Metadaten

Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0108
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Anno • d(omi)ni • M° cccc° • i° • / an • dem • nesten • di[nst]ag • nach • des • heyligen •
crevcz •/ tag •[...] • dem ■ hei[l / sta]rb anna • marcks[eri]n • hans • wirts • [h]awsfraw
• der • got ■ [genad]
20. Sept. 1401 Dienstag nach Kreuzerhöhung.
Die Lücke ist wohl durch versehentliche Wortwiederholung entstanden: [nach] • dem ■ hei [l. Die nähere
Bestimmung crevcz ■ tag ■ exaltationis o. ä. paßt nicht zu den erhaltenen Buchstaben. Kreuzauffindung ist
auszuschließen, da der 3. Mai 1401 ein Dienstag war.
Wappen: links ein Arm, rechts ein Sparren (s. u. Nr. 236).
Brand, Grabdenkmäler 15 Nr. 67; KDStW 114.

140t Stift Haug 1402 Fehr. 26

Gedenkinschrift des Stiftskanonikers Hartmut Beyer. Seit dem Abbruch der Stiftskirche 1656 ver-
schollen.
Anno Domini 1406 Calen(dis) Martija obijt Dominus Hartmudus Beyer Canoni-
cus et Sacerdos huius Ecclesiae quib constituit XX maltera Siligin(is) ad p(rae-
se)ntia(m) inter Canonicos et Vicarios aequaliter dividenda sicutc habetur in r(e)-
g(u)la
Wiedergabe nach Fabricius fol. 59 V, aber fälschlich Hartmannus, dagegen fol. 57 t: Hartmadus, Hartmudus vel Nartmannus.
a Wahrscheinlich wurde mcccciiiiii ■ Galen (dis) Martij (1406 März 1) statt richtig mccccii ■ iiii ■ Galen (das) Martij (1402
Febr. 26) gelesen.
b Ab qui gibt Fabricius möglicherweise nicht mehr die Gedenkinschrift, sondern den Eintrag in dem heute verlorenen
Regelbuch wieder. Die inschriftliche Erwähnung der Jahrtagsstiftung wäre angesichts der Höhe der Präsenz noch
glaubhaft, aber nicht die des Regelbuchs.
c Ab sicut andere Hand fol. 18r; adpraesentiam diuidenda sicut fol. 57t.
Im Jahre des Herrn 1406, an den Kalenden des März, starb Herr Hartmut Beyer, Kanoniker und Priester dieser Kirche,
der, wie es im Regelbuch heißt, 20 Malter Korn als Präsenz zur gleichmäßigen Verteilung unter die Kanoniker und Vikare
gestiftet hat.
Hartmut Beyer von Meiningen, seit spätestens 1363 Kanoniker von Stift Haug, war ein großer Wohl-
täter der Kartausen Engelgarten, Tückelhausen, Grünau, Nürnberg und Nördlingen. Der Kartäuser-
orden versprach ihm deshalb im Jahre 1393 ein Jahrtagsgedächtnis. Er starb am 26. Febr. 1402 und
wurde in der Kartause Engelgarten zu Würzburg begraben (s. u. Nr. 141). Im Stift Haug, nach dessen
Liber regule Haugiensis er am 26. Febr., Fortunati et Justi, starb, stiftete er für seinen Jahrtag 5 fl, für
den Siebten am 4. März 3 Z fl und für den Dreißigsten am 26. März ebenfalls 3 Z fl. In den bekannten
Regelbüchern ist die Stiftung von 20 Maltern Korn nicht verzeichnet.
Fabricius, Colleg. etEquestr., M. ch. f. 266 fol. i8r, 571, 59v; Ullrich, Liber regulae262f., 269; Ullrich, Engelgarten17,
22-24; II 147 (fälschlich Febr. 27); III 96f.

141

Kartause Engelgarten (Mainfrk. Museum)

1402 Febr. 26

Grabinschrift des Hartmut Beyer von Meiningen, Kanonikers im Stift Haug. Heute in der Unteren
Südbastei im Mainfränkischen Museum (Raum 20 Inventarnr. 143 51). Grüner Sandstein. Rechteckige
Tafel mit Inschrift in sieben durch Linien umgrenzten Zeilen. Schrift eingehauen. Ehemals in der 1853
abgebrochenen Kirche der Kartause Engelgarten an der Ostseite in der Engelskapelle („in sacello om-
nium sanctorum angelorum“ nach Fabricius). Die Platte ist stark beschädigt; die erste Zeile kann gar
nicht, die zweite nur mit Einschränkungen gelesen werden.
Abb. 56 H. 40 cm; B. 50 cm; Bu. 3,5 cm. - Gotische Majuskel.
[ANNO DOMINI M CCCC IIIV KALENDAS MARTII]a / O(BIIT) • VENE-
(RABI)L(IS)b [•] P(RE)SBIT(ER) • D(OMI)N(US) • HART/MODUS •

76
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften