Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

II 3 Landtagsabschied 1524

gnad unerfarn des rechten grunds zulaß oder ver-
piet, in dem, das bisher gehalten und herkommen
enderung oder neuerung fürzunemen.
So ist seiner Fürstlichen Gnaden gnedigs pitt und
begeren, daß aller seiner F. G. undertanen und ver-
wanten gaistlichs und weltlichs stands gedult haben
und nichts neues fürnemen, bis inen seiner F. G. fer-
ner bedacht, gemüt und mainung erfordert würde.
Welches dann sein F. G. zum fürderlichsten, als
es immer gesein kann, tun und sich in dem und an-
derm halten wöllen, wie seinen F. G. als ainem christ-

lichen, gottliebenden fürsten nach inhalt und bevelch
des heiligen götlichen worts zu tun gepürt,
des unzweifenlichen versehens, alle seiner F. G.
undertanen und verwanten werden sich in sölchem
und anderm Got dem allmechtigen zu lob und ere
gegen seinen Fürstlichen Gnaden gehorsamlich hal-
ten.
Das seind seine F. G. widerumb gegen allen den-
selben seiner F. G. gehorsamen und undertanen in
gnaden zu erkennen genzlich genaigt.
Actum Onolzbach, 1. Octobris Anno 1524.

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