden, Festung 160.
139 Domkreuzgang 1401 Sept. 20
Grabplatte der Anna Mareks, Gemahlin des Johann Wirt. Im Westflügel an der Außenwand der erste
Stein von Süden (Plan Nr. 70). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur der Ver-
storbenen in modischer Tracht, in den Händen den Rosenkranz. Zu ihren Füßen rechts und links je ein
Wappenschild. Inschrift auf dem abgeschrägten Rand umlaufend, auf der Schmalseite oben rechts
beginnend. Schrift eingehauen. Die Grabplatte dürfte einst als eine Art Tumba waagrecht gelegen
haben, so daß die Inschrift mit den Oberlängen nach innen von allen Seiten zu lesen war. Heute ist die
Platte in drei Teile zerbrochen und an den Bruchstellen beschädigt.
H. 218 cm; B. 98 cm; Bu. 7,5 cm. - Gotische Minuskel.
75
vom Papst zum Bischof von Naumburg ernannt, mußte dies Bistum aber 1372 wegen eines Streites
mit dem Domkapitel verlassen. Dafür wurde er nach einer Doppelwahl in Würzburg 1372 auf Betrei-
ben Kaiser Karls IV., zu dem er sehr enge Beziehungen unterhielt, durch Papst Gregor XI. zum Bi-
schof von Würzburg erhoben. Dort konnte er sich durchsetzen, weil der von der Kapitelmehrheit
gewählte Bamberger Domdekan Withego mit dem Bistum Naumburg entschädigt wurde, während
der von der Kapitelsminderheit gewählte Albrecht III. von Heßberg 1376 auf seine Ansprüche ver-
zichtete.
Das Grabdenkmal stammt offenkundig von demselben Meister, der auch das Grabdenkmal des Erzbi-
schofs Konrad von Weinsberg (gest. 1396 Okt. 19) im Dom zu Mainz geschaffen hat. Nach Pinder und
Börger soll aufgrund stilistischer Kriterien das Mainzer Denkmal später als das Würzburger entstanden
sein.
Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 240V; StAWHVMSf. 857afol. 243 t (mit Zeichnung); Reinhart/Ludewig 680 Anm. I4;jovius
225; Salver 248f. (mit Zeichnung); KDStW 68 u. 67 Fig. 46 (Foto); Heßdörfer, Dom 31 f. (Foto); Pinder, Wesen und
Werden II 343 (Foto); ders., Plastik 123-26 u. Taf. 40 (Foto); Börger, Grabdenkmäler 25 f, 3of. u. Taf. 6 (Foto rechts, mit
falscher Beschriftung); Europ. Stammtaf. I Taf. 87, I57f.; DI Mainz 55 Nr. 61; Burmeister, Dom und Neumünster 76f.;
Wendehorst, Bistum II 100-27; Kolb, Wappen 73-75; F. Arens, „Das Würzburger Rationale an einem Mainzer Erzbi-
schofsgrabmal“, Mainfrk. Jb. 27 (1975), 82-86; Schulze, Gräber I 536-39, Grablege II 9.
138 t Marienberg 1400 Nov. 9
Grabplatte auf der Eingeweidesepultur des Würzburger Bischofs Gerhard von Schwarzburg (gest.
1400 Nov. 9). Im Rundbau der Marienkapelle in der zweiten Reihe von Westen die erste Platte von
Norden. Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Ratio-
nale, Albe, Dalmatik, Kasel, Manipel, in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), in
den Ecken vier Wappenschilde. Inschrift umlaufend, oben links beginnend. Schrift eingehauen. Bis
1936/ 37 in der zweiten Reihe von Osten die zweite Platte von Norden. Ob die heutige Grabplatte
zeitgenössisch ist oder wenigstens auf ein zeitgenössisches Vorbild zurückgeht, läßt sich nicht sicher
entscheiden, da sie 1865/66 durch den Bildhauer Baumann nachgearbeitet wurde. Falls Baumann
dabei Stil, Text und Schriftformen nicht völlig neu geschaffen hat, kann die heutige Grabplatte frühe-
stens aus der Echterzeit stammen.
Spurium: H. 190 cm; B. 74 cm; Bu. 5 cm. - Renaissance-Kapitalis.
AN(N)O D(OMI)NI MCCCC FERIA / TERTIA ■ ANTE DIEM • S(ANCTI) •
MARTINI OBYT • REVERENDISS(IMVS) • D(OMI)NVS • / GERHARDUS ■
GOMES D[E / SCH]WARZENBERG • EP(ISCOPV)S ■ WIRCEB(VRGEN-
SIS)a C(VIVS) • A(N)I(M)A • DEO VIVAT AMEN
a Kürzung durch Doppelpunkt.
Wappen: oben links frk. Rechen, rechts Rennfähnlein, unten rechts Schwarzburg, links Schauenburg.
Zur Person s. o. Nr. 137.
KDStW 410; Freeden, Marienberg 223 f.; Schulze, Grablege II 9; Freeden, Festung 160.
139 Domkreuzgang 1401 Sept. 20
Grabplatte der Anna Mareks, Gemahlin des Johann Wirt. Im Westflügel an der Außenwand der erste
Stein von Süden (Plan Nr. 70). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur der Ver-
storbenen in modischer Tracht, in den Händen den Rosenkranz. Zu ihren Füßen rechts und links je ein
Wappenschild. Inschrift auf dem abgeschrägten Rand umlaufend, auf der Schmalseite oben rechts
beginnend. Schrift eingehauen. Die Grabplatte dürfte einst als eine Art Tumba waagrecht gelegen
haben, so daß die Inschrift mit den Oberlängen nach innen von allen Seiten zu lesen war. Heute ist die
Platte in drei Teile zerbrochen und an den Bruchstellen beschädigt.
H. 218 cm; B. 98 cm; Bu. 7,5 cm. - Gotische Minuskel.
75