Die Ordnungen bis zur Teilung der Herzogtümer 1544
pen unde Kerckheren hernamals tho hope gesettet,
De wy noch hebben, alse dar sint Collectenk van den
Sondagen, Darumme allene de barmherticheit des
Vaders wert angeropen dorch Jhesum Christum, un-
sen Heren, alse de gelövet hefft, yn dem alse he
sprickt: So gy wat bidden werden van mynem Vader
yn mynem namen, dat wil ick don416.
So ys ock vast reiner de gesanck van den Sondagen,
den gemeinliken, so hefft yn sick apenbar wort uth
den Psalmen, Propheten, Nyen Testament edder
uth einer Historien der Biblien, |R 3v| als ein Godt-
früchtiger Minsche lichtlick seen wert. Averst van
den hilligen singet men seiden etwes rechtschapens,
Idt sy den, alse gesecht ys, uth der Hilligen Schrifft,
Dat doch offtmals wedder Godt by den hären ge-
tagen wert417 tho bevestinge Minschliker gerech-
ticheit unde yn einen vorkerden synn.
Dat dem also sy, Dat kan lichtliken ein gelövich
Minsche vorstan, de allene weth, wat yn den Arti-
ckeln unses Gelovens entholden wert:
Ick gelöve yn Godt, den Vader, Allmechtigen,
Schepper Hemmeis unde der Erden, Unde an Jhe-
sum Christum, synen einigen gebaren S6ne, unsen
Heren, de entfangen ys. etc.418
So nu wy Christen gelöven vorgevinge der Sunde,
alse wy bekennen yn denn Artickeln unses geloven,
vorgevinge der sünde dorch Christum, de vor uns
entfangen ys, gebaren, geleden hefft, gestorven unde
wedder upgestan ys, Alse he uns ock geheten hefft,
dat wy den Vader anropen scholen: Vorlate uns unse
schuldt419, So maket desse eine Artickel van der vor-
gevinge der sünde dorch Christum, wanner de recht
gelövet wert,1 tho schänden und stöth tho boddem
k B: Cellecten.
1 In Druck A folgt hier noch einmal ein maket.
m A: Endechristis, B: Endechrists.
416 Joh 14,13-14.
417 Vgl. Wander, Sprichwörter-Lexicon, Haar Nr. 214,
230 und 261.
Alle Pawestlike doent unde Münnickerii, so nu vor-
| R 4r | handen, Ock alle Minschlike Gerechticheit der
Menner yo so wol alse der Frouwen, welcker ys dat
Rike des Endechrists. So with feylt ydt ock, wen de
Artickel gelövet wert, Dat nicht ein ytliker gelövi-
ger Minsche, wen ydt ock rede420 ein Schomaker we-
re, nicht scholde recht kennen de Gesenge unde
wordt, welcker dem Geloven entgegen syn, So
fro421 alse he de sprake vorsteit, darynne gesungen
wert.
Dat averst vele lüde, yn Phariseischen meninge vor-
hardet, nicht können edder willen van einander
scheiden, wat yn den Kercken gesungen edder gele-
sen wert, Dat ys ein gewyss Teken, dat se vam Ge-
loven unde der Düpe Christi affgefallen syn Unde
allene mit dem namen Christi sint, Alse ock Paulus
tho Thimotheo schrifft, dar he gesecht hadde van
dem Eerliken Echtenstande422 der Bisschoppe unde
Diaconen423, welcker vel ander lüde gewesen sint
alse nu. So settet he vort mit tho demsulvigen Texte
eine Prophetie vam thokumpstigen Erdome unde
Honspottinge des Endechrists™. Unde secht also,
Dat etlike vam Geloven affallen werden, De dar ge-
lüven denn Geistern des Erdoms unde leren der Dü-
veln, de dar leren lügen ynn Hüchelye, dat ys under
[ R 4v | dem schyne des fruchten Gades unde der hil-
licheit, de dar hebben eine Brandtmalige Conscien-
tien424. Denn se hangen mit dem Herten an Minsch-
liken wercken unde Statuten, darynne se vorhapen
de salicheit tho erlangende, welcker eere doch allene
dem Heren Christo billick schal thogegeven werden.
Denn so sprack Petrus in Actis: Dar ys kein ander
Name gegeven dem Minschen under dem Hemmel,
worynne wy müthen salich werden425. Lath nu her
tho treden dusent andere Namen, So sint se doch yn
418 Bugenhagen zitiert hier den Anfang des Apostolicum, s.
BSELK, S. 42.
419 Mt 6,12.
420 Nur.
421 Sobald.
422 Ehestand.
423 lTim 3,2.12.
424 lTim 4,1-2.
425 Apg 4,12.
132
pen unde Kerckheren hernamals tho hope gesettet,
De wy noch hebben, alse dar sint Collectenk van den
Sondagen, Darumme allene de barmherticheit des
Vaders wert angeropen dorch Jhesum Christum, un-
sen Heren, alse de gelövet hefft, yn dem alse he
sprickt: So gy wat bidden werden van mynem Vader
yn mynem namen, dat wil ick don416.
So ys ock vast reiner de gesanck van den Sondagen,
den gemeinliken, so hefft yn sick apenbar wort uth
den Psalmen, Propheten, Nyen Testament edder
uth einer Historien der Biblien, |R 3v| als ein Godt-
früchtiger Minsche lichtlick seen wert. Averst van
den hilligen singet men seiden etwes rechtschapens,
Idt sy den, alse gesecht ys, uth der Hilligen Schrifft,
Dat doch offtmals wedder Godt by den hären ge-
tagen wert417 tho bevestinge Minschliker gerech-
ticheit unde yn einen vorkerden synn.
Dat dem also sy, Dat kan lichtliken ein gelövich
Minsche vorstan, de allene weth, wat yn den Arti-
ckeln unses Gelovens entholden wert:
Ick gelöve yn Godt, den Vader, Allmechtigen,
Schepper Hemmeis unde der Erden, Unde an Jhe-
sum Christum, synen einigen gebaren S6ne, unsen
Heren, de entfangen ys. etc.418
So nu wy Christen gelöven vorgevinge der Sunde,
alse wy bekennen yn denn Artickeln unses geloven,
vorgevinge der sünde dorch Christum, de vor uns
entfangen ys, gebaren, geleden hefft, gestorven unde
wedder upgestan ys, Alse he uns ock geheten hefft,
dat wy den Vader anropen scholen: Vorlate uns unse
schuldt419, So maket desse eine Artickel van der vor-
gevinge der sünde dorch Christum, wanner de recht
gelövet wert,1 tho schänden und stöth tho boddem
k B: Cellecten.
1 In Druck A folgt hier noch einmal ein maket.
m A: Endechristis, B: Endechrists.
416 Joh 14,13-14.
417 Vgl. Wander, Sprichwörter-Lexicon, Haar Nr. 214,
230 und 261.
Alle Pawestlike doent unde Münnickerii, so nu vor-
| R 4r | handen, Ock alle Minschlike Gerechticheit der
Menner yo so wol alse der Frouwen, welcker ys dat
Rike des Endechrists. So with feylt ydt ock, wen de
Artickel gelövet wert, Dat nicht ein ytliker gelövi-
ger Minsche, wen ydt ock rede420 ein Schomaker we-
re, nicht scholde recht kennen de Gesenge unde
wordt, welcker dem Geloven entgegen syn, So
fro421 alse he de sprake vorsteit, darynne gesungen
wert.
Dat averst vele lüde, yn Phariseischen meninge vor-
hardet, nicht können edder willen van einander
scheiden, wat yn den Kercken gesungen edder gele-
sen wert, Dat ys ein gewyss Teken, dat se vam Ge-
loven unde der Düpe Christi affgefallen syn Unde
allene mit dem namen Christi sint, Alse ock Paulus
tho Thimotheo schrifft, dar he gesecht hadde van
dem Eerliken Echtenstande422 der Bisschoppe unde
Diaconen423, welcker vel ander lüde gewesen sint
alse nu. So settet he vort mit tho demsulvigen Texte
eine Prophetie vam thokumpstigen Erdome unde
Honspottinge des Endechrists™. Unde secht also,
Dat etlike vam Geloven affallen werden, De dar ge-
lüven denn Geistern des Erdoms unde leren der Dü-
veln, de dar leren lügen ynn Hüchelye, dat ys under
[ R 4v | dem schyne des fruchten Gades unde der hil-
licheit, de dar hebben eine Brandtmalige Conscien-
tien424. Denn se hangen mit dem Herten an Minsch-
liken wercken unde Statuten, darynne se vorhapen
de salicheit tho erlangende, welcker eere doch allene
dem Heren Christo billick schal thogegeven werden.
Denn so sprack Petrus in Actis: Dar ys kein ander
Name gegeven dem Minschen under dem Hemmel,
worynne wy müthen salich werden425. Lath nu her
tho treden dusent andere Namen, So sint se doch yn
418 Bugenhagen zitiert hier den Anfang des Apostolicum, s.
BSELK, S. 42.
419 Mt 6,12.
420 Nur.
421 Sobald.
422 Ehestand.
423 lTim 3,2.12.
424 lTim 4,1-2.
425 Apg 4,12.
132