286f
Kartause Engelgarten
1474 Juni 5
Grabplatte des Kraft Zenner. Ehemals in der Klosterkirche in der Nähe des Hieronymusaltars. Seit
dem Abbruch der Kirche 1853 verschollen.
Anno D(omi)ni 1474 • an d(er) heilig(en) Treyfaltigkeit Starb d(er) Erbar Crafft
Zenner, Burger und deß Rathß zu Wirzburg, d(es) Seelen Gott genade.
Kraft Zenner ist von 1453 bis 1471 belegt und schenkte den Kartäusern den Hof Pleidenstein (Büttner-
gasse Nr. 60, 72, 74) in Würzburg.
Fabricius, Carthus. et Mendic. M. ch. f. 264 fol. 71 r; Ullrich, Engelgarten I 18 f., 30.
287t Domsepultur 1475 Juni 14
Grabplatte des Domkanonikers und Archidiakons Martin Truchseß von Wetzhausen. Ehemals an der
Westwand der erste Stein von Norden. Roter Sandstein. Im Mittelfeld Konturenbild der Ganzfigur des
Verstorbenen als Priester (mit Kasel, Manipel, Kelch aus Metall, Birett), zu Füßen das Familienwap-
pen. Inschrift umlaufend, unten auf der linken Längsseite beginnend. Schrift eingehauen. Früher Se-
pultur II / 6; nach dem Tode des Domkanonikers Rudolf von Stadion (gest. 1652 Nov.7) durch dessen
Grabplatte ersetzt (mit Gedenkinschrift und -wappen auf einer Tafel im Mittelfeld, heute im Südflügel
des Domkreuzgangs der 16. Stein von Osten, Plan Nr. 91). Danach zuerst im fünften Chor von Nor-
den auf dem Boden, dann an der Westwand der Domsepultur. Zerstört beim Bombenangriff auf
Würzburg am 16. März 1945.
I. Original: Gotische Minuskel. Abb. 75
Anno • d(omi)ni ■ M ■ cccc • Ixxv • die ■ d(omi)nica ■ xiiij • me(n)sis • ivniia • obiit • /
Ven(erabi)lis ■ d(omi)n(v)s • Martinvs • trvchseß / can(oni)c(vs) • et • archy(diaco)-
n(vs) • in • hac • Wirczbvrgen(si) • Eccl(es)ia • cvi(vs) • anima / reqviescat • in • pace •
amen •
Wiedergabe nach Salver.
a iv und zwei beschädigte Hasten nach der Zeichnung.
Wappen: Truchseß von Wetzhausen.
II. Gedenkinschrift von 1652
ANNO MC/CCCLXXXIX / XXVI IVNII OBIIT / VENERAB(ILIS) D(O-
MI)N(V)S MAR/TINVS TRVCHSEß DE / WETZHAVSEN HVIVS / EC-
CL(ESIAE) CANON(ICVS) ET / ARCHIDIAKONVS CVIVS / ANIMA DEO
/ VIVAT AMEN
26.Juni 1489.
Eltern: Nach Salver NN, ein Sohn des NN Truchseß von Wetzhausen und der NN Schrimpf von Berg,
sowie NN, eine Tochter des NN von Lichtenstein und der NN von Schaumberg. Martin war minde-
stens seit 1432 Domherr, wurde 1435 von den nach Ochsenfurt geflüchteten Anhängern Bischof Jo-
hanns von Brunn zum Domdekan aufgestellt, konnte sich aber gegen Richard von Maßbach (gest.
1454 Dez. 10) nicht durchsetzen und mußte 1450 auf diese Würde verzichten, war zusammen mit
Konrad von der Kere (gest. 1444 Okt. 8) 1440 einer der vom Domkapitel bestellten Räte Bischof
Siegmunds von Sachsen und starb nach dem Liber sepulture 1475 Juni 14. Gemeinsam mit seinem
Bruder, dem Domkanoniker und Archidiakon Gottfried Truchseß von Wetzhausen (gest. 1489
Juni 26), stiftete er, wie die angebrachten Wappen beweisen, den fünften Chor von Norden in der
Domsepultur. Gottfried, von dem keine Grabplatte bekannt ist, wurde wahrscheinlich nicht in dem-
selben Grabe wie Martin beigesetzt, sondern in dem gestifteten Chor, wohin man nach Rudolfs von
Stadion Tode Martins Grabplatte verbrachte.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 89t, 1041 (mit 1489Juni 6 sowie den Wappen Truchseß, Fuchs, Schaumberg und
Truchseß); Vat. lat. 11136 fol. 406V (richtig 1475); Biedermann, Baunach Taf. 194 (Ahnen fälschlich: Truchseß, Stern-
berg, Baunach, unbekannt); Salver 263f., 287, 546f. (mit zwei Zeichnungen des Originals und der Platte von 1652);
Amrhein, Reihenfolge I 265 Nr. 788, 274 Nr. 830, II 274 Nr. 1561; Brand, Grabdenkmäler 6 Nr. 15, 13 Nr. 52; KDStW
216; Schulze, Grablege III 4b
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Kartause Engelgarten
1474 Juni 5
Grabplatte des Kraft Zenner. Ehemals in der Klosterkirche in der Nähe des Hieronymusaltars. Seit
dem Abbruch der Kirche 1853 verschollen.
Anno D(omi)ni 1474 • an d(er) heilig(en) Treyfaltigkeit Starb d(er) Erbar Crafft
Zenner, Burger und deß Rathß zu Wirzburg, d(es) Seelen Gott genade.
Kraft Zenner ist von 1453 bis 1471 belegt und schenkte den Kartäusern den Hof Pleidenstein (Büttner-
gasse Nr. 60, 72, 74) in Würzburg.
Fabricius, Carthus. et Mendic. M. ch. f. 264 fol. 71 r; Ullrich, Engelgarten I 18 f., 30.
287t Domsepultur 1475 Juni 14
Grabplatte des Domkanonikers und Archidiakons Martin Truchseß von Wetzhausen. Ehemals an der
Westwand der erste Stein von Norden. Roter Sandstein. Im Mittelfeld Konturenbild der Ganzfigur des
Verstorbenen als Priester (mit Kasel, Manipel, Kelch aus Metall, Birett), zu Füßen das Familienwap-
pen. Inschrift umlaufend, unten auf der linken Längsseite beginnend. Schrift eingehauen. Früher Se-
pultur II / 6; nach dem Tode des Domkanonikers Rudolf von Stadion (gest. 1652 Nov.7) durch dessen
Grabplatte ersetzt (mit Gedenkinschrift und -wappen auf einer Tafel im Mittelfeld, heute im Südflügel
des Domkreuzgangs der 16. Stein von Osten, Plan Nr. 91). Danach zuerst im fünften Chor von Nor-
den auf dem Boden, dann an der Westwand der Domsepultur. Zerstört beim Bombenangriff auf
Würzburg am 16. März 1945.
I. Original: Gotische Minuskel. Abb. 75
Anno • d(omi)ni ■ M ■ cccc • Ixxv • die ■ d(omi)nica ■ xiiij • me(n)sis • ivniia • obiit • /
Ven(erabi)lis ■ d(omi)n(v)s • Martinvs • trvchseß / can(oni)c(vs) • et • archy(diaco)-
n(vs) • in • hac • Wirczbvrgen(si) • Eccl(es)ia • cvi(vs) • anima / reqviescat • in • pace •
amen •
Wiedergabe nach Salver.
a iv und zwei beschädigte Hasten nach der Zeichnung.
Wappen: Truchseß von Wetzhausen.
II. Gedenkinschrift von 1652
ANNO MC/CCCLXXXIX / XXVI IVNII OBIIT / VENERAB(ILIS) D(O-
MI)N(V)S MAR/TINVS TRVCHSEß DE / WETZHAVSEN HVIVS / EC-
CL(ESIAE) CANON(ICVS) ET / ARCHIDIAKONVS CVIVS / ANIMA DEO
/ VIVAT AMEN
26.Juni 1489.
Eltern: Nach Salver NN, ein Sohn des NN Truchseß von Wetzhausen und der NN Schrimpf von Berg,
sowie NN, eine Tochter des NN von Lichtenstein und der NN von Schaumberg. Martin war minde-
stens seit 1432 Domherr, wurde 1435 von den nach Ochsenfurt geflüchteten Anhängern Bischof Jo-
hanns von Brunn zum Domdekan aufgestellt, konnte sich aber gegen Richard von Maßbach (gest.
1454 Dez. 10) nicht durchsetzen und mußte 1450 auf diese Würde verzichten, war zusammen mit
Konrad von der Kere (gest. 1444 Okt. 8) 1440 einer der vom Domkapitel bestellten Räte Bischof
Siegmunds von Sachsen und starb nach dem Liber sepulture 1475 Juni 14. Gemeinsam mit seinem
Bruder, dem Domkanoniker und Archidiakon Gottfried Truchseß von Wetzhausen (gest. 1489
Juni 26), stiftete er, wie die angebrachten Wappen beweisen, den fünften Chor von Norden in der
Domsepultur. Gottfried, von dem keine Grabplatte bekannt ist, wurde wahrscheinlich nicht in dem-
selben Grabe wie Martin beigesetzt, sondern in dem gestifteten Chor, wohin man nach Rudolfs von
Stadion Tode Martins Grabplatte verbrachte.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 89t, 1041 (mit 1489Juni 6 sowie den Wappen Truchseß, Fuchs, Schaumberg und
Truchseß); Vat. lat. 11136 fol. 406V (richtig 1475); Biedermann, Baunach Taf. 194 (Ahnen fälschlich: Truchseß, Stern-
berg, Baunach, unbekannt); Salver 263f., 287, 546f. (mit zwei Zeichnungen des Originals und der Platte von 1652);
Amrhein, Reihenfolge I 265 Nr. 788, 274 Nr. 830, II 274 Nr. 1561; Brand, Grabdenkmäler 6 Nr. 15, 13 Nr. 52; KDStW
216; Schulze, Grablege III 4b
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