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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0476
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458

Das Herzogthum Pommern.

lick absolveret werden unde sick also mit der
christliken kercken vorsönen.
Bidde godt umme den hiligen geist, dat de
din herte vorlüchte, vornie, unde in deme geiste
erkenne mit demödigem dankbaren herten, dat
dise absolution unde vorsöninge mit der christ-
liken gemeine, din högeste trost, gröteste schatt
unde fröuwde up erden si, dardorch dine sünde
mit allem ungelimp, darin du di to vörne gebracht
heffst, im hemmel unde up erden, vor gade, vor
allen engeln unde vor allen framen christen up
erden gedelget werde.
Frage:
Wiltu mit sölckem Berten de hilige absolution
van sünden mit dem hochwerdigen sacramente
entfangen, unde begerestu, dat ick di morgen
wedderümme öffentlick in de gemeine gades an-
nemen unde in dinem namen alle frame christen
vorbidden schal ?
Antwert: Ja.
Wiltu ock christlick unde truwlick holden,
wat di van der avericheit edder van dem con-
sistorio unde superintendenten, to antöginge diner
bote, in gades ehre to gevende, uperlecht is, edder
nu datsülve entrichten edder vorbörgen?
Antwert: Ja.
Bistu ock der meninge, dat du mit dem, dat
du giffst, dine sünde vor gade betalest?
Antwert:
Neen, wente ick weet, dat Christus gades
söne, allene mine sünde betalet hefft, unde dat se
mi godt ut gnaden vorgifft. Dit överst geve ick
to gehorsam jegen de avericheit unde ut christ-
likem friwilligem herten, tor danksegginge jegen
godt unde de christlike kercke, dat ick wedder
in de gemeenschop der hiligen gades angenamen
werde, unde dat ick mine bote hir mit vor allen
christen betüge.
Dar na mögen de andern afftreden, unde
neme de pastor den sünder allene to sick, in
den gewönliken bichtstoel, höre sine bicht, unde
na gelegenheit, alse he sin herte seker edder
bedrövet spöret, holde he em vor dat gesette
edder evangelium, dat he en edder to warer
botn bringe, edder dorch christen tröste, alse
van allen stücken to vörne van der bicht genoch
gesecht is. Unde ein jeder godfrüchtich pastor
wol to doende weten werdt ut Urbani Regii
seelen arstedie unde ut der geliken trostbökeken.
Na allem underricht frage de pastor:
Bekennestu ock vor gade unde vor der hiligen
christliken kercken, dat du ein sünder bist, unde
de sünde N. gedan heffst?
Antwert: Ja.
Is idt di ock van Berten leed, dat du godt
aver alle mate swar unde hart vortörnet heffst,

grote strafe up di unde up andere geladen , des
düvels ledemate geworden, vele gude Berten ge-
ergert unde bedrövet heffst?
Antwert: Ja.
Dar na nim wider de fragen vör, de vör
hen stan van der bicht, in der privat absolu-
tion etc.

Absolutio.
Dewile du denne dine sünde bekennest unde
di van Berten leed is, dat du godt mennigerlei
wise unde in sunderheit mit der sünde N. gruw-
lick vortörnet heffst unde begerest gnade bi gade,
trost unde de gemeenschop der hiligen christliken
kercken. Unde Christus unse heiland spreckt ut-
drücklick, Luce im 17.: So din broder sündiget,
schaltu en strafen, unde so he sick bekeret,
schaltu em vorgeven. Darümme vorkündige ick
di erstlick den tröstliken eed gades, dar he
spreckt: So war alse ick leve, wil ick nicht, dat
de sünder sterve, sunder dat he bekeret werde
unde dat ewige levendt hebbe, item , also hefft
godt de werlt gelevet, dat he sinen eingebarnen
söne gesendt hefft, up dat alle, de an en gelöven,
nicht schölen vorlaren werden, sunder dat ewige
levendt hebben.
Dise gödtliken wort schaltu mit dem geloven
annemen, in dinem herten gewisse sin, dat di
umme des herren Christi willen alle dine sünden
gnedichliken vorgeven sint, unde ick alse ein
dener ut bevel des söns gades, unses herren Jesu
Christi, lut sines evangelii, spreke di los van alle
dinen sünden, unde betüge in sinem namen, dat
di ock dise sünde N. umme dessülven heilandes
Christi willen, ut grundloser gnade vorgeven, gades
torne unde de ewige vordömenisse van di genamen
is, unde neme di wedder an tom ledemate der
christliken kercken, alse de herre Christus spreckt:
Weme gi de sünde vorgeven, dem schölen se vor-
geven sin, wat gi lösen up erden, schal im hemmel
gelöset sin.
Dewile du denne vor godt gewisse bist, dat
di dine sünde vorgeven sint, mostu di ock mit
der christliken gemeine vorsönen, dat alle frame
christen di ock dise sünde vorgeven, unde also
wedder mit allen christen der gemeenschop der
hiligen gades deelhaftich werdest. Dar up schaltu
in dinem herten to freden sin, gade danken, den
trost des evangelii, to ewiger selicheit, mit hülpe
des hiligen geistes im herten beholden, hernamals
im rechten geloven unde guder conscientie leven,
godt dinen herren dacklikes anropen, dat he de
vordeende tidtlike strafe, dorch sine barmherticheit
wechneme edder an di lindere, alse David schriet:
Ah herre, wes mi gnedich, wasche mi, vorwerp
mi nicht van dinem angesichte, redde mi van
schülden, dat is, van der vordeenden lives strafe,
 
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