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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Dörner, Gerald [Oth.]; Arend, Sabine [Oth.]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0356
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Die Ordnungen des Gottorfer Anteils

herliken tosage: Wol gelovet und gedoft wert, de sol
salich werden7. Umme disser Orsake willen, de Chri-
stus sülvest meldet, Joh. 3 [3.6]: Warliken, warliken,
ick segge dy: Idt sy den, dat jemant gebaren werdt
uth dem Water und Geiste, so kan he in dat ryke
Gades nicht kamen. Wat vom Flesche gebaren
wertt, dat is Flesch; und wat vom Geiste gebaren
werdt, dat is Geisth.
Und dat bi der Dope de werdige, hillige Drevol-
dicheit jegenwardich sy, alße apenbar bewyßet is in
der Dope Christi8, und ock dorch de hillige Dope
krefftiglich wirkt, j 33 j glik alße de Sprüke des Nyen
Testaments:
Tit. III [5-6]: Gott maket uns salich na syner Barm-
herticheit dorch datt Batt der Widergebort und vor-
nyinge des hiligen Geistes, den he ricklich uthgega-
ten hefft aver uns dorch Jesum Christum, unsern
Heilant.
Ephes. V [26]: Christus heft syne gemene gereiniget
dorch dat Water bath im Worde.
Act. II [38]: Doth Bothe, und ein ider late sick D6-
pen up den Namen Jesu Christi tho vergevinge der
Sünde.
Wy verwerpen, verdomen alle Wedderdoper, de den
armen Kinderken de Dope weigeren, und bekennen,
dat idt ein falsk erdom sey9, dat de Kinderken nicht
konen geloven, wante de gelove kumpt nicht uth der
Vernunft, sunder is ein Frucht des hilligen Geistes,
de in der Dope werdt gegeven und uthgegaten10.
Wi bekennen ock, dat ock disse erdom falsk und
gotlos sey, dat der gelovigen Kinder von erer Ge-
b Druck: da.
7 Mk 16,16.
8 Vgl. Mk 1,10-llpar.
9 Vgl. BSELK, S. 104 f. (Confessio Augustana Art. 9).
10 Vgl. Apg 2,38.
11 Joh 3,6.
12 Eph 2,3.
13 Vgl. lSam 16,4-13.

burt hillig syn vor Gade, den Christus secht düde-
lick: Wat van Fleske gebaren is, dat is Flesk* 11. Und
St. Paul sprickt, Wi weren alle Kinder des torns van
Natur12. De hillige Prophete und Konink David,
van dem framen Isai gebaren13, bekennet ock apen-
bar, dat he in Sünden empfangen und gebaren wor-
den14. Und S. Augustinus segt seer fyn: Ideo de bap-
tizato non iustus nascitur, quia non eum generat
unde regeneratus est, sed unde generatus15.
Van dem hochwerdigen Sacramente des Aventmah-
les unsers leven Heren Jesu Christi is unse lere und
gelove disse, als wi vor unsem Heren Godt, vor der
gantzen Christenheit mit guder Conscientie beken-
nen und betügen, Nemlick:
Dat im Sacramente des Heren nicht allein Brodt
und Win, sunder ock dat warhaftige wesentlike Lif
und Blodt des Heren Jesu Christi, welches he vor
uns gegeven und vorgathen hefft, uthgedelet und
entfangen werde16, nicht allein van framen, sunder
ock van büsen Christen17.
Wente de Worte Christi sint helle und klar, dat he
dat Brodt nimpt und sprickt: Nemet hen und ethet,
dat is min Lif18, und den Kelk und sprickt: Trinket
doruth, dat is de Kelk des nyen Testaments in mi-
nem Blöde19.
Und St. Paulus, I. Cor. 10 [16], segt also: De gese-
gende Kelk, den wy se- |34| genen, is de nicht de
gemenschop des Blödes Christi? Dath Brodt,
datb wy breken, is dat nicht de gemenschop des Ly-
ves Christi? Item I. Cor. 11 [27]: Wol unwerdigen
van dissen Brode eth und van dem Kelke des Heren
drinket, de is schuldig an dem Lyve und Blöde des
Heren. Item [29]: Wol unwürdigen eth und drinket,

14 Ps 51,7.
15 Aug., s. 294 (De baptismo parvulorum), 16 (= PL 38,
Sp. 1345 (dort: non cum generat).
16 Vgl. den ersten Abschnitt der Wittenberger Konkordie,
in: Bucer, Deutsche Schriften 6,1, S. 121 und 123.
17 Vgl. ebd., S. 123 und 125.
18 Mt 26,26.
19 Mt 26,27-28; IKor 11,25.

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