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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0509
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13.a Visitationsartikel für den Süderdrittenteil 1574/75

bracht und folgendes der Königl. Maj. mit geböhr-
liken Eyd sick forhafft gemaket, wol hiergegen deyt,
schall in sinem Bröke und Straffe vorfallen syn.
Darmede awerst alles christlik, ordentlik und recht
thogha und alle unchristlike, unordentlike, unrecht-
metige Dinge desto beter und bequemliker können
afgeschaffet, verhindert und gestraffet werden,
schölen allenthalven Edtschwaren in einer idern
Burschafft van Landvagede verordnet und tho eren
Ambte beedet und ernstlik angeholden werden. Dis-
ser er Ambt schall syn, up alle und iderer Lydmate
und, in Nahmen des gantzen Karspels, in wat Or-
den, steden, Husen und Gelegenheit de se flin-
ge13, Achtinge tho hebbe und ahne Ansehent der
Persohnen by ehren Eidespflichten, wat se in Wahr-
heit an Lehrern und Thohörern, an Ryken und Ar-
men, Fründen und Frömbden jegen düsse Articule
und sünst strafbar befinden, tho Register bringen.
Schölen ock baven dit vorige, alse tho Meldorp de
vorordnete söß Börger, dohn, in den andern Kar-
speln de Edschwaren upt Mate und Gewichte, Ton-
nen, Schepel, Kannen, Loth und Ellen der Höker,
Koplüde, Kramer, Handwarkslüde, Bruers und Be-
ckers sehen und, dar se Schinderyen und andere
straffbahre Ungerechtigkeit, Wokery, Tuschery, Bö-
tery, Wickent, segenent, toverent und wat dergliken
mehr sind, vermarken, tho Register bringen und
nicht verschwiegen.
Belangent de Kerkenrechnunge und Inkumbst an
Rente Gelde, Acker Hüren, Kaspel Schepel und wat
sunsten de Kerke berechtiget, nichtes buten be-
scheiden, schöllen volgendes nicht mehr von einem
Jahr thom andern solcke Pflichte und Uthgaven up-
geheget und getögert werden, Sünder schöllen alle
Jahr up bedagete Tydt und bestemete Termynen by
Karspelsdwange und Bröke ingemanet werden; und
wenn de gebruckliche Maneldage geseten und ge-
endiget, schall van den Maners und Bumeisters
nicht mehr up des Karspels Un- 14171 kost geteret

13 So transkribiert bei Rolfs, Bedeutung unklar.

werden, Sündern van den Vorsümigen schall de ver-
ordnete Bröke und Pandel Geld genahmen und da-
mit de Unkostinge geholden und belegt werden, wat
awerst van der olden Schuld nachstendig is, schall
nu einmahl vor alle ahne Vortog klar weggemanet
werden und op de Visitation nah Paschen thor Re-
kenschop gebracht werden.
Dewylen ock befunden, dat ungebörlik mit uth-
metinge des Karspels Schepels Vorfahren, schöllen
im Karspel Meldorp in iderer Burschop wat Nabur
by Nabur ider Burman an Korn, Roggen und Ger-
sten tho metende schuldig und plichtig, dorch dar-
tho erkarne by Edesplichten uthgesettet und verte-
kenet werden, darna ydt jahrlikes van den Lüden,
de ydt schuldig, in guden Korne by der Kerken den
Buh Meistern in uppede Kannen Mate gebracht
und gelevert schall werden, de de ock van der ent-
fangenen Mate, so düre alse idt verkofft, in der Vi-
sitation schölle tho Gelde Reckenschop leveren.
Dar awerst jemand unreyn, schlim Korn edder
achtersten, ock nene vulle Mate, darup gesettet,
uthmeten wolde, schöllen de Buhmeister de nicht
entfangen, sundern schall wreveler mit geböhrliker
Karspels Straffe ahne Beschönige verfolget und tho
leveringe genochsamer Mate angeholden werden.
Dis schall ock van den Börgers und Koeteners in
sülvigen Karspel St. Johannis14 Howetschatt jahr-
likes up gewisse Tydt, alse vorhen gewahnlik ge-
west, gesamlet und tho Register und jahrlike Re-
kenschop von den Buhmeistern gebracht und tho
des Karspels Beste angewendet werden, idt schall
ock henförder des Jahrs in keiner Burschop mehr
alse beth hertho up Unkostinge des Karspels de
Kornsamlinge geschehen, sondern wol syn Korn up
angestellte Tydt nicht bringet effte lefert, schall
darumme Pandinge lyden.
Wat belanget dat Hürland in allen und idern
Karspeln, indeme de Eigendhom thom Kerkenge-
buete edder tho de Kerkendener Underholdinge van
Oldings her gehörig und van de Lüden vor Hüre ge-
brucket ward, dewyle van deme berichtet und thom
dele befunden, dat de Hüre, dede doch geringe beth

14 Kirchspiel Meldorf, siehe Koppen, Kirche in Dithmar-
schen, S. 94 Anm. 44.

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