Regierungszeit Ottheinrichs 1556-1559
nutzlicher und notwendiger bevelch biß zu ende der
welt in deiner hailigen christenhait wider alle ge-
spenst des boßwichts sein furgang hab und wir des
himlischen trosts nimmer beraubt werden, durch
Jhesum Christum, deinen geliebten sone, unsern
herrn, welcher mit dir und dem hailigen gaist lebt
und regirt, gleicher Gott, hochgelobt in ewigkait,
Amen
1Evang. Joann. 20. [21-23]
Ein ander gebet.1
Almechtiger Gott, himlischer vater, der du uns
durch deinen heyligen apostolumm Paulum väter-
lich getrost und zugesagt hast, das es dir wol gefalle,
durch die toricht predigt des creutz seligzumachen
alle die, so daran glauben [vgl. 1.Kor. 1, 18], so be-
tenn wir dich nun auf solichs gantz ernstlich, das du
deinen diener N., hie zugegen, welchen du zu diesem
so seligen und hochwürdigen predigtambt berufen
hast, mit deiner gotlichen gnaden begaben und dei-
nen heiligen gaist geben und mittailen wellest, durch
welches craft er gestergkht, wider alle anfechtung
des teufels besteen und dein geliebte herd, durch das
blut unsers herrn Jhesu Christi, deines sons, teur er-
kauft und erworben [vgl. l.Kor. 6, 20 u. l.Petr. 1,
19], mit deinem hailsamen und ungevelschten wort
nach deinem gotlichen wolgefallen weiden möge zu
lob und preis deines heiligen namens und furderung
der gantzen christenhait, durch Jhesum Christum,
deinen geliebten sone, Amen.
Darauf laß ain vaterunser4 sprechen oder singen5.
Nach dem gebet oder gesang wende er sich zu dem
neuen pfarherr oder diacon und spreche also zu ihme:
So gehet nun hin und weidet die herde Christi, so
euch bevolhen ist, und sehet wol zu, nicht unge-
zwungen, sonder williglich, nicht umb schentlichs
gewins willen, sonder von hertzengrundt, nicht als
uber das volckh herschen, sunder werdet furbild der
herd, so werdet ir, owann der ertzhirdt erscheinen
wirdto, die unverwelckliche krone der ehren empfa-
hen [1.Petr. 5, 2-4].
Und beschließlich es mit dem gemainen segen:
Der herr gesegne euch etc. [Num. 6, 24-26].
l-l Neuburger Entwurf: Oder also.
m Neuburger Entwurf: apostel.
n Neuburger Entwurf: bitten.
o-o Im Neuburger Entwurf in Klammern.
pEin ander form, ainen neuen pfarher zu installirn.
Wan und so oft ain neuling zu ainem kirchendie-
ner ufgenomen und zu ainer kirchen verordnet und
derselbigen kirchen vermög der superattendenten-
ordnung annemlich, so soll der spetialsuperatten-
dent one verzug und fürderlichst auf ainen tag (mit
dem ambtman zuvor vergleichen) mit ainem nech-
sten genachbarten pfarher komen als gezeugen der
handlungen und den neuen pfarher oder diacon des-
selben orts mitbringen.
Höret das hailig evangelium, welchs uns be-
schreibt der heilig evangelist Joannes: Der herr sagt
zu seinen jungern: wie mich mein himlischer vater
gesendt hat, also sende ich euch auch. Und als er
solchs gesagt hat, bließ er sy an und sprach: Nement
hin den hailigen gaist. Welchen ir die sünd erlasset,
die sollen erlassen sein und, welchen ir die sunden
erhaltent, die sollen erhalten sein [Joh. 20, 21-23].
Hierauf so last uns hertzlich bittend und spre-
chend mit mir:
Ach gnediger Gott, himlischer vater, der du uns
durch deinen heiligen apostel Paulum etc., ut supra
etc.
Nach dem gebet oder gesang des vaterunsers soll
sich der superattendens vor dem altar gegen dem
volgkh wenden und, so er es fuglich thun kann, sein
rechte hand dem neuen pfarher oder diacon auf sein
bloß haubt legen und also sagen:
Dweil wir im hailigen gaist versamlet, Gott, un-
sern himlischen vater, durch Jhesum Christum, un-
sern herrn und hailand, uber dich angerufen und ge-
beten und deßhalb nit zweiveln, er werde uns laut
seiner gotlichen zusagung gnediglichen gehört und
gewert haben, demnach so ordne, confirmire und be-
stetige ich dich aus bevelch des almechtigen und
unsers gnedigisten landtsfursten und herrn als der
ordenlichen christlichen und von Gott gegebnen
magistratus zu ainem diener und seelsorger dieser
gemaind, hie zugegen, mit ernstlichem bevelch, das
du solcher erlichen und ohne alle ergernus mit höch-
stem vleis und treuen vorsteen wellest, wie du dann
4 Mt. 6, 9-13.
5 Wackernagel III Nr. 41, S. 24-25.
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nutzlicher und notwendiger bevelch biß zu ende der
welt in deiner hailigen christenhait wider alle ge-
spenst des boßwichts sein furgang hab und wir des
himlischen trosts nimmer beraubt werden, durch
Jhesum Christum, deinen geliebten sone, unsern
herrn, welcher mit dir und dem hailigen gaist lebt
und regirt, gleicher Gott, hochgelobt in ewigkait,
Amen
1Evang. Joann. 20. [21-23]
Ein ander gebet.1
Almechtiger Gott, himlischer vater, der du uns
durch deinen heyligen apostolumm Paulum väter-
lich getrost und zugesagt hast, das es dir wol gefalle,
durch die toricht predigt des creutz seligzumachen
alle die, so daran glauben [vgl. 1.Kor. 1, 18], so be-
tenn wir dich nun auf solichs gantz ernstlich, das du
deinen diener N., hie zugegen, welchen du zu diesem
so seligen und hochwürdigen predigtambt berufen
hast, mit deiner gotlichen gnaden begaben und dei-
nen heiligen gaist geben und mittailen wellest, durch
welches craft er gestergkht, wider alle anfechtung
des teufels besteen und dein geliebte herd, durch das
blut unsers herrn Jhesu Christi, deines sons, teur er-
kauft und erworben [vgl. l.Kor. 6, 20 u. l.Petr. 1,
19], mit deinem hailsamen und ungevelschten wort
nach deinem gotlichen wolgefallen weiden möge zu
lob und preis deines heiligen namens und furderung
der gantzen christenhait, durch Jhesum Christum,
deinen geliebten sone, Amen.
Darauf laß ain vaterunser4 sprechen oder singen5.
Nach dem gebet oder gesang wende er sich zu dem
neuen pfarherr oder diacon und spreche also zu ihme:
So gehet nun hin und weidet die herde Christi, so
euch bevolhen ist, und sehet wol zu, nicht unge-
zwungen, sonder williglich, nicht umb schentlichs
gewins willen, sonder von hertzengrundt, nicht als
uber das volckh herschen, sunder werdet furbild der
herd, so werdet ir, owann der ertzhirdt erscheinen
wirdto, die unverwelckliche krone der ehren empfa-
hen [1.Petr. 5, 2-4].
Und beschließlich es mit dem gemainen segen:
Der herr gesegne euch etc. [Num. 6, 24-26].
l-l Neuburger Entwurf: Oder also.
m Neuburger Entwurf: apostel.
n Neuburger Entwurf: bitten.
o-o Im Neuburger Entwurf in Klammern.
pEin ander form, ainen neuen pfarher zu installirn.
Wan und so oft ain neuling zu ainem kirchendie-
ner ufgenomen und zu ainer kirchen verordnet und
derselbigen kirchen vermög der superattendenten-
ordnung annemlich, so soll der spetialsuperatten-
dent one verzug und fürderlichst auf ainen tag (mit
dem ambtman zuvor vergleichen) mit ainem nech-
sten genachbarten pfarher komen als gezeugen der
handlungen und den neuen pfarher oder diacon des-
selben orts mitbringen.
Höret das hailig evangelium, welchs uns be-
schreibt der heilig evangelist Joannes: Der herr sagt
zu seinen jungern: wie mich mein himlischer vater
gesendt hat, also sende ich euch auch. Und als er
solchs gesagt hat, bließ er sy an und sprach: Nement
hin den hailigen gaist. Welchen ir die sünd erlasset,
die sollen erlassen sein und, welchen ir die sunden
erhaltent, die sollen erhalten sein [Joh. 20, 21-23].
Hierauf so last uns hertzlich bittend und spre-
chend mit mir:
Ach gnediger Gott, himlischer vater, der du uns
durch deinen heiligen apostel Paulum etc., ut supra
etc.
Nach dem gebet oder gesang des vaterunsers soll
sich der superattendens vor dem altar gegen dem
volgkh wenden und, so er es fuglich thun kann, sein
rechte hand dem neuen pfarher oder diacon auf sein
bloß haubt legen und also sagen:
Dweil wir im hailigen gaist versamlet, Gott, un-
sern himlischen vater, durch Jhesum Christum, un-
sern herrn und hailand, uber dich angerufen und ge-
beten und deßhalb nit zweiveln, er werde uns laut
seiner gotlichen zusagung gnediglichen gehört und
gewert haben, demnach so ordne, confirmire und be-
stetige ich dich aus bevelch des almechtigen und
unsers gnedigisten landtsfursten und herrn als der
ordenlichen christlichen und von Gott gegebnen
magistratus zu ainem diener und seelsorger dieser
gemaind, hie zugegen, mit ernstlichem bevelch, das
du solcher erlichen und ohne alle ergernus mit höch-
stem vleis und treuen vorsteen wellest, wie du dann
4 Mt. 6, 9-13.
5 Wackernagel III Nr. 41, S. 24-25.
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