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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0434
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416

Das Herzogthum Pommern.

mit allem vlite inmanen alle inkamen unde reute
der kercken, alle nastellinge renten, unde wor
nicht segel unde breve sint, sick laten börgen
setten, edder den hövetstoel, mit hülpe der
overicheit, affmanen, alle unnödich sülverwerk
schal verköft, to hövetsummen gemaket, unde
de rente gekeret werden to der kercken beste,
unde to vorbeteringe des pastoris besoldinge,
wo idt de visitatorn nödich achten, overst hövet-
summen schölen de vörstendere nicht utdoen, ane
des amtmans edder der patronen, eines jedern an
sinem orde, vörwetend, dar mit dat geld nicht bi
klenen geringen summen vorströwet edder un-
gewisse utgedan werde.
So dat gadeshus hefft egene buren, acker,
katen, wischen, dar van schölen de pechte jarlikes
trüwlick ingenamen unde to register gebracht, ock
in der visitation van deensten gewisse bescheed
gemaket werden; so de patronen effte amtlüde,
der kercken buren sick wolden to wit anmaten,
schölen de vörstendere der caspellüde raht, unde
wo de sick nicht recht schickeden, des super-
intendenten raht hir in mit, nemen.
Up de festdage im ganzen jare, effte dar idt
gewönlick edder gelegen is, alle sondage, schölen
de vörstendere bidden tom gadeshuse. De par-
herre schal dat volk vlitich unde vaken vormanen,
dat se gerne tom gadeshuse geven. Wat to jederer
tidt gegeven wert, schal in einen vorslatenen
block edder caste gesteken, unde alle veerndeel
jar dar ut genamen unde to register gebracht
werden.
ln der visitation wert men jeders ordes na
gelegenheit vorordenen, efft de parherre edder
eine andere bequeme person, de kerckenregister
holden unde waren schöle.
Dewile verner billick unde gades wille, dat
ein jeder minsche ock vor sine person, to erhol-
dinge christlicker lere unde vorsamlinge hülpe
doe, darümme schölen de prediger de lüde na der
predige oft erinneren unde vlitich ut gades worde
ermanen, dat se mildichlick unde willich ere
eleemosinen in den gemenen casten, beide vor
ware armen, unde denn to erholdinge der gades-
hüser geven, unde ock im testament de kercken
bedenken mögen. Wor ock van olders de gewan-
heit gewesen, dat vor dat klockenlüden, up den
dörperen so wol alse in steden, der kercken ein
genants entrichtet worden, dat schal nicht aff-
gebracht, sunder im gebrueck erholden, ock wor
de gewanheit nicht were, edder affgekamen, in
der visitation dorch de visitatores, dersülven be-
schedenheit na, wo idt eines jedern ordes de ge-
legenheit dulden unde liden wil, ordeninge dis-
vals gemaket werden.
Unde wat also gegeven unde gesamlet wert,
dat schal dorch den jenigen, dem dat register in

einer jedern kercken edder caspel to waren be-
valen, jarlicks der kercken tom besten angewendet
unde vorrekent werden.
De vörstendere schölen buwen de kercke, ock
in den wedemen unde cösterien, wo baven ge-
meldet. So dat gadeshus unvormögen unde buw-
vellich is, schölen de vörstendere mit rat unde
hülpe der herschop unde patronen jeders ords,
ein kerckenschott, wor idt van olders brücklick,
wo vörgedacht, förderen, unde wo se in dem
sümich, schal,idt de superintendens dem consistorio
vormelden, welckere de billicheit unvortöchlick
dar in vorhelpen schal.
Diese vörstendere geven ut der kercken dem
pastori unde cöster', wat in der visitation vor-
ordent, item, geven to brod unde wine, wor nene
andere ordeninge vorhanden.
Unde schölen in de kercke köpen, eine biblia,
huspostille Lutheri, ock mit der tidt andere opera
dessülven, kerckenordeninge, agenda unde andere
böker, so up unse vorordeninge bi einander, alse
eine summa der waren christliken lere, gedrücket
sint, item, verschaffen lichte, kalen, unde wat süs
van nöden is, unde vorwaren vlitich unde truw-
liken alle kerckengüder, kelcke, ornate, klocken,
böker. Wat se dem parherren unde cöster aver-
antwerden, dar van schölen se hebben ein in-
ventarium, dat schal de kerckhesre unde cöster,
wenn he edder se afftheen, wedder vorantwerden,
unde alse he de saet entfenget, wedderümme sinem
successori laten.
Idt schal ock in allen caspeln dat gewönlike
caspel recht im gebrueck erholden werden, unde
wo etlike caspelkinder nevenst andern eren nähern,
an der kercken, kerckhave, wedemen, cösterien,
an den örden, dar idt van olders gebrücklick,
nicht wolden helpen buwen, noch den gewilligeden
caspelschott, edder witlike untwivelhaftige schuld,
dem pastori unde gadeshuse nicht entrichten unde
betale, de schölen dorch overicheit eines jederen
ordes, ane jennich weddereden edder gesöchte
j utflucht, under wat schin datsülve ock gescheen
könde, unwegerlick gepandet werden.
Unde wo se darinne sümich, unde sölckes de
superintendens an uns de landesförsten gelangen
würde, wille wi den sümigen unde nalatigen
patronen edder overicheiden, bi einer genanten
anseenliken peen, sick andern caspels vorwandten
gelickförmieh to ertögen, unde de eren darheu,
mit pandinge unde andern middelen, to dwingen,
dat se sick den andern gelickförmieh makeu,
ernstlick gebeden, unde wo se darin verner un-
gehorsam edder sümich erschinen, willen wi de
gedrowede strafe unnaletich utförderen, unde der
kercken tom besten anwenden laten.
Were ock an etliken örden de gebrueck, dat
de buren under sick na oldem caspel rechte, de
 
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