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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0436
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418

Das Herzogthum Pommern.

gelegenheit, ane sunderlicke unkost gescheen möge,
wenn ock to der rekeninge ein gewisse dach eines
jedern ordes jarlick bestemmet unde angesettet,
schal sölckes tidtlick tovörne öffentlick van der
canzel vorkündiget, unde etlike erfarene olde
buerslüde des caspels vorwanten, van den patronen
darto getagen werden.
Vorder willen wi in der gerichts unde landes
ordeninge vorseinge doen laten, wo slünich, un-
partiesch, förderlick recht den kercken, kercken-
denern, ock den hospitalen, unde in anderen
milden saken to vorhelpen.
Der geliken wo idt mit der prescription unde
vorjaringe der kerckengüder eine gelegenheit
hebben schöle, utdröckliken gewissen bescheed,
des men sick to holden, in der landordeninge up-
richten unde maken laten.
Van olden kranken predigern unde prester wedewen, wo de
up den dörperen so wol alse in steden schölen vorsorget
werden.
An ort unde enden, dar de prediger lange
gedenet hebben, sint se wedderümme der maten
ad vitam to vorsorgen, dat se in erem older. wenn
se verner to arbeiden unvormöchlich, nicht er-
barmlike armut liden, darümme is den visitatorn
in erer instrucction upgelecht unde ingebunden,
dat se na gelegenheit eines jedern ordes, dewile
dis vals eine gemene dorch ut gaende ordeninge
to maken nicht wol mögelick, ein temlikes unde
gewisses densülvigen personen, se sint vorhanden
edder nicht, dennoch tor vörsorge (dar sick kümp-
stich sölck velle todragen möchten) deputeren,
unde der kercken matricul datsülve, wat idt sin
schöle, utdrücklick invorliven laten. Den prester
wedewen schölen ock in steden de casten vör-
weser eine gelegene waninge schaffen, dar se in
erem wedewen stande fri in wanen, ane alle
börgerlike börden unde unplicht, ock schölen se
na erer menner dode, dorchut in unsen försten -
dömen hebben dat gnaden jar, mit aller besoldinge
unde inkamende, doch dat dar jegen, in maten
hir vör ock gemeldet is, de negest gesetenen
pastores ane entgeltnisse der arbeit vor de wedewe
waren, edder so sölcks dorch de vicinos pastores,
an etliken örden, groter ungelegenheit halven, jo
nicht füchlick gescheen koede, schölen de visita-
torn in der visitation gewissen bescheed, na ge-
legenheit jeders ordes, der maten maken unde
uprichten, dat de tidt des gnaden jars, in caspeln
edder kercken, an vorrichtinge desjenigen, so einem
parherren egent, keen mangel erschine.
Van der friheit unde immuniteten der kercken unde
kerckendener.
Geistlike stede, kercke, kerckhöve, wedemen,
cösterien, scholen unde der geliken, schölen in

erer friheit unde immunitet, na christliker art,
wo van olders, bliven, desgeliken alle personen
des geistliken regiments, in steden unde dörperen,
parherren, prediger, scholmeister, organisten, schol-
gesellen, cöstere, item, de professores der uni-
versitet mit der kercken unde universitet hüsern,
schölen mit den hüsern dar se wanen fri sin,
van allen börgerliken lasten edder besweringen,
hedden se överst andere güder, dar van schölen
se nabarlick doen edder sick mit der herschop.
De kerckendenere schölen ock to erem egenem
behoeff, toll unde anderer besweringe fri gelaten
werden, idt schölen ock der kerckendener ere
wedewen, edder lifflike erven, wenn se de hinder-
latene güder ut den gerichten, dar de parre edder
kerckendener gestorven, wechbringen willen, der
wegen van dem gerichte des afftages halven ichts
to geven, nicht besweret werden.
Wi försten samtlick unde sunderlick reser-
veren unde beholden, ock uns unde unsen erven
unde nakamender herschop bevör alle gerechticheit,
collatur unde jurisdiction an parhöven, wedemen,
kercken, prester hüsern, kerckhöven, schölen,
cösterien unde anderen, so uns, wegen unses iuris
patronatus, unde süs förstliken amts unde hoheit
halven, so wol in steden als in dörperen, van
olders över veertich, vöfftich, hundert unde mer
jar gehöret, unde verner na jtzigem stande unser
waren christliken religion, vormöge des Passowi-
schen vordrages, dar ap ervolgeden religion freden,
unde affschede des hiligen römischen rikes, ge-
höret unde tostendich is, willen ock kercken,
scholen, geistlike personen unde stede, bi löffliker,
ehrbarliken, unser waren christliken religion nicht
wedderliken friheit, unvorrücket bliven laten unde
handhaven, dem geliken beholde wi uns vör, dise
kerckenordeninge samt der instruction des con-
sistorii, na angehörden bedenken unser super-
intendenten unde theologen, mit vörgandem ripen
rade unser landstende, herren , prelaten , ridder-
schop unde steden, to enderen unde vorbeteren,
jdoch ane der sülvigen raht unde bewilliginge,
dewile dit christlicke seelen saken sint, nichts dar
in to vorenderen.
Van execution.
Na dem överst de visitation unde ganze orde-
ninge weinich frucht bringen edder wol gar vor-
geves sin würde, wo nene gebörlike execution
unde vullenstreckinge alle des jenigen, so geordent,
gescheen edder ervolgen scholde, so hebbe wi uns
mit herren, prelaten, man unde steden unser land-
schop gnedichlick, unde se sick wedderümme mit
uns demödichlick unde underdenichlick, vorgeliket,
aver diser ordeninge stede, veste unde unvor-
bröcklick to holden, dar wedder nicht to kamen,
noch jemands to doende to gestaden. Wi hebben
 
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