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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0249
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4711 Stift Haug 1518

Grabinschrift des Stiftskanonikers Johann Voltein auf dem Grabstein des Hofpredigers und Stiftsku-
stos Dr. theol. Christoph Raab (gest. 1617 März 14). Seit dem Abbruch der Stiftskirche 1656 verschol-
len.
Sub eodem lapide iacet sepultus Joannes Voltein Presbyter huius Ecclesiae Canoni-
cus defunctus anno 1518 cuius anima deo vivat
Wiedergabe nach Fabricius fol. 461; fol. 6or: Sub hoc lapide ohne Bezug auf Christoph Raab. Der Text entspricht wahr-
scheinlich nicht der ursprünglichen Grabinschrift. Fabricius fol. i6v und 6or hat MDXVIII.
Über Johann Voltein ist bisher nichts Näheres bekannt.
Fabricius, Colleg. etEquestr., M. ch. f. 266 fol. iöv, qör, 6or.

472 Domkirche 1519 Febr. 6

Grabplatte des Würzburger Bischofs Lorenz von Bibra. Innen an der Nordwand die dritte Platte von
Osten (Plan Nr. 17). Messing. Im durchbrochenen Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur des Verstor-
benen im Pontifikalornat (mit Mitra, Albe, Dalmatik, Kasel, Manipel, Amikt, Rationale, in der linken
Hand das Pedum, in der rechten das Schwert) unter Astwerk; zu Füßen das Vollwappen. Die Mittelro-
sette des Rationale ist als eine an einer Kette hängende Medaille mißverstanden. Vier Ahnenwappen in
den Ecken, jeweils der Schild auf einem Vierpaß. Inschrift umlaufend, von den Ahnenwappen unter-
brochen, oben links beginnend. Schrift erhaben. Die Grabplatte stammt aus der Vischerwerkstätte in
Nürnberg, lag einst auf dem Grab im Mittelschiff nördlich vor dem sechsten Pfeiler von Westen in der
Südreihe (Plan Nr. 65 A), wurde um 1720 an der Südwand des südlichen Seitenschiffs aufgehängt und
kam 1956 an den heutigen Standort.
H. 260 cm; B. 137 cm; Bu. 6 cm. - Gotische Minuskel. Abb. 94
Anno D(omi)ni M ■ ccccc ■ xix ■ / die dominica vj mensis february obyt Reuere(n)-
dissim(us) in Chr(ist)o p(ate)r et domi(n)us d(omi)n(u)s / Laurentius dei gratia
Epis/copus Herbipole(n)sis et Francie Orientalis Dux Cui(us) a(n)i(m)a in pace
quiescat Amen •
Wappen: im Mittelfeld quadriert (1 frk. Rechen, 2 und 3 Bibra, 4 Rennfähnlein); in den Ecken oben
links Bibra (hier nach links gewendet), rechts Schenk von Schenkenwald, unten links Voit von Salz-
burg, rechts Schenk zu Schweinsberg.
Zur Person s. u. Nr. 473.
Nach Bier dürfte der Entwurf für die Grabplatte von Riemenschneider gezeichnet sein (Figur, Ornat,
Vollwappen, kürzeres Sudarium des Bischofsstabs, Sprengwerk); der Werkstatt sind die in Vierpässen
gerahmten Ahnenwappen zuzuschreiben. Die Zuweisungen durch Baader an Hans Vischer und durch
Meller an Peter Vischer d. Ä. sind damit überholt.
Fries, M. ch. f. 248 /1 fol. 324t; Gropp, Coll. nov. 173; C. Pöhlmann, „Der Dom zu Würzburg“, AHVU 30 (1887), 228;
L.Justi, „Vischerstudien“, Rep. f. Kunstwiss. 24 (1901), 40; KDStW 74/79 mit Fig. 56 (Foto); H. Stierling, „Kleine
Beiträge zu Peter Vischer, VII: Die Würzburger Platten“, Monatshefte f. Kunstwiss. 12 (1919), 52h; S. Meller, Peter
Vischer der Ältere und seine Werkstatt (Leipzig 1925), 196/200; Bier, Riemenschneider IV 98-100 (mit Foto); Muth,
Dom zu Würzburg 61, Plan Nr. 62; Schulze, Grablege II 30.

473 Domkirche 1519 Febr. 6

Grabdenkmal des Würzburger Bischofs Lorenz von Bibra. Im Langhaus beim siebten Pfeiler von
Westen der Nordreihe auf der Südseite (Plan Nr. 45). Roter Untersberger Marmor bei der Bischofsfi-
gur und der Inschrifttafel, sonst grüner Sandstein. Unter einer Ädikula mit Kandelabersäulchen steht
die Bischofsfigur in Hochrelief (mit Mitra, Albe, Dalmatik, Kasel, Manipel, Amikt, Rationale, in der
Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), die auf jeder Seite von drei jeweils durch eine

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