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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0187
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328 f

Domkreuzgang

1488 Sept. 17

Grabplatte des Domkanonikers Balthasar von der Kere. Das Original ging verloren, als in dem Grab
(Sepultur III/5) der Domkanoniker Philipp Otto Wilhelm Zobel von Giebelstadt (gest. 1716 Juli 3)
beigesetzt wurde. Gedenkinschrift auf dessen Grabplatte, heute im Südflügel des Domkreuzgangs der
dritte Stein westlich des Eingangs zum Burkhardushaus (Plan Nr. 77). Inschrift umlaufend, links oben
beginnend.
I. Original (nach Fabricius).
Anno D(omi)ni 1488 • (quarta) feria in angaria Crucis q(uae) fuit 17. mens(is) •
Septembris Ob(iit) • ven(erabilis) D(omi)n(us) Balthasar de Keere, h(uius) Ec-
cl(esi)ae Canon(icus) • c(uius) • a(nima) • r(equiescat) • i(n) • p(ace) •
Wappen (nach Fabricius): oben links von der Kere, rechts Stein zum Altenstein, unten links dreifach
geteilt (Küchenmeister von Nordenberg, die damals in Neuenburg ansässig waren), rechts Schaum-
berg (nach Salver aber richtig Neuenstein).
II. Gedenkinschrift von 1716
A(NN)O MCCC LXXXVIII / 23-Juny • quae fuit Angaria s(anc)t(i) Joannis1
obiit ue[nerabi/lis Domi]n(us) Balthasar V(on) / Kehr hui(us) Eccl(es)iae Cano-
nicus Cui(us) A(nima) D(eo) V(ivat)
1 Richtig heißt es im Liber sepulture: feria quarta in angaria sancte crucis.
Die alte Inschrift ist wörtlich wiedergegeben. Nur der Segenswunsch wurde geändert, vielleicht um
nicht das „Requiescat in Pace“ der Zobelschen Inschrift wiederholen zu müssen.
Eltern: Ruprecht, ein Sohn des Sintrapp von der Kere und der Elisabeth Küchenmeister von Neuenburg,
sowie Susanna, eine Tochter des Wolfram vom Stein zu Altenstein und der Kunigunde von Neuenstein.
Balthasar wurde Domherr unter Bischofjohann III. (gest. 1466) undnach dem TodedesKonradvon der
Kere (gest. 1477) auch Propst von Stift Haug. Zusätzlich war er Oberpfarrer zu Maßbach. Er starb 1488,
und zwar nach dem Liber sepulture richtig am 17. Sept., nach dem Liber regule von Stift Haug am
18. Sept., nach der Gedenkinschrift am 23.Juni. Balthasar war der Letzte der Linie Roßdorf.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 100 r (nach der Platte von 1488); Biedermann, BaunachTaf. 231; Salver 286, 705 f. (mit
Zeichnung der Platte von 1716); Amrhein, Reihenfolge 1273 Nr. 827, II 214h Nr. 1381; Brand, Grabdenkmäler 15 Nr. 65.

329 Mainbrücke 1476-88
Fünf Bauinschriften. Kalkstein. Eingetiefte Quader. Anläßlich des Ersatzes von Holz- durch Steinbö-
gen 1476, 1478, 1481, 1484 und 1488 angebracht. Die Inschrift steht, außer bei E, in zwei durch eine
Linie getrennten Zeilen gleichlautend auf der Südost- und Südwestseite jedes Pfeilers. Bei D befindet
sich zusätzlich auf beiden Seiten ein Wappenschild. Bei E steht die Inschrift nur einfach auf der Nord-
seite des Pfeilers. Teilweise verwittert.
H. ca. 20 cm; B. ca. 40 cm / 60 cm mit Wappen; Bu. ca. 6 cm. - Gotische Minuskel.
A) Zweiter Pfeiler von Osten
An(n)o • d(omi)ni • m / cccc • Ixxvi •
1473 nach KDStW (Ixxiii statt Ixxvi).
B) Dritter Pfeiler von Osten
An(n)o • d(omi)ni • / m • cccc • 1 • xxviii •
C) Vierter Pfeiler von Osten
An(n)o • d(omi)ni • m / cccc ■ Ixxxi •
D) Fünfter Pfeiler von Osten
An(n)o • d(omi)ni • m ■ / cccc • Ixxxiiii •
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