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Madel-Böhringer, Claudia; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 44 = Münchener Reihe, 9. Band): Die Inschriften des Landkreises Günzburg — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.57400#0113
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läster tragen Gebälk, im Fries beidseitig kleine Rundbogen mit Elternwappen der Verstorbenen, Bei-
schriften in der darunter umlaufenden Profilleiste (III), dazwischen Schriftfeld mit Spruch (I) in zwei
nebeneinanderstehenden Strophen zu je vier Zeilen. Über dem Fries Eierstab und als Bekrönung
halbrunder Giebel. In diesem Wappen der Äbtissin mit reicher Helmzier. Die bildliche Darstellung
im Mittelfeld zeigt die Äbtissin mit Haube und Mantel bekleidet; em Engel hinter ihr hat seinen rech-
ten Arm auf ihre Schulter gelegt (linker Arm abgebrochen). Sie kniet betend, den Rosenkranz zwi-
schen den gefalteten Händen, vor dem unter dem Kreuz gefallenen Christus. Simon von Cyrene
nimmt den unteren Teil des Kreuzes auf (rechter Arm teilweise zerstört, Kopf abgebrochen). Hinter
Simon stehen zwei weinende Frauen. Im Hintergrund Ansicht einer Stadt. Darüber schwebt Gottva-
ter in einem Wolkenkranz. Relief teilweise beschädigt. Schriftfeld in der Sockelzone besonders im
unteren Teil stark verwittert und schwer lesbar. Das Epitaph Hans Schaller zugeschrieben. Schrift ein-
gehauen und schwarz ausgemalt. Die Wappenbeschriftung wohl ehemals erhaben gearbeitet, heute
nur noch bei landenberg zu erkennen; die übrigen Namen mit schwarzer Farbe aufgemalt.
H. 177 cm, B. 149 cm, Bu. 1,6 cm. - Gotische Minuskel.
I.
Gott vatter all gebott gemain,
In(n)dlich hatt zamen gfasst allain
Wer glaubt und gottes zusag traut,
Sein hoffnung, einig auff Gott bauta\
Dar zu warlich im hertzen Glaube,
Das Christus sey sein schütz u(n)d habeb\
Und hab gnug für sein sünd gethan
Dem sends auch gwißlich nachgelan
II.
Anno Dommi 1575 den 7. Septembns ward Erwölt zu Emer Regiere(n)de(n)
Abb-Ztüsse(n) dises Adeliche(n) Gefreyte(n) Stiftes Edelstette(n) die Erwürdig An-
dechtigc) v(n)d Gaist=71ich Fraw Fraw Sibila Geborne von Lande(n)berg von der
Braitte(n) La(n)de(n)berg, Ist / In Gott seeliglich entschlaffe(n) (Anno Dominy
1609 Den 15 Jenner)d) / wölcher Gott sampt alle(n) ausserwelte(n) em fröliche auf-
ferstehung verleihe(n) wolle Am(en)
III. Links:
landenberg hohenlandenberg
Rechts:
Rothofft vo(n) hohenberg
a) Fortsetzung des Textes in der zweiten Spalte. b) Fälschlicherweise später zu t ausgemalt. c) h mit weit
nach unten gezogenem, nach links auslaufendem Bogen. d) Schrift steiler und mit größeren Abständen zwischen
den Buchstaben als beim übrigen Schriftbild.
Wappen: Oben Abtissinnenwappen geviert aus Stift Edelstetten/Landenberg; links (Hohen-)Landen-
berg; rechts Hohenberg.
Das Epitaph wurde noch zu Lebzeiten der seit 1575 regierenden Äbtissin angefertigt.
Steichele/Schröder, Bisthum Augsburg V, 167; Christa, Schaller 49, Abb. 6; Habel, Kurzinventar Lkr. Krumbach 85; Land-
kreis Krumbach II, 16, Abb. 26; Habel, Edelstetten 6; Dehio, Schwaben 294.

HO

Niederraunau, Pfk. Allerheiligen

gegen 1600

Reliefplatte eines unbekannten Verstorbenen, an der nördlichen Langhauswand, bis etwa 1970 am
rechten Pfeiler des Friedhofeingangs. Sandstein. Die sehr verwitterte Platte mit der Darstellung eines
vor dem Kreuz knienden Ritters. Helm, Handschuhe und Schwert liegen auf dem Boden. Unten vor
dem Kreuz Attribut des Totenschädels, sowie ein Hund. Oben am Kreuzesstamm Titulus. Eine In-
schrift, die sich möglicherweise unterhalb des Reliefs befunden hat, fehlt.

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