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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Dörner, Gerald [Oth.]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0349
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Got 1. Vertrag zwischen Herzog und Domkapitel 1556

und dem capittel, die holtzung nicht verwüsten und
allein noch marckgeldes14 uff die mast schla-
hen15.
'Und dieweil ein capittel in Sonderheit ire Seher-
marck16 hatt in Hesell17, dar sie allein ire Schweine,
so Godt wes verleihet, masten können1, “und dar-
selbst in der Spaltung der religion ein kötener uff der
kirchen grünt gesetzt ist, so sollen s. f. g. denselben
ufbrechen181 und gleich wie von alters hero dem ca-
pittel und der kirchen Ultzenisse19 uberantwortten
lassen.
JUnd dieweil das stifft zw Steinfeld in Hessel20 zwey
marck goldes hat, dardurch dem capittel mit Ver-
wüstung der holtzung und sonsten vihl schaden ge-
schieht, so sollen s. f. g. uff die zwey marck goldes
nicht hauwen, auch keine frembde schweyne dar-
auff, sondern alleine des mans, so dar wonet, seine
Schweine schlaen lassen J
kItem, wes ein capittel von wegen ihren lansten21
von alters hero zw Schwbw22, Hußbw23, Aren-

“ Proque his posita: Ock den cotener to Stenfeld, den wy
der kercken to Ulsenis avergeven, gnediglich darby la-
ten.

M Omissa.
” Omissa.
Omissa.

14 Handänderungsgebühr, die beim Verkauf einer Liegen-
schaft an den Grundherrn abgeführt werden mußte, s.
DRW 9, Sp. 218.
15 Die Dörfer hatten für ihre Anteile an den Gehölzen be-
reits einen Holz- und einen Schweinezins zu leisten, weil
die Schweine zur Mast in den Wald getrieben wurden.
Vgl. Reumann, Grund- und Gerichtsherrschaft, S. 83.
16 Zu der im Besitz des Schleswiger Kapitels befindlichen
Sehrmark vgl. Reumann, Grund- und Gerichtsherr-
schaft, S. 86. In dieses Hegeholz wurden die von den
Bauern abgelieferten Zinsschweine zur weiteren Mast
getrieben.
17 Das Domkapitel hatte 1504 den Edelhof bzw. die Burg
Hessel (heute im Gebiet der Gemeinde Ulsnis) mit den
dazugehörigen Hintersassen von den Herren von Hessel-
gard erworben. Vgl. Laur, Ortsnamenlexikon, S.328;
Jensen, Geschichte des Schleswiger Domkapitels,
S. 494.

holt24, Luderschow25 und Istede26 in pole und den
umbligenden holtzungen zw irem hoffholtz, der lan-
sten bawholtz, item die mast vor itzt gemelte ire
lansten im gebrauch, gebreuchlich gehabt und des
neulich entsetzt, das unser gnediger herr sollichs ei-
nem capittel nicht allein wiederumb mit gnaden vol-
gen lassen, sondern auch darbey gnediglichen schüt-
zen wolten. Nach dem auch das holtz zu Bernt27,
Nubell28, Brecklingen29, Twete30, Grumbw31 und
Tolcke32 jemmerlichen verhauwen33, verwüstet und
vernichtet worden, auß Ursachen, das es ungeteilet
und der eine frey uff den andern hauwet, so sollen
s. f. g. dieselben holtzungen und erden gnediglich zu
repp und mahl34 ufgeben und nach lantrechte thei-
len lassen. Sollichs gereicht s. f. g. selbst zu allen
frommend
Es sollen auch s. f. g. die kirchen, schulen, con-
sistorium nach laut ufgerichter Ordinantz admini-
strieren laßen35 und alles, wes crafft der Ordinant-
zien darzu geleget und gegeben, dasselbig unweger-
lichen folgen und darbey bleiben lassen.

18 Umbrechen, pflügen (und damit zu Kulturland machen),
s. FWb 2, Sp. 351.
19 Ulsnis, an der Schlei gelegen (Amt Süderbrarup). Das
Schleswiger Domkapitel hatte das Patronatsrecht über
die 1348 dem Hl. Willehad geweihte Kirche inne. Vgl.
Harms, Domkapitel, S. 94.
20 Gemeint ist hier die Vogtei Hessel, die meist als Vogtei
Ulsnis erscheint. Neben Steinfeld gehörten noch die Dör-
fer Ulsnis, Kius und Hestoft zur Vogtei. Vgl. Jensen,
Geschichte des Schleswiger Domkapitels, S. 494.
21 Hintersassen.
22 Schuby.
23 Hüsby.
24 Arenholz (gehört heute zu Lürschau).
25 Lürschau.
26 Idstedt.
27 Berend.
28 Nübel.
29 Brekling.
30 Twedt.
31 Grumby (bei Tolk)
32 Tolk.
33 Niedergehauen, s. Grimm, DWb 25, Sp. 539.
34 Zur Abmessung und Grenzziehung (von repen - „messen“
abgeleitet, s. Schiller / Lübben 3, S. 464; mal -
„Grenzstein, s. ebd. 3, S. 10).
35 Vgl. Nr. 7, S. 120 und 121 f.

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