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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0439
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Agenda von 1569.

421

XIX. Exhortationes vam sacramente etc.
XX. Van ordeningen der lectionen an virdagen
unde festen im jar.
J
I.
Wo men prester tom hiligen predig-
amte christlick ordineren schal.
Dise forma to ordineren, mit dem volgenden
capitel: van institution der parherren, wowol se
in der kerckenordeninge vorvatet sint, hebbe wi
hir wedder tom ingange setten unde mer vor-
kleren laten, ut disen orsaken, dat alle prediger
unde prester, eer se ere kerckenamt angripen,
seen unde leren, wo se dorch ordentlike vocation,
christlick unde rechtmetich in ere amt kamen
schölen, unde sick der öffentliken kerckenemter
vor der gemeine nicht undervangen, eer se ordent-
lick unde christlick ordineret unde institueret sint,
dorch de superintendenten, de van godt dem
herren, na der lere sanct Pauli, van uns den
landesförsten, mit christlikem consens der synoden
unde allgemener landstende, in namen der christ-
liken kercke in disen landen unde förstendömen,
bevel hebben1), dat se nemande de hende balde
upleggen, unde prestere in steden unde dörpern
hir unde dar setten schölen, alse sanct Paulus to
sinem jünger Tito2) dem bischoppe in Creta
spreckt: Di hebbe ick dar gelaten, dat du de
stede hir unde dar mit prestern besetten schalt;
unde to Timotheo3) dem superintendenten to
Epheso spreckt he: Dat predigamt, dat ick di
togetruwet hebbe, bevele truwen mennern, de dar
to dögen, dat se andere leren könen.
So nu ein prediger ane ordination unde in-
stitution, wedder unse kerckenordeninge, des
hiligen kerckenamtes sick undervengt edder jemand,
idt si overicheit edder underdane, dar to helpet,
schal de unordentlike prediger dorch unse land-
vögede, hövet unde amtlüde unde jeders ordes
overicheit, up anrögendt des superintendenten, aff-
geschaffet, de weltliken överst unde leien, so dar
an schüldich sint, dorch dat consisistorium ernst-
lick gestrafet werden.
Idt schölen ock hen vort de superintendenten
diser forme ordinationis unde institutionis volgen,
unde sunderlick de pastores, den vam superinten-
denten , jemand in ein parramt do instituerende,
bevalen wert, mit der institution nicht lichtferdich
umme gan, sunder in allem diser ordeninge na
procederen, den nien pastorn laten bichten, com-
municeren, en unde de ganze gemeine tom ge-
bede ernstlick vormanen unde vam predigamte
vlitich underrichten.
Wo ock de superintendenten de examinereden
prediger an den örden, dar se denen schölen, up
2) Tit, 1. 3) 2. Tim. 2.

der patronen edder caspellüde beger, jegenwerdich
sülvest ordineren edder institueren könden, schölen
se in dem, dewile idt tor beteringe seer denen
kan, gutwillich sin.
FORMA ORDINANDI PRESBITEROS.
Wenn de ordinanden des vörigen dages vor-
möge der kerckenordeninge examineret unde ap-
proberet sint, unde hebben ere bicht gedaen,
hölt de superintendens einen sermon vam hiligen
predigamte, edder töget an im beslute, dat etlike
prediger vorhanden sint, de tom predigamte
ordentlick geeschet, in der lere vorstendich unde
andere to lerende düchtich bevunden sint, nu
överst na dem gebruke der hiligen apostel, vor
der gemeine, mit dem gebede unde uplegginge
der hende, van den oldesten tom hiligen predig-
amte schölen utgesundert, ordineret unde tom
ewigen deenste unses herren Jesu Christi im
evangelio bestediget werden: Biddet derwegen
unde vormanet alle frame christen, dat se willen
dar bi sin, godt dem herren vor dat grote gnaden-
licht des hiligen evangelii, unde dat he sine
christlike kercke manck uns erhölt, van herten
danken, dorch Jesum Christum, mit der ganzen
gemeine beden, dat godt to sinem hiligen woerde
den hiligen geist geve, sin rike manck uns vor-
mere, truwe düchtige seelsorger sende, dise unde
alle prediger to nütten denern make.
In dem trett he vam predigstole aff', unde na
dem gemeinen gebede venget he an den gesang:
Nu bidde wi den hiligen geist, edder Kum godt
schepper hilige geist etc.
Denn stellet sick de superintendens vor dat
altar, let den disch des herren bereiden, de
anderen pastores unde prediger stellen sick an
den altar, de ordinanden kneen vor den altar.
Na dem vörgemelten gesange singet de super-
intendens mit den oldesten unde mit der schole
de antiphen, Veni sancte spiritus, reple tuorum etc.
mit navolgender collecte.
Dise antiphen mach men ock düdesch
singen, up de gewönlike noten, alse hernamals
desülvige in diser agende gesettet is.
COLLECTA.
Latet uns beden.
O herre Jesu Christe, de du sittest tor
rechteren hand dines hemmelschen vaders, unde
regerest dine elende christenheit up erden, giffst
gaven den minschen, etlike apostel, etlike bischoppe,
etlike heerden, etlike lerer, etlike dener, up dat
din hus up erden gebuwet, unde dine uterwelden
dorch dat amt dines wordes togerichtet unde ge-
hiliget werden, wi bidden di van herten, du
woldest din hilige gödtlike wort bi uns hilich
unde reine erholden, die eine ewige uterwelde

1) 1. Tim. 5.
 
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