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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0510
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Dithmarschen

hertho gewesen, vast meist part mit Unlust und Be-
schwer verlanget, ock in Korne sunsten van velen
nicht tho geböhrliker tollen Mate, ock unreyn und
schlym ohne schow gebracht und gelevert warden,
tho dem ock de Rycken in kort vergangenen Jahren
den Acker thom dele den Armen, de de ehm ge- j 4181
brücken, affgenahmen und under sick geschlagen
hebben, dede sick vormeynen, wenn se dat, wat in
vorigen Jahren andere darvör gegeven, darvon ent-
richten, dat de Acker als den vorigen syn scholde,
und so densulvigen ehren Erven als volgendes
updragen und fortruwen willen, darmit se in Karken
Acker sick ene veele grovere Fryeheit alse in eren
eigenen tho verlangende undernehmen, und wenn se
dar volle also bekamen und gebruckent möchten,
keinen eigenen Acker davor begehren scholden, alse
dar se kein Geld vor thom Erstkope ock dem Lan-
desherrn keine plicht geven und darvon entrichten
dorfften etc.
Disseshalven is beschlaten und verordnet, dat de
Bumeisters und Maners jedes Karspels mächtig syn
schollen, wat thom Gebuwete gehörig, denjenigen
tho verhürende, de der Kerken thom meisten dar-
van geven willen, de Kerkendener awerst schöllen
Macht hebben, den Acker, so tho ehren Denst ge-
hörig, so idt enen gelegen und gefällig, sülwest tho
gebruckende edder anderen alse in de Buwinge tho
dhonde, dat de Buman enen de Helfte des genosse-
nen Schowes von Acker ohne Bedrog tho Hus föhre
edder ock vor ein genantes an jahrliken Geldes den
tho verhürende, de ene dat meiste thor Hüre darvor
gewen wille, doch dat mit dem verhürende de ei-
gendhom nicht an de Hürlüde van der Kerken und
Kerkendenste gebracht werde, so schall des Falles
alle und jeder Hür Acker vorhüringe sowol von den
Bumeistern als Kerkendenern in einer bestedigen
Vorteckinge vorfatet warde, und schöllen jahrlikes
in der Visitation desülven den Visitatoribus ertäget

und geapenbaret und by den Karspele den Naköm-
lingen thom besten verwaret warden. So ock de Ker-
kendenere tho ehrer Husholdinge und Vehtucht
nicht sülvest Ackers genoch hedden und ehn by der
Hand van Kerken Acker, de de thor Hür ginge, ge-
legen, schall desülve Karkendener thor Hüre de
nechste vor einen andern syn mit den bescheide, so
he jahrlikes davor dhon und geven will, wat ein an-
der, ock dat genochsam schyn des gemaket und vor-
waret, darmit de Egendhom nicht entfrömbdet, son-
dern darby he vorhen gewest, erholden und gelaten
werde.
Wat averst van Korne nicht van dem Karspel
eigendhomliken Hürlande kumpt, sondern tho Te-
geden van den Lüden eren Acker, de ehnen sülwest
egendhomlich tho gehörig, entrichtet ward, schall
by olden Gebrucke in Mate und Talle ungeändert
gelaten und nicht vermeret edder geringert werden,
Sündern mit Gedult und Begnöginge in verordneter
Mate Kopmanskorn uthgemeten und entfangen 1419 j
werden, dewyle awerst gedachte teinde nicht alleine
beth hertho mit guder Unkosten und vorwehre, son-
dern darentbaven mit veler Lüde unnütten Worde
by Hus lang by nah up bedelers Arth gesamlet, so
schöllen henförder so wol de Lüde, de den Teyenden
schuldig, alse dejenigen bet hertho gedhan, dede
hüre uthgemeten, den Pastoren, wat se den jähr-
liches schuldig, wenn idt von den Predigtstole afge-
kündiget in siner Behüsinge und up siner dele leve-
ren, des mögen in ideren Burschop up einen
bestimmeten dagh, so idt in ein Huß, wat ein ider
dartho plichtig, in unstrafbaren Korn thosamenden
bringen, und dat thosamen gebracht de ene Naber
na den andern jahrlikes idt den Pastoren in ge-
wöhntliker und vorordenter Mate, ene gemeldet, le-
vern, wol syk darin Wegerich stellet und op bena-
mede Tydt nicht dat syne bringet, schall in Karspel
Dwang und Straffe genamen werden.

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