156t Marienkapelle 1409 Dez. 13
Totenschild des Ritters Friedrich von Seinsheim. Ehemals in der Marienkapelle. Seit unbekanntem
Zeitpunkt verschollen.
Anno Domini Millesimo Quadringentesimo Nono Obijt Fridericus de Seinsheim
Miles ipso die beatae [Lucie] Virginis
Friedrich stammte aus der Linie Hohenkottenheim und saß zu Liebenau. Er starb am 13. Dez. 1409 und
wurde in der Dominikanerinnenkirche zu Rothenburg ob der Tauber begraben. Sein Grabstein da-
selbst (abgebildet bei Fugger) zeigte neben zwei Wappenschilden das Abzeichen der Fürspänger. Die
Mitgliedschaft in dieser Bruderschaft erklärt Friedrichs Beziehungen zur Marienkapelle in Würzburg.
Fabricius, Vat. lat. 11136 fol. 585 Ar; Biedermann, Ottenwald Taf. 171; Fugger, Seinsheim 50; DI XV 23 Nr. 43.
157t Domsepultur 1410 Nov. 26 (?)
Grabplatte des Domkanonikers Konrad Zobel. Das Original ging verloren, als in dem Grabe (Sepultur
III/n) der Domkanoniker Konrad Ludwig Zobel von Giebelstadt (gest. 1619 Mai 3) beigesetzt
wurde. Gedenkinschriften wurden auf dessen Grabplatte und auf dessen Metallepitaph angebracht.
Die Grabplatte aus grünem Sandstein zeigt eine zehnzeilige Inschrift, deren vier erste Zeilen sich auf
Konrad Zobel beziehen. Sie wurde an der Westwand der Domsepultur als siebter Stein nördlich vom
Eingang zum Kreuzgang aufgestellt, dann in den Südflügel des Kreuzgangs verbracht und dient heute
wieder an der Westwand der Sepultur als Sockel für das Grabmal des Johann Gerwich Graf von
Schwarzenberg und Hohenlandsberg (Plan Nr. 3). Das Metallepitaph zeigt im Mittelfeld die Ganzfi-
gur des Konrad Ludwig Zobel, umgeben von einer umlaufenden Inschrift und vier Ahnenwappen in
den Ecken; die Gedenkinschrift und unter ihr das Gedenkwappen für Konrad Zobel befinden sich auf
zwei Tafeln im Mittelfeld. Das Epitaph hing früher an der Westwand der Domsepultur als erstes Mo-
nument von Norden und ist heute in der fünften Kapelle von Norden an der Nordwand (Plan Nr. 19)
angebracht.
A) Gedenkinschrift auf der Grabplatte
A(NN) O D (OMI)NI MCCCCX IN DIE / MERCVRII • MARTIRIS • OB (IIT) /
CONRAD(VS) ZOBEL • CAN(ONICVS) HV(IVS) / ECC(LESIAE) •
C(VIVS) A(N)I(M)A • REQ/VIESCAT ■ IN PA(CE) AM(EN)
27. Nov. 1410.
B) Gedenkinschrift auf dem Metallepitaph
ANNO DOMINI MCCCCX IN / CRASTINO DIE S(ANCTI) MERCVRII /
MARTIRIS OBIIT CONRADVS / ZOBEL CAN(ONICVS) HVIVS ECCL(E-
SI)AE CVJVS ANI/MA REQVIESCAT IN PACE
28. Nov. 1410.
Eltern: Andreas Zobel von Giebelstadt zu Guttenberg und Anna von Thüngersheim. Konrad selbst ist
ab 1390 als Domherr zu Würzburg belegt. Sein Todestag soll (nach Amrhein, der keine Quelle angibt)
der 21. April sein; am 26. April 1410 wurden seine Obleien verteilt. Der Liber sepulture gibt freilich „in
crastino die sancti Mercurii martiris 1410“ als Todestag an. Ihm folgt die Inschrift auf dem Metallepi-
taph; die Grabplatte zeigt einen verderbten Text, der aber davon abgeleitet ist. Der „dies Mercurii“ ist
in Mainz der 26., in Würzburg der 27. Nov. Zur Lösung der Schwierigkeiten gibt es zwei Möglichkei-
ten: (1) Der 21. April ist der Todestag. Dann wäre der 26. Nov. als Namenstag des Verstorbenen
(Konrad, Bischof von Konstanz) mit einem Gedächtnisgottesdienst begangen worden, wodurch die
Verwechslung entstand. (2) Der 26. November ist der Todestag. Dann wäre die Angabe der Obieiver-
teilung entweder ein Schreibfehler (April statt November) oder die Obieiverteilung steht nicht direkt
mit Konrads Ableben im Zusammenhang.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. ioov; Salver 5040 (mit Zeichnung der Grabplatte und des Epitaphiums); Amrhein,
Reihenfolge I 242f. Nr.727, II 83 f. Nr. 1033; Brand, Grabdenkmäler 5 Nr.7.
82
Totenschild des Ritters Friedrich von Seinsheim. Ehemals in der Marienkapelle. Seit unbekanntem
Zeitpunkt verschollen.
Anno Domini Millesimo Quadringentesimo Nono Obijt Fridericus de Seinsheim
Miles ipso die beatae [Lucie] Virginis
Friedrich stammte aus der Linie Hohenkottenheim und saß zu Liebenau. Er starb am 13. Dez. 1409 und
wurde in der Dominikanerinnenkirche zu Rothenburg ob der Tauber begraben. Sein Grabstein da-
selbst (abgebildet bei Fugger) zeigte neben zwei Wappenschilden das Abzeichen der Fürspänger. Die
Mitgliedschaft in dieser Bruderschaft erklärt Friedrichs Beziehungen zur Marienkapelle in Würzburg.
Fabricius, Vat. lat. 11136 fol. 585 Ar; Biedermann, Ottenwald Taf. 171; Fugger, Seinsheim 50; DI XV 23 Nr. 43.
157t Domsepultur 1410 Nov. 26 (?)
Grabplatte des Domkanonikers Konrad Zobel. Das Original ging verloren, als in dem Grabe (Sepultur
III/n) der Domkanoniker Konrad Ludwig Zobel von Giebelstadt (gest. 1619 Mai 3) beigesetzt
wurde. Gedenkinschriften wurden auf dessen Grabplatte und auf dessen Metallepitaph angebracht.
Die Grabplatte aus grünem Sandstein zeigt eine zehnzeilige Inschrift, deren vier erste Zeilen sich auf
Konrad Zobel beziehen. Sie wurde an der Westwand der Domsepultur als siebter Stein nördlich vom
Eingang zum Kreuzgang aufgestellt, dann in den Südflügel des Kreuzgangs verbracht und dient heute
wieder an der Westwand der Sepultur als Sockel für das Grabmal des Johann Gerwich Graf von
Schwarzenberg und Hohenlandsberg (Plan Nr. 3). Das Metallepitaph zeigt im Mittelfeld die Ganzfi-
gur des Konrad Ludwig Zobel, umgeben von einer umlaufenden Inschrift und vier Ahnenwappen in
den Ecken; die Gedenkinschrift und unter ihr das Gedenkwappen für Konrad Zobel befinden sich auf
zwei Tafeln im Mittelfeld. Das Epitaph hing früher an der Westwand der Domsepultur als erstes Mo-
nument von Norden und ist heute in der fünften Kapelle von Norden an der Nordwand (Plan Nr. 19)
angebracht.
A) Gedenkinschrift auf der Grabplatte
A(NN) O D (OMI)NI MCCCCX IN DIE / MERCVRII • MARTIRIS • OB (IIT) /
CONRAD(VS) ZOBEL • CAN(ONICVS) HV(IVS) / ECC(LESIAE) •
C(VIVS) A(N)I(M)A • REQ/VIESCAT ■ IN PA(CE) AM(EN)
27. Nov. 1410.
B) Gedenkinschrift auf dem Metallepitaph
ANNO DOMINI MCCCCX IN / CRASTINO DIE S(ANCTI) MERCVRII /
MARTIRIS OBIIT CONRADVS / ZOBEL CAN(ONICVS) HVIVS ECCL(E-
SI)AE CVJVS ANI/MA REQVIESCAT IN PACE
28. Nov. 1410.
Eltern: Andreas Zobel von Giebelstadt zu Guttenberg und Anna von Thüngersheim. Konrad selbst ist
ab 1390 als Domherr zu Würzburg belegt. Sein Todestag soll (nach Amrhein, der keine Quelle angibt)
der 21. April sein; am 26. April 1410 wurden seine Obleien verteilt. Der Liber sepulture gibt freilich „in
crastino die sancti Mercurii martiris 1410“ als Todestag an. Ihm folgt die Inschrift auf dem Metallepi-
taph; die Grabplatte zeigt einen verderbten Text, der aber davon abgeleitet ist. Der „dies Mercurii“ ist
in Mainz der 26., in Würzburg der 27. Nov. Zur Lösung der Schwierigkeiten gibt es zwei Möglichkei-
ten: (1) Der 21. April ist der Todestag. Dann wäre der 26. Nov. als Namenstag des Verstorbenen
(Konrad, Bischof von Konstanz) mit einem Gedächtnisgottesdienst begangen worden, wodurch die
Verwechslung entstand. (2) Der 26. November ist der Todestag. Dann wäre die Angabe der Obieiver-
teilung entweder ein Schreibfehler (April statt November) oder die Obieiverteilung steht nicht direkt
mit Konrads Ableben im Zusammenhang.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. ioov; Salver 5040 (mit Zeichnung der Grabplatte und des Epitaphiums); Amrhein,
Reihenfolge I 242f. Nr.727, II 83 f. Nr. 1033; Brand, Grabdenkmäler 5 Nr.7.
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