Metadaten

Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0245
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
werkstätte, nach Bier hingegen von dem unbekannten Meister der Grabplatte des Gangolf Dienstmann
(s. o. Nr. 317).
H. 114 cm, B. 92 cm; Bu. 4,5 cm. - Gotische Minuskel.
An(n)o d(omi)ni • M • vc-xvi ■ / [..]Jvlii o(biit) R(everendvs) p(ate)r d(omi)n(v)s
Johan(n)es de Grv(m)b[ach de Ri(m)par p(re)posit(vs) s(ancti) Bvrckardi / et
Archi(diacon) vs h(vivs) m(a)ior(i)s / herb(ipole)n(sis) decr(etorvm) d(octo)r et
magister cano(n)ic(vs)] c(vivs) a(n)i(m)a req(viescat) in pace
Ergänzungen nach Salver. Fabricius, Colleg. et Equestr. gibt irrtümlich 1517 an.
Wappen: oben links Grumbach, rechts Hutten, unten links Rüdt von Kollenberg (heute weggebro-
chen, nach Fabricius: Wolfstein), rechts Thüngen (nach Fabricius: Schaumberg).
Eltern: Eberhard, ein Sohn des Konrad von Grumbach und der NN Rüdt von Kollenberg, sowie
Margarethe, eine Tochter des Bartholomäus von Hutten und der Anna von Thüngen. Der Domherr
Wilhelm von Grumbach (gest. 1493 April 20) war sein Bruder, der Domherr Balthasar von Grumbach
(gest. 1517 Juli 11), dessen Ahnenwappen Fabricius fälschlich hier wiederholt, der Sohn des dritten
Bruders Konrad von Grumbach. Johann selbst studierte 1467 in Leipzig und 1469 in Heidelberg,
wurde 1465 Domizellar in Würzburg, später auch Archidiakon und als Nachfolger des Johann von
Aliendorf (gest. 1496 Okt. 17) Propst von St. Burkhard. Außerdem war er Domherr zu Mainz.
Fabricius, Colleg. et Equestr., M. ch. f. 266 fol. 305 V (mit Angabe der Wappen); Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol.
qor; ders., Vat. lat. 11136 fol. 407t; Salver 291 f. (mit Zeichnung); KDStW 124; Amrhein, Reihenfolge II 139 Nr. 1190;
Brand, Grabdenkmäler 10 Nr. 27; Biedermann, Steigerwald Taf. 214E; Bier, Riemenschneider III 82-84 (mit Foto);
Kisky, Domkapitel 132 Nr. 165; Beyer, Grumbach Stammtafel I Nr. VIII/3.

463

Schottenkirche (Neumünster)

1516 Dez. 13

Grabdenkmal des Johann Trithemius, Abt des Schottenklosters St. Jakob zu Würzburg. In der Neu-
münsterkirche in der westlichen Vorhalle an der Südwand der südlichen Seitenkapelle. Grüner Sand-
stein. Hohe, oben halbkreisförmig endende Platte mit eingetieftem Mittelfeld, darin unter gotischem
Sprengwerk als Flachrelief die Ganzfigur des Abtes in pontificalibus (mit Kasel, Mitra, in der Linken
das Pedum, in der Rechten ein aufgeschlagenes Buch); zu Füßen des Abtes ein Wappenschild. Inschrift
auf dem abgeschrägten Rand umlaufend, von links unten über den oberen Bogen nach rechts oben.
Schrift eingehauen. Das Grabdenkmal stammt von Riemenschneider. Ursprünglich stand es in der
Kirche des Schottenklosters St. Jakob an der Ostseite des dem Südportal benachbarten zweiten Pfeilers
von Westen; diese Aufstellung bedingte die schlanke Form. 1825 wurde es auf Veranlassung von Franz
Oberthürin die Neumünsterkirche transferiert. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945
zersplitterte der Stein, wurde aber danach durch den Bildhauer Georg Schneider in Würzburg ver-
ständnisvoll restauriert (A). Unter dem Grabdenkmal befindet sich eine Platte aus rotem Sandstein mit
einer Inschrift zur Erinnerung an die anläßlich von Umbauten in der Schottenkirche 1720 erfolgte
Erhebung der Gebeine des Trithemius (B). Der Würzburger Weihbischof Georg Flach, 1548-64 Ad-
ministrator des Schottenklosters, ließ neben dem Grabdenkmal eine Holzplatte anbringen, auf der
später zusätzlich die Translation nach Neumünster vermerkt wurde; diese Platte ging bei dem erwähn-
ten Bombenangriffzugrunde (C).
A) H. 265 cm; B. 90 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Minuskel. Abb. 92
Anno ■ domini • M • ccccc • xvi • ipso • die • sancte • lucie ■ Obyt • Venerabilis • pater ■
Dominus - Johannes • tritemivs • abbas • hvi(us) • cenoby • cui(us) • anima • in sancta
requiestat • pace • Amen •
Steinmetzfehler statt requiescat.
Wappen: Johann Trithemius.
B) H. 61 cm; B. 90 cm.
Hic Requiescunt ossa / Viri Pietate et Doctrina Celeberrimi / IOHANNIS TRI-
THEMY / Primo Spanheimensis deinde huius / ad S(anctum) Jacobum monasterii
abbatis / reposita Anno MDCCXX. a(e)d(i)s
C) Epitaphium Joannis Trithemi auctore D (omino) Georgio Flachio Suffraganeo Herbipolensi quarto
ab illo in Abbatia successore:

213
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften