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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0413
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Kerckenordeninge von 1569.

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raht des consistorii würde undernemen eelüde van
einander to scheden, so schal de edder de jenigen,
so idt deden, dar mit ipso facto sines edder eres
deenstes, amtes unde standes entsettet sin.
Dar idt sick överst weltlike personen under-
vangen würden, schölen se mit gevenknis edder
anderer ernster strafe vorvolget werden.
Dat veerde deel.
Van examinatoribus unde ordinanden,
unde van ordentlikerbestellinge der
kercken emter.
Nemand schal sick understan, dat öffentlike
predigamt in der kercken antonemende, he si
denn tovörne examineret unde na dem gebruke
der apostel ordineret.
Dat examen unde ordination schal geholden
werden tom Gripswolde, to Stettin, Colberge unde
Stolpe. De pastores unde prediger an einem jedern
orde schölen ordinarii examinatores sin mit dem
superintendenten.
De examinatores schölen nemande ad examen
tolaten. he hebbe denn eine gewisse vocation unde
bringe sin testimonium van den patronen edder
van der overicheit, so dat ius vocandi de iure
hebben.
Dat examen in der lere schal gescheen ut
dem examine ordinandorum, locis communibus, ut
dem catechismo unde im texte der hiligen schrift,
unde sölckes up de tidt der quatertemper, sunder-
lick in der vasten unde up Michaelis, wenn de
catechismus repeteret wert, dat de ordinanden
vort hören de form, den catechismum to predigen.
De superintendens schal vororderen, dat einer
van den pastoribus de ordinanden etlike dage vor
dem examine instituere, underwise, wo se döpen,
sacramente vorreken, mit bicht unde kranken be-
söken, mit vortruwen unde benediction der eelüde,
mit testament holden unde der geliken ummegan
schölen.
So einer im examine ungeschickt bevunden,
schal men en affwisen unde ermanen, dat he
vlitiger studere, mit erbedinge, wo he sick beteren
unde in den studiis frucht schaffen würde, siner
kümpstich acht to hebben.
Wenn einer in examine vorstendich, to pre-
digen geschickt unde im levende unstraflick unde
des predigamts weerdich bevunden wert, schal de
superintendens en in bisin der examinatoren vor-
manen unde ordineren wo volget.
Erstlick van der lere, dat he in der be-
stendich blive unde vlitich studere, vlitich bede
unde godt den herren umme den hiligen geist
anrope. Hir bi schal de ordinande erinnert werden,

wat dat predigamt vor ein hoch, swaer unde ge-
verlick amt is, dem de düvel unde de werlt vient
unde dat wi nichtes van uns sülvest vormögen,
sunder dat wi düchtich sint, dat is van gade,
2. Corinth. 3.
Darümme schal de ordinande anlaven, dat he
wil baven alle andere studia, alle dage ein capitel
ut der biblia lesen, mit einem effte twen psalmis,
unde sin theologicum studium samt dem gebede
vlitich waren.
Hir bi schal he ock erinnert werden, wat he
vörnemlick vor böke lesen schal, alse de biblia,
de postillen unde böker D. Martini Lutheri unde
locos communes, ock andere baven genömede
böker Lutheri unde Philippi, so wi tosamen drücken
laten unde bi den kercken unser lande to vor-
waren geordent.
Tom andern, van den ceremonien, dat he sin
kerckenregiment in sinem caspel mit allem vlite
holde, na diser kerckenordeninge unde der agenda,
in allen stücken des ministerii, trüwlick unde ein-
drechtichlick mit den anderen, up dat he ein
trüwe dener des herren Christi bevunden werde.
Tom drüdden, van sinem levende unde wandel,
husholdinge unde kledinge, van sinem gesinde,
dat he alle ergernisse, unde vor allen dingen
drunkenheit, hader, ergernisse, tumult unde andere
laster vormide.
Tom veerden, van ehre unde gehorsam jegen
de overicheit, sunderlick an dem orde, dar he
denen schal, darto ock jegen den superintendenten
unde sine öldesten im predigamt, dat he na der
kerckenordeninge em wille gehorsam sin unde
kamen. wor he tom synodo effte süs geeschet
wert, dat he ock in disen landen nicht wil jenigen
kerckendeenst unordentlicker wise annemen, ane
presentation der patronen unde institution der
superintendenten, dergeliken schal he anlaven,
nicht ane erkentnisse unde ane willen sinen deenst
to vorlaten, wo herna gemeldet. Hir up spreckt
de ordinande, dat he dorch gades gnade sölckes
trüwlicken doen unde holden wil, unde wert darup
vormanet, dat he sick tor bicht unde communion
schicke.
Forma ordinationis.
Des volgenden morgens, edder wenn idt ge-
legen, geschüt ein sermon vam predigamte edder
am ende des sermons wert vorkündiget, dat ein
edder mer sint, de tom predigamt schölen ordi-
neret werden, mit vormaninge, dat se willen dar
bi sin unde godt helpen över se anropen, dat he
sine kercke unde sin wort bi uns erholde, unde
düchtige lerers geve, unde dise unde andere pre-
diger alle to nütten deneren make, dar up wert
gebedet: Vader unse etc., unde gesungen: Nu
bidde wi den hiligen geist etc. Dar na: Veni
sancte: cum collecta.
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