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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Dörner, Gerald [Oth.]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0148
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Die Ordnungen bis zur Teilung der Herzogtümer 1544

so vaken alse se den tho welende unde Eligeren van
nöden syn wert, Dat se mit unserm, unser Bröder
unde allersietz unser Erven unde nakömelinge, Kö-
ninge tho Dennemarcken und Hertogen tho Schle-
sewick, Holsten etc., Vorweten, Rade und Consente
einen bewerden Doctorn der hilligen Schrifft edder
Licentiaten kesen unde wehlen mögen, De yn einer
löveliken Universiteten gelesen unde Gades Wordt
geprediget unde vorkündiget hebbe, | Q 2r | Densul-
vigen mit einem Christliken Eede uns und der
Kercken tho Slesewick, ock dem Capittel darsul-
vest, vorwant maken unde eme yarlick vor sick
unde tho syner upholdinge geven van der upböringe
des Stifftes yn gelde unde geldes werdt Negen hun-
dert Marek Lübisch.
Ym geliken valle scholen ock alle Prelaten unde
Domheren, so tho yederer tidt by der Kercken Re-
siderende werden, einen Christliken Eedt don Des
ynholdes, dat se sick der Ordinantien gelickförmich
unde gemeth holden schollen, Unde darmit sick der
Kercken unde dem Capittel tho Schlesewick vor-
want maken.
Thom Drüdden geven unde vorlenen wy dem Bis-
schoppe und Capittel tho Schlesewick Hyrmit vul-
lenkamen macht unde gewalt, Dat se up des Stifftes
Huse Schwaffstede389 einen vam Adel alse vor einen
Vaget eres gefallens up- unde affthosettende hebben
mögen390, De sick yn solckem synem Ampte der
Kercken unde ene semptlick vorplichte, Dat he alle
unde ytlike güder und HÖltinge des Stifftes wille
unde schole na synem högsten vormögen getruwlick
und tho Rechte vorbeden, beriden391 und desulvigen
handthaven, Ock alle Jarlike Hure392 van gelde,
Korne unde allerley andern upböringen, groth edder
klein, wo de syn mögen, uthmanen und darvan, wo
ock van Reste, Bröke393 unde Mastgelde394, ym dage
Cathedra Petri [22. Februar] dem Bisschoppe unde

389 Die bischöfliche Residenz in Schwabstedt (bei Husum),
die erstmals 1318 urkundlich erwähnt wird.
390 Zum Vogt in Schwabstedt s. Got Nr. 1, S. 328.
391 Der Vogt bereiste mit dem Pferd die Vogteien. Zur Un-
terhaltung des Pferdes gab es eine Haferabgabe. Vgl.
Reumann, Grund- und Gerichtsherrschaft, S. 106.

Capitel tho Schlesewick nochafftige395 und klare Re-
kenschop don unde avergeven. Q 2v|
Thom Veerden setten unde willen wy, dat des Stiff-
tes schriver, so tho yderer tidt ym Ampte syn wert
unde mit unde nevenst dem Vagede hus holden
schal, dem Bisschoppe unde Capittel mit Eden und
plichten vorwant sy, unde dat de Bisschop mit
sampt dem Capitel des Stifftes Vagede, Schrivers
und denern, so tho bestellinge des huses Swafstede
nödich syn werden, ere besolding unde underholdin-
ge vorordenen mögen yn mathen, alse se sick des
mit einem ytliken der gemelten denere voreinigen
unde vordragen können.
Thom vöfften willen unde vororden wy der Jacht
halven, Dat wy desulvigen uns, unsern Brödern, un-
ser allersietz erven unde nakömelingen, Köningen
tho Dennemarcken und Hertogen tho Schlesewick
unde Holsten etc., Vorbeholden hebben yn allen und
ysliken Höltingen des Stifftes. Unde schal de Vaget
tho Swafstede mit den synen sick dersulvigen gar
und gantz entholden. Wat averst nicht Herten, Hin-
den, wilde Schwyne edder Rehe sint, sonder Hasen
und geringer wildt, mögen se fryglick yagen, so va-
ken alse se willen edder yagen laten, Wente de woldt
unde holt unde de mast unde wat de woldt mer kan
nütte syn, Dat gehöret dem Stiffte unde Capittel
tho Schlesewick. Dartho hebben wy nen ynseggent
mit unsen Erven, Sonder wy willen se vel lever
handthaven, dat se darby bliven, alse ock recht ys.
Wen ock de yarlike Rekenschop [ Q 3r | van den
güdern unde ynkumpst des Stifftes, wo vorgemelt,
gescheen, Wes als dan baven underholdinge des Bis-
schops, des Huses tho Swafstede unde der Personen,
so ere underholdinge vam huse hebben möthen, ave-
rich tho syn befunden wert, alles tho gelde gerekent
unde angeschlagen, Wat dat hus vormag, Dat schal
na rades des Bisschops und des Capittels tho vor-

392 Geldzahlung oder Naturallieferung aus einem Mietver-
trag oder Pachtvertrag etc.
393 Die an die Obrigkeit zu entrichtende Geldstrafe.
394 Zur Zahlung des Mastgeldes vgl. Reumann, Grund-
und Gerichtsherrschaft, S. 83 und 86 f.
395 Genügende.

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