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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0053
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Artikel der ceremonien und anderer kirchen ordnung von 1525.

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Von festen.
Item alle festa Christi unsers seligmachers,
zurgedechtnis und ermanung der kalten und
kindischen christen, welcher allzeit ein grossteil
seint, zuhalten, als nemlichen natiuitatis Christi,
Circumcisionis, Epiphanie, Purificationis, Annun-
tiationis, Cene domini, Parasceues, Pasce, Ascen-
sionis, Pentecostes, doch ane fremde zusetze, als
des lichtweihens, fladenweihens und dergleichen.
Item auf solche fest sol die predig sonderlich
vom gedechtnis des fests geschehen, damit die grossen
heilwertigen werke unsers gottes so vil weniger
bei den kalten in vorgessung kommen mögen.
Item weihnachten, ostern und pfingsten sollen
mit volgenden zweien tagen gehalten werden,
daran man auch allenthalben predigen sol.
Item auf solche festa, nemlichen die furnem-
sten drei, sal man zu merer solemnitet die sonder-
lichen deütschen gesenge von solchen festen, auch
gewonlich responsoria in den amten halten und
einteilen, als auf weihnachten den hymnum a solis
ortus, deütsch, das respons verbum caro factum,
zur vesper und metten, das grates nunc omnes
deütsch oder latein, item ein kindelein so löbe-
leich zur messe und predig etc.
Item das gedechtnis Johannis Baptiste auch
aller aposteln sollen zu jeglicher zeit, wie sie im
jar gefallen, auf den vorgehenden sontag ver-
kundiget werden, nicht feiertag zumachen, sonder
das es gut ist, das man solche christliche exempel
so vil man aus gewisser heiliger schrift haben
mag, dem volk furbilde und nicht vorleschen
lass, welchs auch als dann bei der vorkundigung
oder am tage in der lection mit kurzen worten
geschehen sol, auch dienet solch vorkundigung
den ungelerten zu unterscheidung und merkung
der zeit, aus welcher ursach man ihnen auch
andere tage, darauf gewonlich die frist, termin
und zalung stehen, vorkunden möcht, als Michaelis,
Martini etc., gleich wie man etwa ein langezeit
den neuen monden vorkundiget hat in der kirchen.
Von begrebnis.
Solchs sol man an einen oder mehr gelegen
orten ausser der stad alhier zu Königsberg haben,
die ursach seint leicht zuerkennen, darum unnötig
zuerzelen.
Item es ist löblich, das man gegen toden
und lebendigen die liebe zu uben, volge zum be-
grebnis, man hat auch dieses fleisses vil exempel
im alten und neuen testament.
Item so jemant der capellanen oder diener
hierzu begeren wurd, sollen sie mit gehen wie
ander freund ane gesenge, und bei dem grabe
sol der diener ein kurze vormanung zu trost und

und erricht der lebendigen thun und darauf das
volk ein deütsch media vita singen lassen.
Das aber in dieser vormanung nichts unform-
lichs eingefürt werde, ist das ein sonderliche an-
leitung am ende dieser ordenung gestelt.
Item formlich ist es, das das volk hierzu mit
einem kurzen, aber doch kentlichem geleut be-
rufen werde bei dem glöckner zubestellen, wer
es aber nicht wol vormag, lasse es lieber nach.
Item wo sich aber jemand ihe bei den pfarren
in der stadt wolt begraben lassen, mocht man
darauf setzen ungeverlichen etliche mark, wie
auch zuvor in der Aldestadt zu Königsberg ge-
wonliche, zum theil dem gemeinen kasten zu gut,
zum teil das mit aufsatzung solchs geldes ge-
wehret wurd, das es wenig begerten.
Solchs alles sollen auch andere kirchspiel
nach gelegenheit annemen und nach vermögen
nach volgen.
Visitation oder synodus.
Wir wollen auch allewege im jar ein mahel
oder mehr, nach dem es von nöthen sein wirt,
ein jeglicher in seinem bischthumb synodos machen,
der pfarhern oder prediger leher und leben zu-
erforschen, ihnen in ihren zweifeln oder gebrechen
retig und hülffig zu sein und, was sonst in ecclesia
von nöthen ist, zuordenen. schaffen, corrigirn etc..,
auch aufzusehen, das jeglichs kirchspiel ihre pfar-
kirchen, als ein gemeine gebeüde, in wesent-
lichem bau halten.
Item, wo es alhier zu Königsberg oder dieser-
geleichen orten mangelt, an chorgesang zubestellen,
mag man etliche der alten priester, so hier zu
dienstlich, darzn ordenen, dieweil man sie doch
bei ihrem einkommen bleiben lest und sie ihr
brot auch nicht gar umb sonst essen sollen.
Beschluss.
Solche unsere ordenung, wie allenthalben
oben vorzeichent, so vil derselben eines iglichen
orts oder kirchspiels gelegenheit dienstlich, sol
an die pfarrer oder kirchen diener in den synodis
oder visitation mit guter underrichtung getragen
werden, welche darnach weiter ihr volk darvon
fleissig und bescheidentlichen berichten sollen,
ehe den einiche anderung furgenommen, damit,
so vil es möglich, alle ergerniss vorhütet werde.
Wir wollen aber mit dieser unser ordnung in
keinen weg vornichtet und vorworfen haben anderer
bischthumb und kirchen weise und gebreüch, so
fern sie sonst gotlichem worte nicht entgegen
sein, erbieten uns auch gegen menniglichen, unsers
furnemens bewegung und ursach, so viel es von
noten sein wird, anzuzeigen. Welches wir von
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