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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0195
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C) Versinschrift am unteren Teil des Sockels: Bu. i,8-2,4 cm.
QVOD FVERAT CAPTAE QVON/DAM TIBI RHOMA CAMILLVS //
HOC TIBI RVDOLPHVS / DVX FVIT HERBIPOLIS //
ILLE VRBEM EXTORSIT / GALLORVM E FAVCIBVS : HIC TE //
SERVILI NEXV FOENO/RIS ERIPVIT //
Bei // Zeilenende, bei / Unterbrechung durch die Totenleuchte. Zwei Distichen.
Was einst Dir, dem eroberten Rom, Camillus war, das war Dir, Würzburg, der Herzog Rudolf. Jener entriß die Stadt dem
Schlund der Gallier, dieser Dich der Wucherknechtschaft.
Die Verse werden Engelhard Funk zugeschrieben (UBW M. ch. f. 262 fol. 60 rv mit drei deutschen
N achdichtungen).
D) Zusatz zur Grabinschrift
PETRUS DE MASPACH NEPOS AVUNCULO BENE MERENTI POSUIT
ANNO 1512.
Der Neffe Peter von Maßbach setzte dies seinem hochverdienten Onkel imjahre 1512.
Dieser Zusatz zur Grabinschrift ist nur in einem Druck von 1514 (nach Reuß) überliefert und wider-
spricht allen anderen Dokumenten. In Wirklichkeit gab Rudolfs Nachfolger Bischof Lorenz von Bibra
das Denkmal am 21. Okt. 1496 bei Tilmann Riemenschneider in Auftrag, der die Arbeit bis Pfingsten
1498 vollenden sollte, aber erst am 14. Juli 1499 über den vereinbarten Lohn von 250 fl quittierte.
Wappen (farbig): oben links frk. Rechen, rechts Rennfähnlein; an den Längsseiten links oben Scheren-
berg, unten Egloffstein, rechts oben Maßbach, unten Schaumberg.
Eltern: Erhard, ein Sohn des Konrad von Scherenberg und der Petronella von Egloffstein, sowie Anna,
eine Tochter des Richard von Maßbach und der Anna von Schaumberg. Lebenslauf und Pfründen:
1401 geboren, 1416 Studium in Leipzig, 1427 Pfarrer in Grafenrheinfeld und Domizellar, 1435 Dom-
kanoniker zu Würzburg, später auch Pfarrer zu Obereßfeld, Volkach und Eßleben, 1436 auf dem
Baseler Konzil, 1438 Studium in Heidelberg, 1439-66 Richter des domkapitelschen Kellergerichts,
1444 Mitglied des Würzburger Oberrates, seit 1450 Domscholaster, 1457-59 Generalvikar, seit 1463
Archidiakon für Ochsenfurt-Mergentheim, angeblich auch Domherr zu Regensburg; von 1466 bis zu
seinem Tode Bischof von Würzburg. Während seiner langen Regierung gelang ihm die Auslösung
zahlreicher verpfändeter Ämter und Besitzungen des Hochstifts, als dessen eigentlichen Begründer ihn
die Grabinschrift deshalb feiert.
GrafWilhelm Werner von Zimmern, hg. Engel 130 (Text wiebeiBruschius 1549 gedruckt; bei Engel ausgelassen); Fries, M.
ch. f. 248/1 fol. 3i9r-20v; StAW HV MS f. 857a fol. 326v-28r (mit Zeichnung); Reinhart fol. 266rv; Bruschius fol.
I74rv; Herolt fol. 9or; Fries/Ludewig 865; Salver 332-34 (Zeichnung); F. A. Reuß, „Mannigfaltiges“ AHVU 14/2
(1857), 272; F. X. Himmelstein, Der St. Chilians-Dom in Würzburg (Würzburg 1889), 63; Amrhein, Reihenfolge I 270
Nr. 812; E. Toennies, Leben und Werk des Würzburger Bildschnitzers Tillmann Riemenschneider 1468-1531, Studien zur
dt. Kunstgesch. 22 (Straßburg 1900), 88-93; G.A. Weber, Til Riemenschneider, 3.Aufl. (Regensburg 1911), 55ff.;
KDStW70u. Taf. 8 (Foto); Bier, Riemenschneideri 78-86, 101-03 u. Taf. 52h (Fotos); Burmeister, DomundNeumün-
ster79f.;Bruhns, GrabplastikTaf. 8 Abb. 23 (Foto);Börger, GrabdenkmälerTaf. 22(Foto);Brand, Domfuhrer27;Pinder,
Wesen und Werden III 188; S. Frhr. v. Pölnitz, „Rudolf von Scherenberg, em bischöflicher Reformator vor der Reforma-
tion“, ZBKG 15 (1940), 38-68; S. Pfriem, „Fürstbischof Rudolf von Scherenberg“, WDGB11. 11/12 (1950), 103-12;
K. Gerstenberg, Tilman Riemenschneider (München 1950), 68, 72-74 mit Abb. 40-44 (Fotos); S. Zeissner, Rudolf II. von
Scherenberg, Fürstbischof von Würzburg 1466-1495,2. Aufl. (Würzburg I952);E. Dünninger, „Der Würzburger Fürstbi-
schofRudolf von Scherenberg“, Bayerische Kirchenfürsten, hg. L. Schrott (München 1964), 133—43 ;E. Schubert, „Rudolf
von Scherenberg“, Fränk. Lebensbilder Bd. 2 (1968), 133 — 58; Wendehorst, Bistum III 20-51; Kolb, Wappen 92-95.

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Marienberg

1495 April 29

Grabplatte auf der Eingeweidesepultur des Würzburger Bischofs Rudolf von Scherenberg (gest. 1495
April 29). Im Rundbau der Marienkapelle in der ersten Reihe von Osten die erste Platte von Süden.
Roter Sandstein. Im eingetieften Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Ra-
tionale, Albe, Dalmatik, Kasel, Manipel, in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert),
in den Ecken vier Wappenschilde aus Metall, zu Füßen der Figur ein Wappenschild aus Stein. Inschrift
umlaufend, oben links beginnend. Weitere Inschrift auf dem Rationale. Schrift eingehauen. Bis 1936/
37 in der zweiten Reihe von Osten der vierte Stein von Süden. Ob die heutige Grabplatte zeitgenös-
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