7. Kirchenordnung 1542
dessem valle nichtes. Du hörest hyr ein uthschlut-
lick Artickel, darvan etlike klöckelinge disputeren,
Efft wy denne allene dorch den Geloven Rechtfer-
dich werden. Unde weten nicht eins, wat dat wort
Gelove bedüdet, Darmit nemandt twiveln möge,
dat se vam Gelove affgefallen sint. Denn de Gelove
edder ein Christlick vortruwen begript Christum yn
der Conscientie vor Gade unde yn Christo den Va-
der, weth ock van keiner andern Gerechticheit vor
Gade, den allene Christum426. Desse ys Godt unde
Minsche, ein Middeler twischen Godt unde dem
Minschen427, der dar sitt tho der rechtem Handt des
Vaders unde biddet vor uns428. Ock ys süs nergen
anders keine salicheit nicht, kein ander name under
dem Hemmel gegeven dem Minschen, darynne wy
möthen salig werden429. Wen du ock rede nemest dat
Gesette Gades, so gar with feilt ydt hyr, dat de
name min- |S lr| schliker gesette und uthgedachtes
Gades denstes Hyrynne ychtes wat scholden können
edder vormögen.
Alle lüde, alse Törcken, Jöden und Gotlose vorach-
tere edder Buckknechte430 by uns, können van Gade
wol vele seggen, Dat ock de Düvel gelövet" 431, Alse
dat Godt dorch syne hoge Maiestet gemaket hefft
Hemmel unde Erde. Averst allene de rechten Chri-
sten gelöven, dat desulve Godt ere Vader sy unde
dat se syne kinder sint, den se ergripen dorch den
Geloven yn Christum432. Darynne hebben se ock
den Vader. Unde utherhalven synes Christi steit
Godt nicht tho findende. Nemandt hefft Godt ye
geseen, Averst der eingebaren SÖne, de dar ys ym
schote des Vaders, de hefft ydt uthgeredet433, dat ys,
he apenbaret den Vader dorch de predige des Evan-
gelii. Den Vader kennet nemandt den de Söne Und
weme de Söne dat Apenbaren wil434, dorch den hil-
n A: geölvet, B: gelovet.
426 Vgl. 2Kor 5,21.
427 1 Tim 2,5.
428 Röm 8,34.
429 Apg 4,12.
430 Vgl. Röm 16,18; Phil 3,19.
431 Vgl. Jak 2,19.
ligen Geist. Den vele hören unde lesen dat Evange-
lium unde doch nicht gelöven.
De solckes nicht weten, de sint noch ane gelöven.
Darumme ys ydt nicht wunder, dat se vor ere ge-
rechticheit Disputeren unde können nicht vorstan,
dat wy allene dorch den gelöven yn Christum
Rechtferdiget werden. Lever, segge her, wat Orden,
hillicheit edder Regeln woldestu don tho desser
Rechtferdicheit. Dith ys de enige Orden, de enige
hillicheit, de gewis- S lv | se salicheit, löven yn Chri-
stum Jhesum, dat he allene, de gecrütziget unde ge-
storven ys vor uns, sy unse wissheit, rechtferdicheit,
hillichmakinge unde erlösinge. De sick römen wil, de
schal sick nicht römen yn sick sulven, sonder ynn
dem Heren435.
Uns gehöret de sünde unde vordömenisse tho. Ock
sint wy alle under dem gesette, wo wy nicht darvan
gefryet werden. Averst Christus ys den gelövigen
eine rechtferdicheit unde vorsöninge und de ewige
salicheit. Desser Christus fryet uns vam gesette
unde van der sünde unde dode436 Unde sett uns dar-
hen, dat wy syn under der gnade, dat wy erkennen
unde anropen den Vader. Dat ys de hillicheit aller
Propheten, Marteier, hilligen unde aller rechten
Christen, alse Petrus römet Actorum decimo [43]:
Dessem Christo geven alle Propheten tüchenisse,
dat wy vorgevinge der sünde krigen dorch synen na-
men, alle de an en gelöven. Dith ys de rechtschapene
unde hillige lere der Aposteln, vam Hemmel dorch
den Heren Christum der werlt bevalen und mit
wunderdaden des Hilligen Geistes beweret, Darvan
wy singen: Wy löven eine hillige Christlike, Apo-
stolische Kercken437.
432 Vgl. Gal 3,26.
433 Joh 1,18.
434 Mt 11,27.
435 IKor 1,30-31.
436 Röm 8,2.
437 Vgl. den dritten Artikel des Nicaeno-Constantinopolita-
num, BSELK, S. 49.
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dessem valle nichtes. Du hörest hyr ein uthschlut-
lick Artickel, darvan etlike klöckelinge disputeren,
Efft wy denne allene dorch den Geloven Rechtfer-
dich werden. Unde weten nicht eins, wat dat wort
Gelove bedüdet, Darmit nemandt twiveln möge,
dat se vam Gelove affgefallen sint. Denn de Gelove
edder ein Christlick vortruwen begript Christum yn
der Conscientie vor Gade unde yn Christo den Va-
der, weth ock van keiner andern Gerechticheit vor
Gade, den allene Christum426. Desse ys Godt unde
Minsche, ein Middeler twischen Godt unde dem
Minschen427, der dar sitt tho der rechtem Handt des
Vaders unde biddet vor uns428. Ock ys süs nergen
anders keine salicheit nicht, kein ander name under
dem Hemmel gegeven dem Minschen, darynne wy
möthen salig werden429. Wen du ock rede nemest dat
Gesette Gades, so gar with feilt ydt hyr, dat de
name min- |S lr| schliker gesette und uthgedachtes
Gades denstes Hyrynne ychtes wat scholden können
edder vormögen.
Alle lüde, alse Törcken, Jöden und Gotlose vorach-
tere edder Buckknechte430 by uns, können van Gade
wol vele seggen, Dat ock de Düvel gelövet" 431, Alse
dat Godt dorch syne hoge Maiestet gemaket hefft
Hemmel unde Erde. Averst allene de rechten Chri-
sten gelöven, dat desulve Godt ere Vader sy unde
dat se syne kinder sint, den se ergripen dorch den
Geloven yn Christum432. Darynne hebben se ock
den Vader. Unde utherhalven synes Christi steit
Godt nicht tho findende. Nemandt hefft Godt ye
geseen, Averst der eingebaren SÖne, de dar ys ym
schote des Vaders, de hefft ydt uthgeredet433, dat ys,
he apenbaret den Vader dorch de predige des Evan-
gelii. Den Vader kennet nemandt den de Söne Und
weme de Söne dat Apenbaren wil434, dorch den hil-
n A: geölvet, B: gelovet.
426 Vgl. 2Kor 5,21.
427 1 Tim 2,5.
428 Röm 8,34.
429 Apg 4,12.
430 Vgl. Röm 16,18; Phil 3,19.
431 Vgl. Jak 2,19.
ligen Geist. Den vele hören unde lesen dat Evange-
lium unde doch nicht gelöven.
De solckes nicht weten, de sint noch ane gelöven.
Darumme ys ydt nicht wunder, dat se vor ere ge-
rechticheit Disputeren unde können nicht vorstan,
dat wy allene dorch den gelöven yn Christum
Rechtferdiget werden. Lever, segge her, wat Orden,
hillicheit edder Regeln woldestu don tho desser
Rechtferdicheit. Dith ys de enige Orden, de enige
hillicheit, de gewis- S lv | se salicheit, löven yn Chri-
stum Jhesum, dat he allene, de gecrütziget unde ge-
storven ys vor uns, sy unse wissheit, rechtferdicheit,
hillichmakinge unde erlösinge. De sick römen wil, de
schal sick nicht römen yn sick sulven, sonder ynn
dem Heren435.
Uns gehöret de sünde unde vordömenisse tho. Ock
sint wy alle under dem gesette, wo wy nicht darvan
gefryet werden. Averst Christus ys den gelövigen
eine rechtferdicheit unde vorsöninge und de ewige
salicheit. Desser Christus fryet uns vam gesette
unde van der sünde unde dode436 Unde sett uns dar-
hen, dat wy syn under der gnade, dat wy erkennen
unde anropen den Vader. Dat ys de hillicheit aller
Propheten, Marteier, hilligen unde aller rechten
Christen, alse Petrus römet Actorum decimo [43]:
Dessem Christo geven alle Propheten tüchenisse,
dat wy vorgevinge der sünde krigen dorch synen na-
men, alle de an en gelöven. Dith ys de rechtschapene
unde hillige lere der Aposteln, vam Hemmel dorch
den Heren Christum der werlt bevalen und mit
wunderdaden des Hilligen Geistes beweret, Darvan
wy singen: Wy löven eine hillige Christlike, Apo-
stolische Kercken437.
432 Vgl. Gal 3,26.
433 Joh 1,18.
434 Mt 11,27.
435 IKor 1,30-31.
436 Röm 8,2.
437 Vgl. den dritten Artikel des Nicaeno-Constantinopolita-
num, BSELK, S. 49.
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