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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0299
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Kön 6. Kirchenordnung von Heiligenstedten 1564

ten, dat alseden de Pastor edder, nach sinem aff-
sterven, de wedewe van deme Capeliane nich hoger
schall bemoyet unde besweret werden, alse obgeset-
tet, Sündern vor solke besoldinge sine, ock ahn stede
des Pastoren, denste in allem guden unweigerlichen
leisten unde vorrichten.
Wen eme averst umb de genaeten besoldinge nicht
lenger tho denende gefeit, edder dat Caspel densül-
vigen gedenket tho vorlaten, schall dat Uppseggent
tho beyden dhelen en halfjar vorher gescheen. Van
den scholern schal he tho lone nemen, alße dat tho
Itzehoe unde thor Wilster by den scholen gebrück-
lich.
[3.] Thom drüdden schall ock tho Hilligenstede ein
koster syn, de up dat Klockenwerk, lüdent und syn-
gent, ok andere kostere empter bynnen und buten
der kerken wahret. Deße schall sine waninge hebben
in dem huße, dar vormals de vicarien inne gewanet
hebben unde nu nie schall gebuwet werden13, welkes
int norden der 12981 kerken up deme dyke im kloster
rechte steidt, unde darby dat thogehorige haveken
gebruken.
Deße koster schall thor besoldinge hebben de plicht,
so uth dem Caspel stendich by dem kosterien denste
gewesen: Alse in der Marsch von iderem hove-
ner14 eine medtworst unde 1 brodt, vam kotener15 1
brodt edder 1 medtworst. Umb S. Merten16 up der
geist17 van iderem hovener 8 roggengarven, vam ko-
tener 4 roggengarven in der arnen18. Dartho beide,

b Abdruck: iseren.
c_c Wird im Abdruck als Nachtrag gekennzeichnet.

13 Vgl. den von Jensen, Einführung der Reformation in
Nortorf und Heiligenstedten, S. 297, Anm. 20 zitierten
Eintrag aus dem Alten Missale der Marienkirche: Dat
Vikarienhuß by dem kerkhave höret der Kerken. De Swaren
[Kirchengeschwornen] mögen dat vorhuren. Ist tom koste-
rien huse gelecht und niet gebuet. Anno 1573.
14 Auf einer vollen Hofstelle sitzender Bauer, s. Koebler;
Grimm, DWb 10, Sp. 1870 (s.v. Hüfner); DRW 6,
Sp.11-13.
15 Hintersässiger Kleinbauer, der nur teilweise an der Nut-

in der Marsch und up der geist, van jederem ho ve-
nera 8 unde vam katener 4 eyer tho sammellen. Van
iderem Kynde, dat van der Geist thor Dope kumpt,
1 brodt, unde van iderem Dodem, dem midt der
klocken geludt werden, 2 ß. Einen egeneb Ko schall
he gresen csülvt und voderrß 19.
Unde so ock in kumpftigen tiden dat kosterien
stücke mit rechte worde wedder gewünnen, schall
datsülvige na verordeninge under deße denste be-
stediget werden.
Unde wen man in nafolgenden Jaren umb dat vor-
geschrevene keynen koster hebben konde, so schall
de Capellan solke netunge hebben unde des kosters
ampt darvor vorrichten. Wen men averst darvor ey-
nen koster wedder erlangen kan, so schall id de Cap-
pelan gudtwillig wedder afftreden.
Worbi unde aver syndt gewesen, van Ergemelter
fruwen Ebdiße20 dartho gebeden unde gefordert, de
Ernveste unde Erbare Clawes Rantzow21, Amptman
thor Stenborch, Jost Wensine, vorwalter und Vaget
des Klosters tho Itzeho, Ock de Ersamen Dyrick
Gotzecke, hovetman des Caspels, Tymme Dorne
und Herman Junge, plegeslüde, Eggert Dorne, Jo-
han Wilde unde Johan Haleke, kerkswaren.
Ergan unde geschreven tho Hiliigensteden in der
wedeme up der kerken rekenschop Dag. Anno
(15)64.

zung des Gemeindelandes beteiligt ist und Hand-, ver-
schiedentlich auch Spanndienste zu verrichten hat, s.
DRW 7, Sp. 553 f. (s.v. Kater, Köt[t]er).
16 11. November.
17 Geest.
18 Erntezeit.
19 Gemeint ist hier: Eine eigene Kuh soll er selbst weiden
und füttern.
20 Die Äbtissin des Stiftes Itzehoe, zu dieser Zeit Kathari-
na von Pogwisch.
21 Nikolaus Rantzau war von 1558 bis 1571 Amtmann zu
Steinburg. Vgl. Schröder, Geschichte des Münster-
dörfischen Consistoriums, S. 86.

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