38. Eheordnung 1605
Aber unnß in krafft unnsers von Gott bevohlenen
ampts inn allweg obligt, unnsere liebe unnd getreue
underthanen Gottseliglich |1v| zu regieren unnd sie
sowohl inn diesen allß allen anndern sachenn inn
zucht, erbarkeitt unnd tugentsamem wandell durch
Christliche satzung zu erhaltten, auch, soviel ann
unnß ist, alle unordnung, uppigkeitt, ungebur unnd
darauß ervolgende ärgernuß, sundt, schand unnd
lasster zu verhindern unnd abzuschaffen.
Daß wir auß dießen unnd anndern mehr wüchtigen
uhrsachen nit allein fur nutzlich, sonndern auch fur
notthwendig angesehen, fobbemelte unsers gnädi-
gen, geliebten herrn Vatters begriffenef Ordnung,
wie eß kunfftig inn unnserm Furstenthum inn ehe-
sachen zu halttenn gnach außweisungg Gotteß
wortts, der gemeinen, beschriebenen Rechten, auch
zum theil etlicher Evangelischen ständ guetten
unnd heylsamen hhiebevor ausgangenenh Eheord-
nungen izu publicireni, damit niemandt sich mit der
unwissenheitt zu entschuldigen, jsondern derselbi-
gen sich gemeß zu verhalten habej.
Hierauff so gebiethen unnd bevehlen wir allen un-
sern Ober- unnd Underamptleutten, die jetzunder
seindt oder hernach sein werdenn, |2r| sambt unndt
sonder bey ihrenn Pflichten unnd ayden, die sie unß
gethan oder künfftig thun werden, daß sie gegen-
werttige unnsere Ordnung mit allem ernst unnd
vleiß handhabenn unndt darob halttenn, auch die
furnembste unnd notthwendigste darinn begriffene
Puncten, sonnderlich welche Personen nit zuesam-
men heuratten mögen und wie mann sich der
Winckell- oder heimblichen Eheverlobnussen ent-
halttenn soll, jedeß jahrs ufs wenigst zweymahl unn-
sern unnderthanen uff der Cantzell, Rhathauß oder
sonsten ann einem bequemenn ortts offentlich ver-
künden unndt verleßen lassen, auch wann inn ehe-
f-f Entwurf 1592: eine.
g-g Entwurf 1592: auß.
h-h Fehlt Entwurf 1592.
i-i Entwurf 1592: verfassen unnd inn nachfolgende formb
bringen und zusammentragen, auch.
j-j Entwurf 1592: habe, durch den offentlichen truckh pu-
bliciren zu lassen.
sachen zweiffell, streitt, irrungen oder mißverständt
zwischen unnsern unnderthanen furfallen, solche
darauß hinlegen unndt entscheidenn.k
Da aber sie, unnsere amptleutth, sich inn einem
oder dem andern fall darauß nit richten möchten
oder die sach mehrer unnd weitterer cognition be-
dörfft oder ein oder |2v| daß annder theyll sich ihres
spruchs beschwehren würden, allßdann sollen sie die
partheyen mit gnugsamem, volkommmenen bericht
vor unnsere Hoffmeister, Cantzler unnd Rhätth
weißenn, denen wir dann hiemit inn crafft Lands-
furstlicher Obrigkheitt unnsere volkommene macht
unnd gewald zustellen unnd ubergeben, ann unnsere
statt unnd inn unnserm Nahmen inn allen unnd je-
den ehesachen, so fur sie kommen oder gebracht
werden, mit Recht unnd nach außweißung dieser
unnserer Ordnung zu handlenn, citationes unnd an-
dere Process unnder unnserm Secret zu erkennen
und außgehen zu lassenn, auch der gesprochenen
Bescheydt oder Urtheill gebürliche Execution zu
verfügenn unnd zu befehlenn undt sonst in gemain
alles annders furzunemmen undt zu verschaffenn,
waß nach gestaltt der sachen jederzeit die Nothurfft
erfodern würdt unnd wir selbst auß ordentlichem
Gewaldt zu thun macht hetten.
Was auch dieselbige unnsere Hoffmeister, Cantzler
und Rhäthe dißfallß lGottes wort, den Kayserlichen
Rechten undt dieser ordnung gemeßl sprechen, er-
kennen, handlen, gebiethenn, exequiren oder sonns-
ten furnemmen unndt verschaffen werden, |3r| daß
soll gantz volkommen und soviel krafft unndt
macht haben, allß hetten wir solches inn aigner Per-
son gethan unndt gehandlet.
Doch sollen sie inn den sachen richtig unnd schleu-
nig volnfahren, auch dieselbige durch die Partheyen
k Entwurf 1592: entscheidenn, darzue gegen den ubertret-
ter nach jedeß stannd unndt gebür mitt den thurmstraf-
fe, auch andern hie... [unleserlich] peinen unnachlässig
verfahrenn.
l-l Fehlt Entwurf 1592.
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Aber unnß in krafft unnsers von Gott bevohlenen
ampts inn allweg obligt, unnsere liebe unnd getreue
underthanen Gottseliglich |1v| zu regieren unnd sie
sowohl inn diesen allß allen anndern sachenn inn
zucht, erbarkeitt unnd tugentsamem wandell durch
Christliche satzung zu erhaltten, auch, soviel ann
unnß ist, alle unordnung, uppigkeitt, ungebur unnd
darauß ervolgende ärgernuß, sundt, schand unnd
lasster zu verhindern unnd abzuschaffen.
Daß wir auß dießen unnd anndern mehr wüchtigen
uhrsachen nit allein fur nutzlich, sonndern auch fur
notthwendig angesehen, fobbemelte unsers gnädi-
gen, geliebten herrn Vatters begriffenef Ordnung,
wie eß kunfftig inn unnserm Furstenthum inn ehe-
sachen zu halttenn gnach außweisungg Gotteß
wortts, der gemeinen, beschriebenen Rechten, auch
zum theil etlicher Evangelischen ständ guetten
unnd heylsamen hhiebevor ausgangenenh Eheord-
nungen izu publicireni, damit niemandt sich mit der
unwissenheitt zu entschuldigen, jsondern derselbi-
gen sich gemeß zu verhalten habej.
Hierauff so gebiethen unnd bevehlen wir allen un-
sern Ober- unnd Underamptleutten, die jetzunder
seindt oder hernach sein werdenn, |2r| sambt unndt
sonder bey ihrenn Pflichten unnd ayden, die sie unß
gethan oder künfftig thun werden, daß sie gegen-
werttige unnsere Ordnung mit allem ernst unnd
vleiß handhabenn unndt darob halttenn, auch die
furnembste unnd notthwendigste darinn begriffene
Puncten, sonnderlich welche Personen nit zuesam-
men heuratten mögen und wie mann sich der
Winckell- oder heimblichen Eheverlobnussen ent-
halttenn soll, jedeß jahrs ufs wenigst zweymahl unn-
sern unnderthanen uff der Cantzell, Rhathauß oder
sonsten ann einem bequemenn ortts offentlich ver-
künden unndt verleßen lassen, auch wann inn ehe-
f-f Entwurf 1592: eine.
g-g Entwurf 1592: auß.
h-h Fehlt Entwurf 1592.
i-i Entwurf 1592: verfassen unnd inn nachfolgende formb
bringen und zusammentragen, auch.
j-j Entwurf 1592: habe, durch den offentlichen truckh pu-
bliciren zu lassen.
sachen zweiffell, streitt, irrungen oder mißverständt
zwischen unnsern unnderthanen furfallen, solche
darauß hinlegen unndt entscheidenn.k
Da aber sie, unnsere amptleutth, sich inn einem
oder dem andern fall darauß nit richten möchten
oder die sach mehrer unnd weitterer cognition be-
dörfft oder ein oder |2v| daß annder theyll sich ihres
spruchs beschwehren würden, allßdann sollen sie die
partheyen mit gnugsamem, volkommmenen bericht
vor unnsere Hoffmeister, Cantzler unnd Rhätth
weißenn, denen wir dann hiemit inn crafft Lands-
furstlicher Obrigkheitt unnsere volkommene macht
unnd gewald zustellen unnd ubergeben, ann unnsere
statt unnd inn unnserm Nahmen inn allen unnd je-
den ehesachen, so fur sie kommen oder gebracht
werden, mit Recht unnd nach außweißung dieser
unnserer Ordnung zu handlenn, citationes unnd an-
dere Process unnder unnserm Secret zu erkennen
und außgehen zu lassenn, auch der gesprochenen
Bescheydt oder Urtheill gebürliche Execution zu
verfügenn unnd zu befehlenn undt sonst in gemain
alles annders furzunemmen undt zu verschaffenn,
waß nach gestaltt der sachen jederzeit die Nothurfft
erfodern würdt unnd wir selbst auß ordentlichem
Gewaldt zu thun macht hetten.
Was auch dieselbige unnsere Hoffmeister, Cantzler
und Rhäthe dißfallß lGottes wort, den Kayserlichen
Rechten undt dieser ordnung gemeßl sprechen, er-
kennen, handlen, gebiethenn, exequiren oder sonns-
ten furnemmen unndt verschaffen werden, |3r| daß
soll gantz volkommen und soviel krafft unndt
macht haben, allß hetten wir solches inn aigner Per-
son gethan unndt gehandlet.
Doch sollen sie inn den sachen richtig unnd schleu-
nig volnfahren, auch dieselbige durch die Partheyen
k Entwurf 1592: entscheidenn, darzue gegen den ubertret-
ter nach jedeß stannd unndt gebür mitt den thurmstraf-
fe, auch andern hie... [unleserlich] peinen unnachlässig
verfahrenn.
l-l Fehlt Entwurf 1592.
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