Einleitung.
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die kirchlichen Verhältnisse einer gründlichen Nachprüfung auf Grund des alten Recesses von
1538, insbesondere kontrollirte er die Verhältnisse des gemeinen Kastens. Der von ihm ge-
gebene neue Abschied vom 26. Februar 1575 (Staats-Archiv Königsberg Fol. 1278 Bl. 3 ff.) be-
trifft nur den gemeinen Kasten. Er wird hier nicht abgedruckt.
Ein weiterer Visitations-Abschied für das Kirchspiel Bartenstein und St. Johannis da-
selbst (cit. loco Bl. 41 ff.) betrifft überwiegend nur die Einkünfte von Kirche und Pfarre und
das Bauwesen (z. B. Regelung der Baupflicht für die Zäune). Ähnlich verhält es sich mit den
Abschieden für das Kirchspiel Gallingen vom 2. März 1575 (cit. loco Bl. 149 ff.), und für das
Kirchspiel Schippenbeil (cit. loco Bl. 195). Für Schippenbeil vgl. Gesamlete Nachrichten von
Ost-Preussen. Stadt Schippenbeil. Königsberg 1778 (ohne Angabe eines Verfassers), S. 95 ff.;
Lieck, Die Stadt Schippenbeil. Königsberg 1874, S. 196 ff. Hier wird erwähnt, dass das
alte Kirchenbuch schon vor 1667 verloren gegangen sei, daher Nachrichten erst von 1655 zu
erhalten seien (d. h. im Archiv zu Schippenbeil). Aus dem 17. Jahrhundert citirt Lieck
viele Recesse.
Aus Foliant 1278 hebe ich weiter den Abschied hervor, welchen Bischof Tilemann
Hesshusius, Bischof von Samland, am 5. September 1575 für das Kirchspiel Borcken traf (cit.
loco Bl. 291). Aus dem Folianten 1279 erkennen wir den gründlichen Eifer des neuen sam-
ländischen Bischofs. Hier finden wir zahlreiche, sehr eingehende Verordnungen des Bischofs.
Ich hebe hervor:
Den Abschied für das Kirchspiel Balga vom 11. Mai 1575 (auch im Kirchen-Archiv zu Balga).
„ „ der Kirchen „zum Heiligenbeil“ (Fol. 1279 Bl. 47 ff.). Das Kirchenarchiv zu
Heiligenbeil besitzt — wie hier nebenbei bemerkt sei — die Stiftungsurkunde
des St. Georgen-Hospitals vom 24. November 1563. Der Recess vom 14. März
1575 ist auszugsweise abgedruckt in Eysenblätter, Gesch. der Stadt
Heiligenbeil. Königsberg 1896, S. 48 ff.
„ „ für Brunau vom 16. Mai 1575 (eodem loco Bl. 141 ff.).
„ „ „ Waltersdorf vom 17. Mai 1575 (Bl. 197 ff.).
„ „ „ Lindenau vom 19. Mai 1575 (Bl. 237 ff.).
„ „ „ Hohenfirst vom 21. Mai 1575 (Bl. 319 ff.).
„ „ „ Eichholz vom 24. Mai 1575 (Bl. 351 ff.).
„ „ „ Tiefensee vom 25. Mai 1575 (Bl. 399 ff.).
„ „ „ Zinten vom 27. Mai 1575 (Bl. 443 ff. Auch im Kirchen-Archiv zu Zinten).
„ „ „ Hermansdorf vom 29. Mai 1575 (Bl. 531 ff.).
„ „ „ Deutsch-Tyrau vom 31. Mai 1575 (Bl. 585 ff.).
„ „ „ Bladiau vom 2. Juni 1575 (Bl. 639 ff.).
Diese Abschiede weisen unter einander grosse Ähnlichkeit auf, sie sind offenbar alle
nach einem feststehenden Formular geschrieben worden. Es genügt daher, ein markantes Bei-
spiel zum Abdruck zu bringen. Ich wähle dafür den Abschied für Zinten. Zu den vorstehenden
sind auch noch zu rechnen die Abschiede für das Kirchspiel Preussisch-Eylau (Kirchen-Archiv
zu Eylau), und die Einwidmungsurkunde von Canditten (Kirchen-Archiv zu Canditten).
8. Mit dem Jahre 1576 beginnen die gründlichen Visitationen der Ämter Riesenburg,
Deutsch-Eylau, Schönberg, Osterode, Preussisch-Holland durch den pomesanischen Bischof
Wiegand. Kurz vor 1576 hatte bereits eine Visitation durch Venediger stattgefunden. (Ein
Visitationsrezess Venedigers für Niederzehren von 1576 ist abgedruckt in Zeitschrift des Vereins
für den Regierungsbezirk Marienwerder 36, S. 31 ff.) Die Visitationsakten Wiegand’s aus den
Jahren 1576, 1577, 1578, 1579, 1580, 1581 liefern besonders wichtige Ergebnisse.
Ich citire in historischer Reihenfolge folgende Visitations-Abschiede:
Abschied für Riesenburg. Vom 8. Juli 1576 (Staats-Archiv Königsberg Fol. 1280
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die kirchlichen Verhältnisse einer gründlichen Nachprüfung auf Grund des alten Recesses von
1538, insbesondere kontrollirte er die Verhältnisse des gemeinen Kastens. Der von ihm ge-
gebene neue Abschied vom 26. Februar 1575 (Staats-Archiv Königsberg Fol. 1278 Bl. 3 ff.) be-
trifft nur den gemeinen Kasten. Er wird hier nicht abgedruckt.
Ein weiterer Visitations-Abschied für das Kirchspiel Bartenstein und St. Johannis da-
selbst (cit. loco Bl. 41 ff.) betrifft überwiegend nur die Einkünfte von Kirche und Pfarre und
das Bauwesen (z. B. Regelung der Baupflicht für die Zäune). Ähnlich verhält es sich mit den
Abschieden für das Kirchspiel Gallingen vom 2. März 1575 (cit. loco Bl. 149 ff.), und für das
Kirchspiel Schippenbeil (cit. loco Bl. 195). Für Schippenbeil vgl. Gesamlete Nachrichten von
Ost-Preussen. Stadt Schippenbeil. Königsberg 1778 (ohne Angabe eines Verfassers), S. 95 ff.;
Lieck, Die Stadt Schippenbeil. Königsberg 1874, S. 196 ff. Hier wird erwähnt, dass das
alte Kirchenbuch schon vor 1667 verloren gegangen sei, daher Nachrichten erst von 1655 zu
erhalten seien (d. h. im Archiv zu Schippenbeil). Aus dem 17. Jahrhundert citirt Lieck
viele Recesse.
Aus Foliant 1278 hebe ich weiter den Abschied hervor, welchen Bischof Tilemann
Hesshusius, Bischof von Samland, am 5. September 1575 für das Kirchspiel Borcken traf (cit.
loco Bl. 291). Aus dem Folianten 1279 erkennen wir den gründlichen Eifer des neuen sam-
ländischen Bischofs. Hier finden wir zahlreiche, sehr eingehende Verordnungen des Bischofs.
Ich hebe hervor:
Den Abschied für das Kirchspiel Balga vom 11. Mai 1575 (auch im Kirchen-Archiv zu Balga).
„ „ der Kirchen „zum Heiligenbeil“ (Fol. 1279 Bl. 47 ff.). Das Kirchenarchiv zu
Heiligenbeil besitzt — wie hier nebenbei bemerkt sei — die Stiftungsurkunde
des St. Georgen-Hospitals vom 24. November 1563. Der Recess vom 14. März
1575 ist auszugsweise abgedruckt in Eysenblätter, Gesch. der Stadt
Heiligenbeil. Königsberg 1896, S. 48 ff.
„ „ für Brunau vom 16. Mai 1575 (eodem loco Bl. 141 ff.).
„ „ „ Waltersdorf vom 17. Mai 1575 (Bl. 197 ff.).
„ „ „ Lindenau vom 19. Mai 1575 (Bl. 237 ff.).
„ „ „ Hohenfirst vom 21. Mai 1575 (Bl. 319 ff.).
„ „ „ Eichholz vom 24. Mai 1575 (Bl. 351 ff.).
„ „ „ Tiefensee vom 25. Mai 1575 (Bl. 399 ff.).
„ „ „ Zinten vom 27. Mai 1575 (Bl. 443 ff. Auch im Kirchen-Archiv zu Zinten).
„ „ „ Hermansdorf vom 29. Mai 1575 (Bl. 531 ff.).
„ „ „ Deutsch-Tyrau vom 31. Mai 1575 (Bl. 585 ff.).
„ „ „ Bladiau vom 2. Juni 1575 (Bl. 639 ff.).
Diese Abschiede weisen unter einander grosse Ähnlichkeit auf, sie sind offenbar alle
nach einem feststehenden Formular geschrieben worden. Es genügt daher, ein markantes Bei-
spiel zum Abdruck zu bringen. Ich wähle dafür den Abschied für Zinten. Zu den vorstehenden
sind auch noch zu rechnen die Abschiede für das Kirchspiel Preussisch-Eylau (Kirchen-Archiv
zu Eylau), und die Einwidmungsurkunde von Canditten (Kirchen-Archiv zu Canditten).
8. Mit dem Jahre 1576 beginnen die gründlichen Visitationen der Ämter Riesenburg,
Deutsch-Eylau, Schönberg, Osterode, Preussisch-Holland durch den pomesanischen Bischof
Wiegand. Kurz vor 1576 hatte bereits eine Visitation durch Venediger stattgefunden. (Ein
Visitationsrezess Venedigers für Niederzehren von 1576 ist abgedruckt in Zeitschrift des Vereins
für den Regierungsbezirk Marienwerder 36, S. 31 ff.) Die Visitationsakten Wiegand’s aus den
Jahren 1576, 1577, 1578, 1579, 1580, 1581 liefern besonders wichtige Ergebnisse.
Ich citire in historischer Reihenfolge folgende Visitations-Abschiede:
Abschied für Riesenburg. Vom 8. Juli 1576 (Staats-Archiv Königsberg Fol. 1280