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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0078
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Die Ordnungen bis zur Teilung der Herzogtümer 1544

[l.]21
Lat unßu Christen alle syngen loff unßem oster lam-
me.
Dan Christus, dat unschuldige lam, hefft uns er-
löset, de schape, und hefft uns sunders vorsonet
deme vader22.
Doth unde levent, se striden umme Christus,
den varen myddeler23. De here des levendes reggeret
ewychlick.
Segge uns, Maria, vat heffth du ghesen ym vege?
Dat graff des levendigen Jesu unde de herlichheit
syner upstandigende.
Engelliche tuge, den swetdoch24 unde cleder. Er-
standen ys Christus, myn hopen vart synen for-
ganch in Gallileam25.
Id ys wol mer tho lovende allene Maria warach-
tichv, dan vat de joden seggen unnüthlichw.
Wy weten, dat de Christus van deme [dode] up-
standen ys warlich. Dar ume gyff uns dynen frede
ewich. Alleluja. |
[2.] De colleten van den dren koningen,
Epaphanye domini26
0 almechtyge, ewyge Godt, de du huet dynen eynn-
gen sone den heyden apenbart hefstx, gyff dynen
utherwelden, dat wy (de wy dy dorch den geloven
erkennen) to der hogede dyner herlycheyt mögen
kamen, dorch den sulven unsen heren Jesum Chri-
stum, dynen leven ßon, de myt dy levet unde regert
in eynycheit des hilgen gestes van ewychet tho ewy-
chet.

u Hs.: uß.
v Hs.: warachich.
w Hs.: unnünthlich.
x Hs.: heft.
7 Hs.: salt.

21 Übersetzung der Ostersequenz „Victimae paschali“.
22 Vgl. Röm 5,10; 2Kor 5,18-19.
23 Vgl. 2Tim 2,5; Hebr 8,5; 9,5 und 12,24.
24 Schweißtuch.
25 Vgl. Mt 28,1-10; Joh 20,1-18.
26 Übersetzung der Kollekte zu Epiphanias (6. Januar), wie

[3.] Der legen27 bibel
De tegen bade Gades28
Dat erste: Du schalt nene ander gode hebben vor
my.
Dat ander: Du scalt den namen des heren, dines
Gades, nicht vorgeves voren edder unnutte brüken.
Dat drude: Du scalt den vyrdac hilgen.
Dat verde: Du schalt dinen vader unde moder
ehren.
Dat voffte: Du schalt nicht doden.
Dat soste: Du schalt7 nicht ehebreken.
Dat sevende: Du scalt nicht stellen.
Dat achte: Du schalt nene falske tuchenisse ge-
ven wedder dinen negesten.
Dat negende: Du schalt dy nycht laten lüsten
dines negesten hus.
Dat teynde: | Du schalt dy nicht laten lüsten dy-
nes negesten frowen, knestes, maget, vee edder wat
syn ys.
Eyn kort boslut der teyn bade geff Cristus sulvest,
Mat. VII [12]:
Wat gy willen, da juw de lüde don scholen, dat sulve
doth gy en ock. Dat is dat gantze gesette unde alle
Propheten.
[4.] Up dat de junggen kynderen den Cisiojanus29
van buten up den vingern leren,
hebbe wy den hir na in synen versehen gesettet:
Cisio Janus Epi sibi vendicat Oc Feli Marc An
Prisca Fab Hang Vincenti Paulus nobile lumen
sie sich im römischen Missale findet. Vgl. Ficker, Nie-
derdeutsche evangelische Messe, S. 270 f.
27 Laien.
28 2Mos 20,1-17; 5Mos 5,6-21. Die Aufteilung der Gebote
folgt dem Vorbild Luthers.
29 Zum Cisiojanus (der Name leitet sich von den ersten vier
Silben des Januarverses her) mit seinen Merkversen zur
Einprägung des Festkalenders, vgl. Lex. d. MA. 2,
Sp. 2101; Rolf Max Kully, Cisiojanus, in: SAVK 70
(1974), S. 93-123. Angeführt werden hier die Verse für
den Januar und Februar.

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