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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 2. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30660#0042
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Wild- und Rheingrafschaft

schuldig treuwlich unnd zum fleissigstenn gantz un-
verdrossenn verrichtenn soll unnd will, wie er daß
mit hanndtgebennder treuwenn, ahn rechter eydt-
statt zu thun, zugesagt unnd versprochenn hat.
Unnd vonn wegen solcher seiner muhe, sorg unnd
arbeit sollen unnd wollen wir ime durch unnserenn
Kirchen Schaffenner, so jederzeit zu Vinstingen sein
wirdt, vonn unnd uß des Stiffts inkommen unnd ge-
fellenn zu jarlich dienstbesoldungen unnd unnder-
haltung uff jedem Sanct Johannes, deß Teuffers,
dag, oder acht dag darvor oder nach uhngeverlich,
in sein gewarsam ohn seinenn kosten liefferenn unnd
hanndtreichen lassenn ahn geldt hundert unnd
dreissig gulden unnd dann vor sein dienstwein
funfftzig gulden, jedenn guldenn pro 26 albus gezel-
let, unnd guetter, genuger, lanndtgebiger nutzenn,
wie jederzeit inn den wildt- unnd Reingraffeschaff-
tenn unnd sunderlichen zu Kirn genng unnd gebe
ist. Item noch zweintzig Symmer1 weißen2 oder kor-
nes, wie zu Vinstingen breuchlich, item sechtzehen
simmer haberenn,3 item sechs wagenn vol
hauwß4, wie ein Burger dieselben ohngeverlich inn
sein hauß zu furen | pflegt, unnd dann des Stiffts
zugehorigen Flachszehenden zu Vinstingenn halber.
Darzu ist beredt unnd wir gnediglichenn bewilligt,
das wir vorbemeltem unserem Superintendenten ein
zimliche, notturfftige Behausungh uff unnser Stiffts
kostenn bestellenn unnd underhalten wollenn unnd
dazu die dag seins lebenns, er sey gesundt oder mit
krannckheit beladenn, vorbemelte besoldungen ge-
benn unnd liefferenn, auch innenn dieses seins
ampts unnd lehr halbenn gegenn allermenniglich be-
schutzenn unnd beschirmenn unnd ime deßwegen
zugefuegte beschedigung (so ime also etwas besche-
he) schadloeß halten wollenn. Dahingegenn soll
unnd will er auch die zeit, er mit krannckheit be-
hafft, die kirch und seinenn platz durch einenn ann-

1 Simmer: Hohlmaß für Getreide.
2 Weizen.
3 Hafer.

derenn vertrettenn unnd, so vil moglich, versehenn
lassenn, das daran kein mangel erscheinenn soll, al-
les getreuwlich unnd uhngeferlich.
Unnd daß zu warem uhrkundt habenn wir, Johann
Philips unnd Otto, beide wildt- unnd Reingraffenn,
gevettern, vorbemelt diese geschriefft mit unnserem
Sekret sigiln becrefftigenn lassenn.
Geschehen uff Montag nach Johannes, den
25ten Monnats dag Junii, Anno etc. dausent funff-
hundert sechtzig und funff.
Johann Philips, Reingraff.
Inn dieser bestallung ist die abfurungh vergessen
unnd ussennpliebenn, dernn wolgemelter beider
Reingraffen Oberamptleudt zu Dhaun unnd Kirn-
burgh dieser zeit also mit mir zufriedenn wordenn,
nemlich da es uber kurtz oder lanng bei diesser kir-
chenn lennger zu dhiennenn mein gelegennheit nit
sein wolle, sollenn unnd wollen sie mich uff sechs
meil nechst hieherumb, one alle meine entgelten und
costen widerumb abfurenn laßen, | wie sie denn mich
mit dem Meinenn hergefuerth haben.
Uhrkundt Matheiß Dreissenn Hanndtverzeichnuß,
so sey innhanndenn.
N[icolaus] B[euck] mps.
Ita est quod ego, Mathias Dreiß,5 manu propria at-
testor.
Ich weiß mich dieser zusag noch wol zu erinnern,
das dem also ist.
Das zu uhrkundt hab ich mich mit meinem na-
men und zeichen underschrieben,
V. Emich mps.

4 Heu.
5 Matthias Dreiss, rheingräflicher Amtmann in Vinstin-
gen.

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