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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0415
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Kerckenordeninge von 1569.

397

Benedicat vobis dominus, ut faciatis fructum |
multum. Amen.
Dar na entfangen se testimonia ordinationis.
Wi willen ock den superintendenten gewissen
bescheed tostellen laten, wat ere schriver vor
testimonia ordinationis, institutionis unde der
geliken (jedoch der armen över dat in allen to
geröken) nemen schölen , dar över nemand schal
besweret werden.
Wenn frömde prediger ut anderen landen
kamen unde ein kerckenamt annemen willen, de
schölen, wenn se gelick ordineret sint, vor de
examinatores unde vor den superintendenten kamen,
examineret werden, ere testimonia produceren unde
van unser kerckenordeninge underricht entfangen.
unde data dextera societatis, dem superintendenten
obedientiam et fidelitatem, vormöge der kercken-
ordeninge, toseggen unde holden.
So ock ut einem andern lande hir her voceret
wert ein superintendens, effte süs ein vörneme
pastor, dem schal men, eer he in sin amt tret, de
kerckenordninge, de agenda unde statuta synodi
vorlegen unde vam ganzen kerckenregimente under-
richten. Darup schal he den andern superinten-
denten data dextera societatis, laven unde to-
seggen, diser kerckenordeninge truwlick to volgen,
van der nicht to wiken, ock nene nieringe in dise
kerckenordeninge intovören.
Van ordentliker vocation, institution unde dimission der
kerckendener.
Idt schal mit anneminge der prediger, wo vor
olders gewönlick, geholden, unde nemand ane
rechtmetige vocation der patronen dat predigamt
annemen edder sick indrengen noch insetten laten,
herwedder schal ock de herschop unordentliker
wise kenen prediger upstellen, noch entsetten
edder vorstöten, unde schal neen pastor den andern
utsteken, noch eine parre annemen, he hebbe
denn van den patronen denomination edder pre-
sentation schriftlick, wo gebrücklik, unde van
dem superintendenten de institution.
Wo ock einer van sinem amte affstan wil,
schal he sölckes dem superintendenten unde
patronen ungefer ein halff jar to vörne ankündigen,
unde dessülven afftages notwendige, erhefflike,
billike orsake antögen, unde dar up van den
patronen unde superintendenten, edder im valle
sick desülven mit einander nicht konden vor-
geliken, van dem ordentliken consistorio billikes
beschedes gewaren unde nicht egens gevallens van
einer parren up de ander rücken, noch bi uns
den landesförsten edder anderer overicheit kene
vorschrivinge bidden, dat he de parre ad vitam
edder vor sine kinder beholden, unde dersülven
sin edder ere levelank nicht entsettet werden
schöle, denn dar sölckes gelick geschege, so schalt

doch van unweerden sin unde vor nichtich unde
unkreftich geachtet, geholden unde erkant werden.
Wedderümme wo de patronen ut erheffliken
billiken orsaken edder an den örden, dar idt van
olders der maten gebrücklick, de caspelkinder
dem pastori de parre vormeneden up to kündigen,
schal idt ock mit vörgander erkentnis, wo baven
gemeldet, togan, unde wol hir wedder dede, van
dem consistorio mit ordentlickem rechte vorvolget
werden, unde im vall de patronen eres iuris
patronatus vörsetlick missbruken, so schal idt mit
densülvigen vormöge öveliken rechte geholden,
unde se des iuris patronatus na gelegenen saken
eres deles, unde so lange se leven, vorlustich er-
kant werden.
Wurde idt sick ock todragen, dat de patronen,
den de nomination unde presentation gehöret, eine
düchtige person erweleden, unde desülve dem
superintendenten vörslögen, de superintendens sick
överst der institution wegerde unde einen anderen
gedechte to intruderen, so schal dis vals de er-
kentnis den anderen vorordenten des consistorii
heimgestellet sin, de sick na upgenamenem genoch-
samen bericht, erkündiginge unde gelegenheit,
wol unpartiesch weten to ertögen unde schölen
ock de patronen in acht nemen , dat se nemand
erwelen edder presenteren, ock de superintendens
kenen instituere, he si denn geschickt unde quali-
ficeret, ock den caspellüden to vörne namkündich
gemaket unde in gemene lidlick unde gevellich,
unde wert hir in de superintendens, wo in allen,
bona conscientia fideliter handeln, unde dar hir
wedder geschege, so wol alse de patronen, van
uns den landsförsten unde consistorio ordentlicher
strafe gewerdich sin.
Idt schal ock dat consistorium in allen baven
gemelten saken sleünich unde förderlick, unde
wo mögelick in dem ersten angesetteden termin,
sunderlick in den saken, so anneminge unde vor-
löffnisse der kerckendener belangen, wat recht is
erkennen, unde wo ein parherre, prediger edder
kerckendener baven geschrevener ordeninge to
wedderen würde vorlövet, schal he nicht wiken,
sunder sick up uns de landesförsten unde dat
consistorium beropen, darsülvest en, wo de sake
dorch den superintendenten mit den patronen unde
overicheit jeders ordes nicht würde in der güde
bigelecht, unpartilick recht ervolgen wert.
Forma institutionis, wo men de pastores insetten schal.
Wenn de superintendens bevindet, dat an der
presentation unde personen ken mangel is, gifft
he dem pastori praesentato de institution schrift-
lick under sinem segel.
Darin erstlick dem ganzen caspel angetöget
wert de vocation, mit utdrückliken namen der
patronen, wo van olders in den presentationibus
 
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