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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0165
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Lyck. Visitations-Abschied von 1579.

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dem littauschen predigen 2 gr.,
vier schuelgesellen jederem 4 sch.,
dan der oberste schuelgeselle hat
von den Funeribus nichts, weil
ime seine besoldung verbessert
worden.

Der treger gebüer.

1 M

10 gr.
1 M5gr.
12 1/2 gr.
5 gr.

6 gr.
12 gr
4 gr.
2 gr.

10 gr.

den tregers von einer person uber
12 jahr alt.
von einer person under 12 jahr alt,
so in der alten stat begraben werden,
von einer person uber 12 jahr alt.
von einer person under 12 jahren alt,
so uffm Steinthamb begraben werden,
von den kleinen kinderen, die der
glökner oder ein ander alleine treget,
in der Altenstat.
aber vom kinde ufn Steintham zu
tragen.
der umbietterschen.
dem calcanten das grab ufm kirchhofe
oben wieder zuzubruken.
von denen aber so under 12 jahren sein.
dem statmeürer, wan er einen grossen
grabstein in der kirchen abhebet und
wieder uffleget, darzu er sein eigen
instrument und hülfe braucht.
von kleinen fliesen oder steinen.

Des todtengrebers gebüer.
15 gr. dem todtengreber, bei winterszeiten,
nemlich von Martini an bis uf Ostern,
von einem grossen grabe einer person
uber 12 jahr alt zu graben.

7 1/2 gr. von einer person under 12 jahren alt.
10 gr. von Osteren ahn bis uf Martini von
einem grabe einer person uber
12 jahr alt.
5 gr. von einer person under 12 jahren alt.
Zu St. Niclas uffen Steinthamb.
8 M der kirchen von einer person uber 12 jahr
alt, so in die kirche begraben wird.
4 M was under 12 jahr ist etc.
2 M von einer alten person, so im sarge ufn
kirchhof begraben werden.
1 M von einer person, was under 12 jahr alt
ist etc.
Die fremden gebens duppelt.
Alle diejenige, welche ohne sarge ufn kirch-
hof begraben werden , habens erdreich frei und
dürfen der kirchen nichts dafür geben.
Uber diese Verordnung soll, wie obsteht,
weder den tregers-leütteren, todtengreberen, um-
bietteren, noch auch anderen, so in solchen fellen
zum begrebnus gebraucht werden, nichts an essen,
trinken, noch einiges tringgelt gegeben werden,
sonderen alles abgeschafft sein, und sich ein jeder
an deme wie obberüret und verordenet genüegen
lassen.
Hanns Rautter, Burggraf.
Melcher von Kreytzenn.
Benedictus Morgenstern.
Sebastianus Artomedes.
Justus Hedio
Christof Rabe.
Hans Schnürlein.
Laurentz Schultz.

Lyck.
Zur Geschichte der Kirche von Lyck vgl. Horch, Chronik der Stadt Lyck. in Be-
richten des Königl. Gymn. zu Lyck, 1859, S. 12ff.; f.rner; Schwarz, Einige Nachrichten über
die Kirche zu Lyck und die Einweihungsfeier der neuen Kirche am 3. Advent 1850. Lyck 1851.
Dort ist aber für unsere Zwecke ebenso wenig zu finden, wie in einer „handschriftlichen
Chronik“ im Kirchenarchive, die mit dem Jahre 1564 beginnt (deponirt im St.-A. Königsberg).
Dagegen bietet uns die Visitation von 1579 mit dem Abschiede gute Einblicke. Der Abschied
vom 7. Novbr. 1579 wird hier erstmalig aus dem St.-A. Königsberg, Fol. 1283, Bl. 67 f. aus-
zugsweise mitgetheilt. Vgl. oben S. 16.
Zur Schulgeschichte von Lyck vgl. oben S. 28.

22. Abschied der kirchen zur Licke durch den herrn Pomesanischen bischof Johannem Wigandum nach
gehaltener visitation den 7. Nov. Anno 79 erlassen.

In dieser kirchen ist pfarrherr der wirdige
ehr Hieronymus Maletius. Hat etzliche jar der

kirchen fürgestanden,
Pomesanischen bischof

ist auch durch den herrn
Dr. Joh. Wigandum zum

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