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Zahn, Peter; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 68 = Münchener Reihe, 11. Band, Nürnberg, Teilband 2) (1581-1608) — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.57582#0660
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61. Lazarus H. (* 1473, f 6. 5.1523), Sohn v. 32), gd 3.6.1498 Katharina Bühl (j- 18.6.1525). Als erster der Familie in
der Holzschuherkapelle begr. - Biedermann, Nürnberg Taf. 174; im Rat, 1479 in der Kommission, welche die
Revision des Nürnberger Zivilgesetzbuches vorbereitet (Caesar, Schreyer S. 24 A 135; Ellinger, Juristen S.188);
seit 1503 Kirchenmeister von St. Sebald, kauft 1519 für die Pfarre das Haus S 400 „Mesnerhaus“, Füll Nr. 2
(Schulz, Bürgerhäuser S. 280); führt als Kirchenpfleger ab 1503 das ältere Totengeläutbuch von St. Sebald (1439)
bis 1517 weiter, ab 1517 bis zu seinem Tod 1523 das (von 1517 bis 1572 reichende) jüngere (Burger in TgBS S. X,
in TgBSe S. X); von 1507-1523 Leiter des Vormundamtes (Zittlau, Heiliggrabkapelle S.110-112, 127, 131, 149,
154); mietet 1508 von Christoph Scheuri das Haus S 606 Burgstr. 10, in dem auch Könige und der Kaiser Quar-
tier nehmen, für 37 fl. auf 3 Jahre (Schulz, Bürgerhäuser S. 155 f); hat zus. mit Anton II. Tücher maßgeblichen
Anteil an der Errichtung des Sebaldus-Grabmals (Hoffmann, Sebalduskirche S. 167; Schwemmer, Mäzenatentum
S. 28; Caesar, Schreyer S. 148); beginnt am 9.3.1505 ein Familienbuch der Holzschuher (StAN, NH Nr. 281),
an das 1511 ein Verzeichnis der erwachsenen männlichen ehrbaren Personen anschließt (Amburger, Koeler S. 165;
Haller, Geschlechterbücher S. 217). - Weitere Hss. bzw. Teilabschriften im Besitz der Familie Holzschuher (Chro-
niken, Nürnberg I S. 349 A 1), in der StBN (Hs. Will I, 248 vgl. Mummenhoff, Kettenstöcke S.i), im GNM
(Hs 16579 Bg- 49°, vgl- Schaper, Rummel S. 94 A 404), in der SB Bamberg (J. H. hist. 62, vgl. Schultheiß, Geld-
und Finanzgeschäfte S. 104), eine Hs. aus Nürnberger Patriziatsbesitz 1962 in Luzern (Pilz, Hoffmann S. 268); sein
Totenschild im GNM Depot (K.G. 71), ehern. St. Sebald. - Weiß, Inschriften Nr. 135.
62. Thomas H. (f 1523), Sohn v. 37), ledig. - Biedermann, Nürnberg Taf. 175.
63. Hans III. H. (f 1523 zu Posen), Sohn v. 71), ledig. - Biedermann, Nürnberg Taf. 180.
64. Pangraz H. (* 1465, f 12.10.1524, nach Biedermann 12.10.1525), Sohn von 39), ® 1501 Barbara Strauß aus Nörd-
lingen (t 23.11.1559). - Biedermann, Nürnberg Taf. 177 A.
65. Hieronymus H. (f 1525), Sohn von 36), ledig. In der Holzschuherkapelle begr. - In Urk v. 1489 genannt (Archiv
Stromer Nr. 282); Biedermann, Nürnberg Taf. 178; für „Jheronimus H., Sebold H’s sun, der fromm genant“ wird
zw. 21.2. und 23. 5.1526 geläutet. TgBSe 673.
66. Georg I. H. (f nach Biedermann 23.10.1526, so auch TgBSe 702, zw 19.9.-19.12.1526), Sohn v. 29); 1483-1508
Familienoberhaupt, Pfleger aller Holzschuherstiftungen, seit 1508 Septemvir (Zittlau, Heiliggrabkapelle S.112);
1484 bis 1514 im Rat, ® 1476 Walburg Gärtner (f 23.4.1526 nach Biedermann; Tg für sie zw. 23. 5. und 19. 9.1526
TgBSe 678). In der Holzschuherkapelle begr.— Reist 1470 nach Palästina und Ägypten (Kamann, Pilgerreisen
S. 259); gehört zu den größten Nürnberger Bergunternehmern im Erzgebirge, ist 1478 am erzgebirgischen Sil-
berbau beteiligt, handelt mit Silber u. a. nach Lyon, hat 1482 das Monopol für die Silberversorgung der Münze
in Bern (Werner, Fusion II S. 171; Werner, Fusion III S. 103; Werner, Regesten I S. 54; Werner, Regesten II S. 158,
160, 165; Ammann, Stellung S. 105); erhält 1485 von Kfst. Gg. v. Sachsen zus. mit Georg Erckel die Messinghütte
zu Neubrunn im Eichsfeld verliehen (Glöckner, Stäuber S. 191; Werner, Tetzelsche Hammerwerke S. 221 A 20;
Stromer, Erfindung S. 428); handelt auch 1487 mit Metallwaren auf der Strecke Buchhorn - Stein — Zürich -
Lyon, aber auch über Aschaffenburg nach Frankfurt a. M.; 1492 hat er am Zoll zu Kloten zu tun, 1503 ist die
Gesellschaft in Leipzig vertreten (Ammann, Stellung S. 100, 103, 106); 1488 ist er in Krakau als Gläubiger über
136 fl. ung. genannt (Stromer, Handelsgesellschaft R io8d); legt am 26. 8.1494 dem Rat Rechnung über die Aus-
gaben für den 1491/92 hergestellten „apffel der mappa mundi“, den Globus des Martin Behaim (Petz, Bücherei
S. 168-170; Gümbel, Kolberger S. 300; Focus Behaim S. 184, 273, 284, 744f.,Kat. 3. 30); ist 1498 zus. mit Willi-
bald Pirckheimer für die Ordnung in der Spitalschule zuständig (Bauch, Poetenschule S. 31); im selben Jahr 1498
an der Reformierung des Klosters Himmelthron (Gründlach) beteiligt (Kress, Gründlach I S. 228); in der Abord-
nung des Rats, welche ab 1499 die Häuser der 1498 vertriebenen Nürnberger Juden veräußert, er rechnet den
Verkauf 1508 ab (Kress, Wohnhaus Veit Stoß S. 92; Müller, Juden S. 84 f.); Gesandter des Rats 1505 im Landshuter
Erbfolgekrieg (Harsdorf; Kupferhammer S. 33); nach dem Zeughaus-Inventar von 1517 ist er für die Bewaffnung
auf zwei Vierteln der Stadtmauer vom Turm Luginsland bis zum Läufer Tor zuständig (Imhof, Lautensacks
Ansichten S. 174-176); er ist Eigenherr eines Hauses am Paniersplatz (Schulz, Bürgerhäuser S.426); seine Frau
Walburg ist 1512-1526 Findelpflegerin, sie legt 1512 ein Zinsbuch des Findelhauses an (Mummenhoff, Findel 1915
S. 198, 255, ders. Findel 1918 S. 112); sie besitzt Eigenschaften an Häusern zwischen dem „Neuen Bau“ und der
Irrerstraße (Schulz, Bürgerhäuser S. 337); Biedermann, Nürnberg Taf. 199; ADB 13 (1881) S. 32.
67. Hieronymus H. (* 1469, f 9. 5.1529), Sohn von 32), an der Univ. Ingolstadt 1487 immatr., zum Studium nach
Padua 1493/94, dort in briefl. Kontakt mit Hartmann Schedel (Stäuber, Schedelsche Bibliothek S. 74, 88, 245 f.),
im Rat 1499, ® 1499 Dorothea Münzer aus Feldkirch (f 1539). In der Holzschuherkapelle begr. - Humanist,
bekannt durch sein Portrait von der Hand Albrecht Dürers (1526). Weilt in Lissabon 1507 und ist an einer Ge-
sellschaft mit seinem Schwiegervater Dr. Hieronymus Münzer (1437-1508) beteiligt (Stromer, Handelsgesell-
schaft S. 85, 9L Jäger, Veit Stoß S. 23; Schaper, Hirschvogel S. 212, 22if„ 241); bestellt am 9.1.1513 den neuen
Propst von St. Lorenz, Dr. Georg Behaim (Merzbacher, Kreß S. 132); er ist 1517 als Viertelmeister des Salzmarkt-
viertels für die Bewaffnung von Mauer und Zwinger zwischen Wöhrder Torturm und der Bastei zum Pegnitz-
Einfluß zuständig (Imhoff, Lautensack S. 175-176, 184); hat zus. mit Hieronymus Ebner und Willibald Pickhei-
mer (seit 1509) bis 1521 die Oberaufsicht über die Sebalder und Lorenzer Schulen (Hagen, Pirkheimer S. 79), ist
1515-1527 Pfleger des Siechkobels zu St. Peter, 1517-1525 Kirchenmeister der Liebfrauenkirche (Goldschmidt,
Münzer S. yf. A 3), auch Vormund der Kinder Anthoni Kobergers (Hase, Koberger S. 31); er kauft 1519 und
verkauft 1523 einen Eigenzins auf das Haus S 76 Winklerstr. 35 (Schwemmer, Bürgerhäuser Sebald S. 153); noch
mit Rv vom 19.1.1529 wird er als Sachverständiger zur Konstruktion eines Krans gehört (Schnurrer, Weber
S. 150, 163; Hampe RVe 1663); zu seiner größtenteils von Hieronymus Münzer geerbten Bibliothek vgl. Fried-
rich, Patriziat Nr. 710-713; Goldschmidt, Münzer S. 2, yf., 10, 99ff.; zum Bildnis: Strieder, Dürer Abb. S. 254;

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