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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0167
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3. Die frühen Agenden

f. Straßburger kirchen ampt, nemlich von Insegung [sic] der Eelüt, vom Tauf und
von des herren nachtmal, mit etlichen Psalmen, die am end dis büchlins
ordenlich verzeychnet sein. Wolff Köpphel
An[no] MDXXV. Mense Maioa

Wolff Köpphel etc.
Der Straßburger kirchen handlung mit gepreüchli-
chem gesäng der gemein hab ich inn dreyen büchlin
getrucket1. Wer dieselbigen alle hat, der hat unser
pfarhern gewonheit unnd gantzer kirchen übungen
alle, Welche ich nun under dem tittel trucke mitt
vaßt2 weniger verendrungen, wie wol etwas correc-
ter, Des ich den leser verwarnet haben will, auff das
er nit vergeblich kauffe, das er zu vor bezalet hat.
Dan ich niemant beger zu beschweren3 etc. |A 2r |
Wolffgang Köpphel, Buchtrucker, dem Christlichen
leser
Gnad und frid etc. Ich und andere haben das kir-
chen ampt, wie es von unsern predicanten und pfar-
herrn erstlich fürgenomen, offt getruckt wider iren
willen und gehelle4, Dann sye dazumal fürgaben,
das sye zu reinerem und der geschrifft gemeserem
geprauch mit der zeyt zukommen verhofften. Als
aber die gemein begirig was, sollichs zu lesen, haben

a Textvorlage (Druck): Straßburger kirchen ampt, nem-
lich von Insegung der Eeleüt, vom Tauf und von des
herren nacht mal, mit etlichen Psalmen, die am end dis
büchlins ordenlich verzeychnet sein, Straßburg: Wolf-
gang Köpfel 1525 (Exemplar: Staatliche Bibliothek Re-
gensburg, Sign.: Theol. syst. 1160 / 4).

1 Teutsch Kirchenampt mit lobgsengen und götlichen
psalmen, wie es die gemein zu Straßburg singt und halt
[...], Straßburg: Wolfgang Köpfel [1524/1525] (in diesem
Band 3d); Der ander theyl. Straßburger kirchengesang.
Das vatter unser. Der glaub. Die zehen gebott. Das Mi-
serere. Psal. Der dorecht spricht. Psal. Wer gott nicht
mit. Die ersten acht psalmen uff die melody Ach gott
von himel, Straßburg: Wolfgang Köpfel 1525; Das dritt
theil Straßburger kirchenampt [...], Straßburg: Wolfgang
Köpfel 1525.

wir außgon lassen, das sunst biß zu gelegner zeyt
verhalten worden unnd dann mitt grösserm nutz
außgangen were. Nun haben die diener des worts
der gemein weitern verstand angesehen und jüngst,
als weyt ichs verstö, uffs aller nechst zur geschrifft
getretten und Christlich endrung fürgenommen,
Wie der diener Christi Martin Butzer: Grund und
ursach aller newerung5 angezeigt und ich getruckt
habe, Welche ich aller gestalt, wie sys jetzund hal-
ten, bedacht hab an tag zu bringen. Und hie mit,
wes ich zuvor auß unwissen der gemein und den pre-
dicanten durch mein trucken |A 2v| mißdient haben
mag, will ich, als ich hoff, mit dißem bessern tru-
cken erstattet unnd widerlegt haben, unnd also
jüngst fürgenomne ordnung meniglich verstendi-
gen6, auf das ein jeder, so bessers und nutzers weiß,
des künde unsere predicanten berichten7 oder, wel-
chem solichs gefallen würd haben, dem er sicher
nach volgen möge. Und wil nemlich anzeigen, wie
sye es mitt infürung der Ee, mit dem Tauff unnd des
herren Nachtmal jetzund halten.

2 Sehr.
3 Zu schädigen, zusätzliche Ausgaben aufzubürden, s.
FWb 3, Sp. 1785f.
4 Zustimmung, s. Grimm, DWb 5, Sp. 2372.
5 Martin Bucer, Grund und ursach auß gotlicher
schrifft der neüwerungen an dem nachtmal des herren, so
man die Mess nennet, Tauff, Feyrtagen, bildern und ge-
sang in der gemein Christi, wann die zusamenkompt,
durch und auff das wort gottes zu Straßburg fürgenom-
men, Straßburg: Wolfgang Köpfel 1524. Ein weiterer
Druck stammt von 1525. Die Schrift ist ediert in Bu-
cer, Deutsche Schriften 1, S. 185-278.
6 Verständlich machen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 1578f.
7 Auf daß ein jeder, der [darüber] etwas Besseres und
Nützlicheres weiß, unsere Prädikanten [davon] unter-
richten könnte.

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