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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0123
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Kirchenordnung und ceremonien von 1568.

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Trinitatis.
Wir loben gott den vater, sohn und heiligen
geist. Halleluja.
Und preisen ihn von nun an bis in ewigkeit.
Halleluja.
Folgen die symbola oder
Das bekenntnus oder symbolum der
apostel.
Ich glaube an gott, vater, allmechtigen
schöpfer himmels und der erden.
Und an Jesum Christum, seinen einigen son,
unsern herrn, der entpfangen ist von dem heiligen
geist, geboren von der jungfrauen Maria, gelitten
unter Pontio Pilato, gekreuziget, gestorben und
begraben, niedergefaren zur hellen, am dritten
tage auferstanden von den todten, aufgefaren gen
himmel, sitzend zur rechten gottes des allmech-
tigen vaters, von dannen er kommen wird zu
richten die lebendigen und die todten.
Ich glaube an den heiligen geist, eine heilige
christliche kirche, die gemeine der heiligen, ver-
gebung der sünden, auferstehung des fleisches und
ein ewiges leben. Amen.
Das bekenntnus oder symbolum des
Nicenischen Concilii.
Ich gleube an einen einigen, allmechtigen
gott den vater, schöpfer himmels und der erden,
alles des, das sichtbar und unsichtbar ist.
Das symbolum oder b
Wer da wil selig werden, der muss für allen
dingen den rechten christlichen glauben haben.
Wer denselben nicht ganz und rein helt, der
wird ohne zweifel ewiglich verloren sein.
Diss ist aber der rechte christliche glaube,
das wir ein einigen gott in drei personen, und
drei personen in einiger gottheit ehren.
Und nicht die personen in einander mengen,
noch das göttliche wesen zertrennen.
Ein andere person ist der vater, ein andere
der sohn, ein andere der heilige geist.
Aber der vater und son und heiliger geist
ist ein einiger gott, gleich in der herrlichkeit,
gleich in ewiger majestet.
Welcherlei der vater ist, solcherlei ist der
sohn, solcherlei ist auch der heilige geist.
Der vater ist nicht geschaffen, der sohn ist
nicht geschaffen, der heilige geist ist nicht ge-
schaffen.
Der vater ist unmesslich, der sohn ist un-
messlich, der heilige geist ist unmesslich.
Sehling, Kirchenordnungen. IV.

An gemeinen tagen.
Erzeige uns, herr, deine barmherzigkeit,
Und gieb uns dein heil.

bekenntnis des glaubens.
Und an einen einigen herrn Jesum Christum,
gottes eingebornen sohn, der vom vater geborn
ist vor der ganzen welt, gott von gott, licht von
licht, warhaftiger gott vom warhaftigen gott;
geborn, nicht geschaffen, mit dem vater in einer-
lei wesen, durch welchen alles geschaffen ist,
welcher um uns menschen und um unsrer selig-
keit willen vom himmel komen ist, und leib-
haftig worden durch den heiligen geist, von der
jungfrauen Maria, und mensch worden. Auch fur
uns gekreuzigt, unter Pontio Pilato, gelitten und
begraben, und am dritten tage auferstanden nach
der schrift, und ist aufgefahren gen himmel und
sitzet zur rechten des vaters. Und wird wider-
komen mit herrligkeit, zu richten die lebendigen
und die todten, des reich kein ende haben wird.
Und an den herrn, den heiligen geist, der
da lebendig macht, der vom vater und dem son
ausgehet, der mit dem vater und dem son zu-
gleich angebetet und zugleich geehret wird, der
durch die propheten geredet hat. Und eine einige
heilige christliche apostolische kirche. Ich bekenne
ein einige taufe zur vergebung der sünden, und
leben auf die auferstehung der todten, und ein
warte der zukünftigen welt. Amen.
cenntnus St. Athanasii.
Der vater ist ewig, der sohn ist ewig, der
heilige geist ist ewig.
Und seind doch nicht drei ewige, sondern
es ist ein ewiger.
Gleichwie auch nicht drei ungeschaffene, noch
drei unmessliche, sondern es ist ein ungeschaffener
und ein unmesslicher.
Also auch, der vater ist allmechtig, der sohn
ist allmechtig, der heilige geist ist allmechtig.
Und seind doch nicht drei allmechtige, sondern
es ist ein allmechtiger.
Also, der vater ist gott, der son ist gott,
der heilige geist ist gott.
Und seind doch nicht drei götter, sondern es
ist ein gott.
Also, der vater ist der herr, der son ist der
herr, der heilige geist ist der herr.
Und seind doch nicht drei herren, sondern es
ist ein herr.
Denn gleich wie wir müssen nach christlicher
warheit ein jegliche person für sich gott und
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