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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0428
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410

Das Herzogthum Pommern.

unvorrichteden mengelen relation to doen, up dat
wi, wat christlick unde billick, darin voraffscheden.
So de rekenschop richtich gedan is, unde idt
de hoge not fördert, könen up desülvige tidt nie
diakene erwelet werden, de, wo vör gedacht, sick
vorplichten, bi der casten truwlick unde redlick
to handelen, doch schölen alle tidt van den olden
etlike dar bi bliven.
Wenn de vörwesere der casten, de register
sülvest waren, so schal na vormögen der casten
en etwes jarlicks gegeven werden.
Als ock wi de landesförsten in unsen steden
gemeenlick dorch ut mediate aut immediate,
patronen der kercken sint, unde grot dar an ge-
legen, dat de stipendia, so in der visitation be-
stemmet, erholden, unde nemande, nisi recto
iudicio, vormeret werden, so schal in steden
nemande, ane vörwetent des superintendenten, unde
ane unsen der landesförsten consens, dat stipen-
dium augeret edder geringert werden.
Wenn ock de superintendens wegen sines
amts in de stadt kümt, der visitation, synodi,.
rekenschop, effte anderer kercken saken halven,
schölen dise casten vörwesere em notwendige ut-
richtinge doen.
Van dem castenschriver unde castenknechte.
Wo de diakene nicht sülvest de register unde
inname waren, mot men holden, na gelegenheit
der örder, einen geschickeden castenschriver, edder
procuratoren, de sick up rekenschop unde ordent-
like register wol vorsteit, de mot ock eine gude
besoldinge hebben. Beide casten, der kercken
unde der armen, könen sick wol mit einem
schriver behelpen, unde tosamende de besoldinge
na gelegenheit entrichten, in klenen steden kan
de castenschriver stadtschriver mit sin, doch also,
wenn des rades beneficia der casten incorporeret
werden.
De casten vörwesere möten ock an velen
örden hebben einen castenknecht, de der casten
hevinge inmanet, unde andere werve utrichtet,
desülve kan ock der armen casten denen, alse sick
beide casten hir aver vordragen könen.
Van beneficien unde lenen.
De visitatores schölen den patronen der lene,
se sint wol se willen, bevelen, dat se vorreken
alle breve unde segel, de kelcke, amppüllen, paci-
ficale, unde wat mer an sülver, gelde edder geldes
werde bi dem leen gewesen is, dar mit allent in
de matricul unde visitation register vortekent, de
kelcke mit allen anderen to gelde gemaket, unde
de hövetsumme edder corpus beneficii gebetert
werde. Unde wo sick jemandes na genochsamer
vorwarninge, de segel unde breve, edder dar he
de nicht hedde, ander gerechticheit, register,

documenta unde orkund, över sölcke geistlicke
lene, en den visitatorn, edder so to jarlicker reke-
ninge vorordent, vör to legen, unde tom weinigesten
loefwerdige ausculterede copien dar van to nemen,
unde in de matricul bringen to laten, sick wegeren
würde, so schal desülve, he si patron edder
| vicarius, ein jeder sine gerechticheit, genüt unde
nütbrükiuge respective an beröredem beneficio
: vorlaren hebben, unde sölke gerechticheit, der
I sick angerögede personen vorlustich maken, schal
an de caste jeders ordes, so lange de ungehor-
samen leven, kamen unde vallen, doch wo jemand
mer an demsülven beneficio jennich ius edder
interesse hedde, schal datsülve dem jenigen, so
nichts vorwerket, an siner gerechticheit ane na-
deel unde aue schaden sin, ock densülven, wat
ere mitpatronen edder vicarien vorwerken, na des
ungehorsamen aflfsterven, wedderümme towassen.
Unde van den beneficiis, so mit den kelcken unde
anderem, so dar to gehöret, gebetert, schal wo de
kercke süs nodtroft hedde, dennoch dat drüdde
edder veerde deel, wo herna volget, in de caste
gewendet, unde van dem överigen ein stipendium
vor einen studenten gemaket werden, dar to de
patronen hebben ius denominandi et praesentandi,
unde wenn dat inkamen dessülven beneficii in de
caste geslegen, schölen de vörstendere dersülvigen,
der presentereden personen, dat stipendium, so
lange desülve studeret, entrichten.
Unde schölen prediger kinder, so se studeren
unde gude höpeninge bi en is, to baven gedachten
unde anderen Stipendien, so in der visitation vor
studenten geordent, nicht weiniger als efft idt
börger kinder weren, befördert, unde van den
superintendenten vor dat testimonium ein half
gülden breeffgeld, van jederem stipendiaten, tom
högesten genamen werden.
Wo ock an etliken örden, der beneficien
halven twischen den geslechten voreiniginge unde
ordeninge, wor hen edder wor to de van olders
to gebruken, unde dat de jenigen , so dersülven
to vullendinge edder vortsettinge erer studien
genaten, tor dankbarheit, wenn en de allmechtige
geholpen, de hövetsummen wor mit scholden vor-
meren, edder der geliken vorhanden were, so
schal densülven voreinigingen hir mit nichts be-
namen sin.
Idt könen ock etliker vorwandter patronen
edder gilden beneficia tosamende gedan werden,
dat dat Stipendium desto gröter werde, tom
weinigsten 20. 15. edder 12. gülden, unde doch
vorordeninge gescheen, wo se schölen hebben alter-
natis vicibus ius praesentandi.
So överst etlike patronen ere lene nicht willen
ganz unde gar in de caste geven, der gestalt, wo
gesecht. sunder de inmaninge unde administration
bi sick beholden, so schölen se gelickwol in dem
 
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