Langhaus 1539
s. Kat.-Nr. 164
167 t Langhaus 1539
Grabplatte des Wolfgang Preu (Prem); ehemals zwischen dem Altar der Beata Virgo und dem des
Heiligen Kreuzes1-1 vor dem Lettner im Kirchenboden.Im Feld: Ein Wappen.3)
Überlieferung Zirngibl:
Anno 1539. 15. Oct(obris) o(biit) d(ominus) Wolfgangum Preua) civis Straubinga-
nusb)
а) Bei Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XLVI, ursprünglich „Prem“, mit einem Sternchen versehen, überschrieben und
gebessert zu „Preu“; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 46: „Prem“. ) Eppinger I, 141, und II, 68: „A(nno) D(omini)
1539- U Octobris ist gestorben d(er) Ersam u(nd) weiß Wolfgang Preu bürg(er) zu Straubing“.
Datum: 1539 Oktober 15.
Wappen: Preu von Findelstein.
Wolfgang Preu gehörte zu der Deggendorfer Linie der Familie Preu, die in Straubing im ij.Jh. zu
Reichtum und Ansehen gelangte. Er war der Sohn des Wolfgang Preu und der Walburga Zeller und
besuchte zusammen mit seinem Bruder Pankratz 1481 die Universität Ingolstadt.-'’) Er wird am 3. De-
zember 1503 als Gerichtsbeisitzer genannt, im Jahre 1507, am 8. Februar, siegelt er als Bürgermeister
der Stadt Straubing, am 18. April 1519 wird er gemeinsam mit seinem Bruder Christof, beide Bürger
zu Straubing, in einem Testament bedacht; am 30. März 1523, am 9. Dezember desselben Jahres und
am 21. März 1528 siegelt Wolfgang Preu als Bürger und Simonkastner der Stadt Straubing. Die weite-
ren Nennungen in den Urkunden, am 1.Dezember 1528, am 24.November und am i.und am
17.Dezember 1535, betreffen Geschäfte, die er mit der Stadt Straubing abschloß.6> Am 30.Januar
1540 wird der Sohn des Wolfgang Preu, Wolfgang (dieser Rufname taucht damit in der dritten Genera-
tion auf), von Herzog Ludwig X. belehnt,woraus hervorgeht, daß das in der Inschrift genannte Ster-
bedatum des Wolfgang Preu des Jüngeren realistisch ist. Zu den Besitzungen der Familie gehörten die
Azlburg, Rinkam (Hof mit Hofmarksgericht), 1521 die Burg Findelstein bei Deggendorf, der Höhn-
hart zu Straubing, Schonstatt und Stefanskirchen bei Wasserburg.S) Am 15.Juli 1532 wurde Wolfgang
(III.) zusammen mit seinen Brüdern und Vettern von Kaiser Karl V in den Adelsstand erhoben.9)
1) Zirngibl, Verzeichnis 327.
2) Eppinger I, 141; Eppinger II, 68.
3) Das Wappen ist bei Eppinger II, 68, abgezeichnet; dazu Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XLVI: „Insignia Brachium
viri piscem in-manu tenentis representant.“. Das bei Siebmacher 22,3, 20, beschriebene Wappen, „in Rot ein Arm,
von hinten bis zum Ellbogen in Blau mit einem goldenen Ueberstulp und dann fürder bis zur Hand in einen weißen
Mannes-Aermel bekleidet, haltend empor überzwerch einen Hecht, behängt in seinem Maul mit einem goldenen
Ring, versetzt mit einem Türkisstein. Zugethaner gekrönter Stechhelm: roter Flügel wie Schild. Decken rotgelb.“,
ähnelt dem Wappen, das Eppinger II, 68 — allerdings ohne Decken — aufzeichnet.
4) Seufert, Preu/Zeller-Epitaph 288.
5) Ebd. 293 und Stammtafel (365); Epitaph der Eltern in der Stadtpfarrkirche St.Jakob in Straubing (Seufert, Preu/Zel-
ler-Epitaph; KDB IV 6, 74, Tafel XI). Matrikel der Universität Ingolstadt 99 (Immatrikulation am 17. Mai 1481).
б) Solleder, Urkundenbuch 475, Nr. 658; 461, Nr. 667; 498 ff., Nr. 713; 510, Nr. 730; 515, Nr. 736; 522b, Nr. 754; 523,
Nr. 756; 543, Nr. 808, 809, 811.
7) Solleder, Urkundenbuch 567, Nr. 853.
8) Freundorfer, Straubing 277b; Siebmacher 22,1, 23 und Siebmacher 22,3, 20.
9) Seufert, Preu/Zeller-Epitaph 375, Anm. 139;
Eppinger I, 141; Eppinger II, 68; Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr.XLVI; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr.46.
99
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167 t Langhaus 1539
Grabplatte des Wolfgang Preu (Prem); ehemals zwischen dem Altar der Beata Virgo und dem des
Heiligen Kreuzes1-1 vor dem Lettner im Kirchenboden.Im Feld: Ein Wappen.3)
Überlieferung Zirngibl:
Anno 1539. 15. Oct(obris) o(biit) d(ominus) Wolfgangum Preua) civis Straubinga-
nusb)
а) Bei Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XLVI, ursprünglich „Prem“, mit einem Sternchen versehen, überschrieben und
gebessert zu „Preu“; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 46: „Prem“. ) Eppinger I, 141, und II, 68: „A(nno) D(omini)
1539- U Octobris ist gestorben d(er) Ersam u(nd) weiß Wolfgang Preu bürg(er) zu Straubing“.
Datum: 1539 Oktober 15.
Wappen: Preu von Findelstein.
Wolfgang Preu gehörte zu der Deggendorfer Linie der Familie Preu, die in Straubing im ij.Jh. zu
Reichtum und Ansehen gelangte. Er war der Sohn des Wolfgang Preu und der Walburga Zeller und
besuchte zusammen mit seinem Bruder Pankratz 1481 die Universität Ingolstadt.-'’) Er wird am 3. De-
zember 1503 als Gerichtsbeisitzer genannt, im Jahre 1507, am 8. Februar, siegelt er als Bürgermeister
der Stadt Straubing, am 18. April 1519 wird er gemeinsam mit seinem Bruder Christof, beide Bürger
zu Straubing, in einem Testament bedacht; am 30. März 1523, am 9. Dezember desselben Jahres und
am 21. März 1528 siegelt Wolfgang Preu als Bürger und Simonkastner der Stadt Straubing. Die weite-
ren Nennungen in den Urkunden, am 1.Dezember 1528, am 24.November und am i.und am
17.Dezember 1535, betreffen Geschäfte, die er mit der Stadt Straubing abschloß.6> Am 30.Januar
1540 wird der Sohn des Wolfgang Preu, Wolfgang (dieser Rufname taucht damit in der dritten Genera-
tion auf), von Herzog Ludwig X. belehnt,woraus hervorgeht, daß das in der Inschrift genannte Ster-
bedatum des Wolfgang Preu des Jüngeren realistisch ist. Zu den Besitzungen der Familie gehörten die
Azlburg, Rinkam (Hof mit Hofmarksgericht), 1521 die Burg Findelstein bei Deggendorf, der Höhn-
hart zu Straubing, Schonstatt und Stefanskirchen bei Wasserburg.S) Am 15.Juli 1532 wurde Wolfgang
(III.) zusammen mit seinen Brüdern und Vettern von Kaiser Karl V in den Adelsstand erhoben.9)
1) Zirngibl, Verzeichnis 327.
2) Eppinger I, 141; Eppinger II, 68.
3) Das Wappen ist bei Eppinger II, 68, abgezeichnet; dazu Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. XLVI: „Insignia Brachium
viri piscem in-manu tenentis representant.“. Das bei Siebmacher 22,3, 20, beschriebene Wappen, „in Rot ein Arm,
von hinten bis zum Ellbogen in Blau mit einem goldenen Ueberstulp und dann fürder bis zur Hand in einen weißen
Mannes-Aermel bekleidet, haltend empor überzwerch einen Hecht, behängt in seinem Maul mit einem goldenen
Ring, versetzt mit einem Türkisstein. Zugethaner gekrönter Stechhelm: roter Flügel wie Schild. Decken rotgelb.“,
ähnelt dem Wappen, das Eppinger II, 68 — allerdings ohne Decken — aufzeichnet.
4) Seufert, Preu/Zeller-Epitaph 288.
5) Ebd. 293 und Stammtafel (365); Epitaph der Eltern in der Stadtpfarrkirche St.Jakob in Straubing (Seufert, Preu/Zel-
ler-Epitaph; KDB IV 6, 74, Tafel XI). Matrikel der Universität Ingolstadt 99 (Immatrikulation am 17. Mai 1481).
б) Solleder, Urkundenbuch 475, Nr. 658; 461, Nr. 667; 498 ff., Nr. 713; 510, Nr. 730; 515, Nr. 736; 522b, Nr. 754; 523,
Nr. 756; 543, Nr. 808, 809, 811.
7) Solleder, Urkundenbuch 567, Nr. 853.
8) Freundorfer, Straubing 277b; Siebmacher 22,1, 23 und Siebmacher 22,3, 20.
9) Seufert, Preu/Zeller-Epitaph 375, Anm. 139;
Eppinger I, 141; Eppinger II, 68; Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr.XLVI; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr.46.
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