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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 68 = Münchener Reihe, 11. Band, Nürnberg, Teilband 2) (1581-1608) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.57582#0649
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1093a-n Johannis, Holzschuherkapelle Holzschuher 1566

Innen über dem Chorbogen. Achteckiger geschnitzter Holz-Totenschild mit Umschrift, innen in
Halbrelief Vollwappen mit zwei goldenen Löwen als Schildhaltern, Krone und Mohr als Helmzier. Die
8 Schriftzeilen durch geschnitzte Halbrelief-Blattknollen [•] getrennt, vollplastische Blattknollen außen
an den 8 Ecken, 8 kleine Voluten in den Mitten der Seitenkanten.
0 ca. 80 cm, Bu. ca 8 cm — Gotische Minuskel mit Textura- und Fraktur-Versalien, erhaben geschnitzt,
vergoldet, Schriftgrund schwarz.
MDL XVI • Die gedechtnus vn(d) • begrebnus • Deß geschlechts • d(er)
holczschuhe(r) • Got mehre vn(d) • beware sie • für allem vbel •
Wappen: Holzschuher, geviert.
Die von Pilz (1984) irrtümlich erwähnte, nach Trechsel ehemals darunter befindliche lateinische Ge-
dächtnisschrift für „Veit Holzschuher d. Ä. 1564“ war für Veit Georg Holzschuher von Neuenburg
(1639-1666) angelegt und 1664 datiert. Damit entfällt Pilz’ Datierung „1564“ für den Totenschild. Die-
ser dürfte vielmehr zu den Gedächtnistafeln gehören, mit denen Veit Holzschuher (1515 — 1580) ab 1566
die Kapelle ausgestattet hat (vgl. Nr. 1187a). Die Restaurierung der Kapelle wird von ihm im Ge-
schlechterbuch Holzschuher von 1563/65 Bl. 26* beschrieben, das Datum auf dem Totenschild stimmt
damit überein. — Hirschmann, Geschlechterbuch Holzschuher (in: Aus sieben Jahrhunderten Nürn-
berger Stadtgeschichte, hg. v. K. Ulshöfer) Nürnberg 1988 (Nürnberger Forschungen 25) S. 102.
Trechsel S. 95 f; Biedermann (1748) Taf. 200 B und 202; Pilz, St. Johannis (1984) S. 116, 120f.

1106-n (GNM K 41) f Jo 1219 Hein, Gabriel d. Ä. vor 3.11.1567

Datum nachgetragen, Epitaph wohl wenige Jahre davor entstanden. Wappenvierpaß (GNM K 35) im
GNM erhalten. Art der Werkgruppe J.
Zeile 4: 0 32,5 cm.
Zeile 9: Wappen (heraldisch): Hain (in der Mitte, Si F 75,1), rechts Planck (Si F 137,6), links Geru(n)g
(Si F 109,5), unten Pfan(ne)mus (Si F 98,9).
Zeile 12: Biogr: Gabriel Hein (Hain, Haym, Hayn), nicht Buchdrucker, sondern Kaufmann
(f 3.11.1567), wofür die prominente Wohnadresse in unmittelbarer Nähe des Marktes, der Genannten-
status, die Heiraten in wappentragende Familien und weitere Quellen sprechen. Genannter 1528-1567;
GD 1) 1521 Magdalena Planck, Witwe des Hans Gruner (Magdalena Gabriel Hewnin bey der Fleisch-
brucken f zw. 3. 4. u. 21. 5.1530, TgBSe 949), 2) 31.10.1530 Katharina Geru(n)g (Katharina Gerungin,
EbS im; Chatarina Gabriel Heinin f zw. 19.11. u. 17.12.1539, TgBSe 2072); GD 3) 20.1.1540 Felitz(itas)
Pfannemusin (EbS 1128; fraw Felicitas Gabriel Heinin f zw. 22. 8. u. 15.9.1556, TgBSe 5586); Gabrihl (!)
Hain der eiter auf der Flaischprucken (f 3.11.1567, TgBSe 8779). - Roth, Genannte (1802) S. 68. — We-
gen des Todesdatums seiner 3. Ehefrau Felizitas kann er nicht am 14.10.1550 Margaretha (f vor 1566),
T. v. Johann Petreius (Nr. 677) geheiratet haben. Letzteres trifft für den gleichnamigen Buchdrucker zu,
seinen Sohn, dem das Epitaph bisher zugeschrieben wurde (so auch NKL, 2007, S. 555). - Dieser Gabriel
Hain (d. J.) ist 1552 — 1565 im Ämterbüchlein als Buchdrucker (mit einem, zeitweise drei Setzern) und als
Buchführer genannt, im Jahr 1565 wird er gestrichen. Er hat 1554 eine Schuldforderung über 46 fl. an
Lasarus Bernhard in St. Annaberg. Es ist aber wohl der Kaufmann Gabriel Hein, dem 1556 zusammen
mit dem Kaufmann Christoff Vischer (Nr. 1267, 2517) „zween guter Wägen durch Wolff Reuter hinter
Nördlingen aufgehauen“ werden. Es spricht auch vieles dafür, daß dem Kaufmann Gabriel Hein mit RV
vom 3.11.1556 die Hochzeit seiner Tochter erlaubt wird, dazu mit RV vom 15.11.1556 der Rats-Trom-
melschläger, „wann sie vor der Kirchen geht, daß er die Trommel schlagen möge“. - Mit Eintragung in
die „Libri Conservatorii“ handeln dagegen am 28. 4.1566 zwei Vormünder für (den Buchdruckersohn)
Gabriel Hain d. J. wegen des Hauses „in St. Sebald in der Oberen Schmidgassen“, in dem „des kindes
vater etliche jahr allein seine druckerei gehabt“. - In diese Buchdruckerfamilie gehört wegen der
Wohnadresse wohl auch „Margaretha Gabriel Heinin die junger unter der Vesten“ (J zw. 11. u.
16. 3.1564, TgBSe 7848), während der folgende „Gabriel Hain der eiter, außwendig verschieden“ (f zw.

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