insgesamt 17 Kinder. Bürgerrecht zugesagt mit Rv. vom 5. 5.1558; Meister 1562, Genannter 1596 — 1608;
scheint die Werkstatt des Georg Neuschel (f 1557) fortgeführt zu haben, wohnt mit der Familie in der
Grasersgasse und hinterläßt drei Häuser. Ersucht 1568 um Erlaubnis zur Verwendung der von Neuschel
her bekannten Meisterzeichen „Krone und anderer Privilegien. Belegt sind zwei Trompetenlieferun-
gen 1567 und 1590 an den Münchner Hof mit insgesamt 30 Instrumenten, darunter die 1585 datierte
„Brezeltrompete , geblasen von Cesare Bendinelli, Obrist-Trompeter des Münchner Trompetenchors,
dem wohl berühmtesten Trompeter seiner Zeit. - Roth, Genannte (1802) S. 102; Hampe, RVe I (1904)
3718, II Nr. 175; Rosenberg, Merkzeichen 3 (1925) 4007; - Jahn (1925) S. 28 ff; Thieme-Becker 30 (1936)
S. 204; Wörthmüller, in: MVGN 45 (1954) S.213, 261, 277h, 302, 304 u. MVGN 46 (1955) S. 374, 383,
385, 464, 477, Taf. II; SLN Nürnberg (2000) S.945; Quasi Centrum Europae (2002) S. I59ff, Abb.
Kat.-Nr. 47-49; StadtAN, GSI 152; NKL (2005).
Gugel Rochus S. 71; Foto Zahn 95, 48.
2939 Johannis 771 Arnolt, Egidius u. Appolonia 8. 5.1608
Großes, den Stein ganz bedeckendes Epitaph: unten Rechtecktafel in sechs Zeilen (IV) mit glattem
Rahmen, oben Profilleiste; darüber angefügt auf stilisierten Wellen (Ozean, oder Wasser des ewigen
Lebens ?) großes hochovales lorbeergerahmtes Medaillon in 22 Zeilen (II) unter einer Wappenallianz;
seitlich von Säulen mit Kompositkapitellen gerahmt, beide oben mit Stechhelm, Helmdecke und
Helmzier besetzt; die Säulenschäfte sind von einem Schriftband umwunden, das sich von unten links
nach oben unter die Wappen und wieder um den rechten Säulenschaft nach unten windet und in die-
ser Richtung zu lesen ist (III); beide Wappenschilde hängen an Bändern, deren Knoten ein darüber
schwebender nackter gefiederter Genius in der Rechten hält, in der Linken ein Schriftband (I). In den
Zwickeln zwischen Medaillon und Säulenschäften die vier Winde. Arbeit von herausragender Gestal-
tung und Ausführung.
(I) + (III) Bu. 3,5 cm; (II) Bu.2,5 cm; (IV) G.16,5 B.66,5 Bu. 1,7 GH. 153 GB. 82 cm. — Kapitalis
(I —III), gotische Minuskel (IV), Humanistische Minuskel („Americas“).
I WACHET AVF // DIE IR SCHLAFFET. )
II HIOB 19. / ICH WEIS DAS / MEIN ERLÖSSER / LEBT, VND ER WIRD /
MICH HERNACH AVS / DER ERDEN AVFWECK:/EN, VND WERDE
IN MEIN:/EM FLEISCH GOTT SEHEN.2) / DAN ER WIRD DAS
HVL/LEN WEG TH VN DAMIT AL:/LE VÖLCKER VERHVLLET /
SEIN,3) / VND WIRD DIE THRE:/NEN, VON MEINEM ANGE:/SICHT
ABWISCHEN,4) DENN / WIRD DER HERR MEIN / EWIGES LIECHT
SEIN, / VND DIE TAG MEINES / LEIDS SOLLEN EIN / ENDE
HABENp) DANN / DER HERR HATS / GESAGT ESAI:(ae)6) / 25 : 60.
Cap:(itel)
III. ICH LIGE // V(n)D SCHLAFE // VND ER//WA//CHE // DAN(n)
DER // HERR HELT // MICH.7)
IV Jm Jar 1(608) den (8.Maij) Verschid der Erbar Egidi Arnolt welcher Jhn /
Jndia Americae vnder wilden Völckern mit viler gefahr ain lange zeit
gewoh,/net doch von Gott gnedig erhalten Vnd wider ans Liecht zu den
seinen geholffen. / Vnd Anno !<•••) den (.) verschid auch die Er-
bar vnd Tugent;/reich Fraw Apollonia sein Ehwirtin. Dise Hoffen zu Gott
ain Ewiges / Leben zu erlangen, Durch Jhesum Christum Jhren Herren,
Amen.
1) nach Eph.5,14; 2) Hiob 19, 25-26; 3) Jes. 25,7; 4) Jes. 25,8; 5) Jes. 60,20; 6) Jes. 25,8; 7) Ps.3,6.
Wappen: Arnold (Lilienkreuz); Pömer (Si F 16, 11); Helmzieren: Arnold; Pömer.
Egidius Arnold (get. 11.10.1550 Nbg., f 8.5., begr. 12.5.1608), Handelsmann, Eisenhändler, Stifter;
Sohn des Büchsenschäfters Moritz Arnold; GD 20.5.1589 Apollonia Pömer (get. 28.10.1560 - begr.
26. 8.1629); die Angaben in der Inschrift über den langen Aufenthalt in Übersee sind angesichts des Ge-
burts- und Heiratsdatums zweifelhaft. In der Tat lebt er viele Jahre in Peru und im heutigen Bolivien
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scheint die Werkstatt des Georg Neuschel (f 1557) fortgeführt zu haben, wohnt mit der Familie in der
Grasersgasse und hinterläßt drei Häuser. Ersucht 1568 um Erlaubnis zur Verwendung der von Neuschel
her bekannten Meisterzeichen „Krone und anderer Privilegien. Belegt sind zwei Trompetenlieferun-
gen 1567 und 1590 an den Münchner Hof mit insgesamt 30 Instrumenten, darunter die 1585 datierte
„Brezeltrompete , geblasen von Cesare Bendinelli, Obrist-Trompeter des Münchner Trompetenchors,
dem wohl berühmtesten Trompeter seiner Zeit. - Roth, Genannte (1802) S. 102; Hampe, RVe I (1904)
3718, II Nr. 175; Rosenberg, Merkzeichen 3 (1925) 4007; - Jahn (1925) S. 28 ff; Thieme-Becker 30 (1936)
S. 204; Wörthmüller, in: MVGN 45 (1954) S.213, 261, 277h, 302, 304 u. MVGN 46 (1955) S. 374, 383,
385, 464, 477, Taf. II; SLN Nürnberg (2000) S.945; Quasi Centrum Europae (2002) S. I59ff, Abb.
Kat.-Nr. 47-49; StadtAN, GSI 152; NKL (2005).
Gugel Rochus S. 71; Foto Zahn 95, 48.
2939 Johannis 771 Arnolt, Egidius u. Appolonia 8. 5.1608
Großes, den Stein ganz bedeckendes Epitaph: unten Rechtecktafel in sechs Zeilen (IV) mit glattem
Rahmen, oben Profilleiste; darüber angefügt auf stilisierten Wellen (Ozean, oder Wasser des ewigen
Lebens ?) großes hochovales lorbeergerahmtes Medaillon in 22 Zeilen (II) unter einer Wappenallianz;
seitlich von Säulen mit Kompositkapitellen gerahmt, beide oben mit Stechhelm, Helmdecke und
Helmzier besetzt; die Säulenschäfte sind von einem Schriftband umwunden, das sich von unten links
nach oben unter die Wappen und wieder um den rechten Säulenschaft nach unten windet und in die-
ser Richtung zu lesen ist (III); beide Wappenschilde hängen an Bändern, deren Knoten ein darüber
schwebender nackter gefiederter Genius in der Rechten hält, in der Linken ein Schriftband (I). In den
Zwickeln zwischen Medaillon und Säulenschäften die vier Winde. Arbeit von herausragender Gestal-
tung und Ausführung.
(I) + (III) Bu. 3,5 cm; (II) Bu.2,5 cm; (IV) G.16,5 B.66,5 Bu. 1,7 GH. 153 GB. 82 cm. — Kapitalis
(I —III), gotische Minuskel (IV), Humanistische Minuskel („Americas“).
I WACHET AVF // DIE IR SCHLAFFET. )
II HIOB 19. / ICH WEIS DAS / MEIN ERLÖSSER / LEBT, VND ER WIRD /
MICH HERNACH AVS / DER ERDEN AVFWECK:/EN, VND WERDE
IN MEIN:/EM FLEISCH GOTT SEHEN.2) / DAN ER WIRD DAS
HVL/LEN WEG TH VN DAMIT AL:/LE VÖLCKER VERHVLLET /
SEIN,3) / VND WIRD DIE THRE:/NEN, VON MEINEM ANGE:/SICHT
ABWISCHEN,4) DENN / WIRD DER HERR MEIN / EWIGES LIECHT
SEIN, / VND DIE TAG MEINES / LEIDS SOLLEN EIN / ENDE
HABENp) DANN / DER HERR HATS / GESAGT ESAI:(ae)6) / 25 : 60.
Cap:(itel)
III. ICH LIGE // V(n)D SCHLAFE // VND ER//WA//CHE // DAN(n)
DER // HERR HELT // MICH.7)
IV Jm Jar 1(608) den (8.Maij) Verschid der Erbar Egidi Arnolt welcher Jhn /
Jndia Americae vnder wilden Völckern mit viler gefahr ain lange zeit
gewoh,/net doch von Gott gnedig erhalten Vnd wider ans Liecht zu den
seinen geholffen. / Vnd Anno !<•••) den (.) verschid auch die Er-
bar vnd Tugent;/reich Fraw Apollonia sein Ehwirtin. Dise Hoffen zu Gott
ain Ewiges / Leben zu erlangen, Durch Jhesum Christum Jhren Herren,
Amen.
1) nach Eph.5,14; 2) Hiob 19, 25-26; 3) Jes. 25,7; 4) Jes. 25,8; 5) Jes. 60,20; 6) Jes. 25,8; 7) Ps.3,6.
Wappen: Arnold (Lilienkreuz); Pömer (Si F 16, 11); Helmzieren: Arnold; Pömer.
Egidius Arnold (get. 11.10.1550 Nbg., f 8.5., begr. 12.5.1608), Handelsmann, Eisenhändler, Stifter;
Sohn des Büchsenschäfters Moritz Arnold; GD 20.5.1589 Apollonia Pömer (get. 28.10.1560 - begr.
26. 8.1629); die Angaben in der Inschrift über den langen Aufenthalt in Übersee sind angesichts des Ge-
burts- und Heiratsdatums zweifelhaft. In der Tat lebt er viele Jahre in Peru und im heutigen Bolivien
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