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Das Herzogthum Pommern.
Am XXVII. sondage na Trinitatis.
Gi leven christen fröuwet juw nu,
Dewile överst in den gemenen psalmbökeken
vele andere gesenge sint, so schölen christlike,
vorstendige parherren unde schoelmeistere vlitich
acht hebben, welckere to jeder tidt bequeme unde
tor beteringe gut sint, unde dat men nicht mit
veleheit der psalmen de christlike jöget unde ge-
meine beswere, unde nicht orsake geve, de olden
nütten gesenge Martini Lutheri, unde anderer,
dorch welckere im anvange dat evangelium vort-
gesettet is, na to latende, sunder schölen vlit
doen, dat allent mit godtseligen guden vorstande,
alse idt nütte is, dem volke vörgeholden unde de
christlike kercke dardorch gebuwet unde gebetert
werde.
[Es folgen drei Symbole und Register.]
77. Consistorial-Instruction. Von 1569.
[Nach Dähnert 3, S. 124 ff. Vgl. oben S. 327.]
Unser von gottes gnaden, Barnim des eltern,
Johann Friderich, Bogislaf, Ernst Ludwig, Barnim
des jüngern, und Casimir, gevettern und ge-
brüdern, herzogen zu Stettin, Pommern u. s. w. ;
wes sich die würdigen und hochgelahrten, unsern
superintendenten und andere verornete zu den
geistlichen konsistorien, im gericht und sonst ver-
halten sollen.
Der erste theil.
Von personen des consistorii.
Ein jedes konsistorium in unsern fürsten-
thümern soll, inhaltes unserer kirchenordnung,
besetzt sein, und einem juristen die direction und
expedition befohlen werden. So soll auch bei
einem jeden consistorio ein geübter notarius, ein
geschworner bote, ein famulus, welche der super-
indens mit vorwissen der konsistorial-räthe an-
zunehmen , und ob sie zum amte nicht tüchtig
oder nicht fleissig, oder sonst erwegliche ursachen
wären, wiederum zu enturlauben bemächtiget sein
soll. Und wollen wir fürsten verordnung thun,
wie die personen jedes orts zu unterhalten.
Von des superintendenten und ver-
walters amte.
Wann dem konsistorio durch die pfarrherrn
aus städten oder vom lande ärgerliche exempel in
der lehre oder im leben denunciiret, oder durch
inquisition oder sonsten kund worden oder wenn
auch ohne das den konsistorio sachen ausserhalb
der gerichts-händel zu berathschlagen vorfallen,
soll der expeditor auf erinnerung der superinten-
denten oder sonsten, die consistorial-räthe durch
den pedellen in die raths- und gerichts-stube,
zusammen fordern lassen, denenselben, was vor-
gefallen, proponiren, die vota colligiren und selbst
die beschlussstimme haben oder dem superinten-
denten melden lassen u. s w.
Wenn es der sachen wichtigkeit oder sonst
andere nothwendigkeit erheischet, die proposition,
vota und den beschluss durch den notarium in ein
besonder buch, das er fertig dazu haben soll, ver-
zeichnen und registriren lassen. Sonst wird der
superintendens in der denunciation der inquisitions-
händel die ratschläge und censuras ecclesiasticas
also richten, dass darinnen zu verfahren wie in
der kirchenordnung unter dem titulo von der
kirchen-disciplin in den geistlichen gerichten des-
falls verordnet ist. In den anderen sachen aber,
dass es zu gottes ehren, guten sitten und ehrbar-
lichem christlichen wandel gereichet, und was also
geschlossen, förderlichen exequiret und ins werk
gebracht werde.
In geistlichen sachen soll der director oder
verwalter auf supplication und ansuchen der par-
teien, in den fällen, so in der kirchenordnung
specificiret und ausgedrucket, und denenselben
anhängig, und sonst ausserhalb derselben in keiner
ladung und process etwas mittheilen, die parteien
auf angesetzte termine samt den andern kon-
sistorial-räthen in ihrem fürbringen nothdürftiglich
hören, und acht darauf geben, dass der parteien
müntlich und schriftlich vor- und anbringen, und
was der processe halben und sonst verabscheidet
wird, durch den protonotarium protocolliret, ad
acta registriret, die justitia recht und unparteilich
administriret, ein jeder, so zum gerichte bestellet
und verordnet, sich seines amtes recht zu ge-
brauchen, auch in rathschlägen und dem gericht
alles ordentlich gehalten werde.
Der andern übrigen consistorial-räthe
oder gerichts-commissarien amt.
Die consistorial-räthe sollen, so oft sie vom
verwalter und superintendenten erfordert, auf be-
stimmte zeit zusammen kommen, die proposition
von dem verwalter und die vorträge von den
parteien fleissig anhören, wenn sie gefraget, ihren
rath und meinung, was ihrem verstande und ge-
Das Herzogthum Pommern.
Am XXVII. sondage na Trinitatis.
Gi leven christen fröuwet juw nu,
Dewile överst in den gemenen psalmbökeken
vele andere gesenge sint, so schölen christlike,
vorstendige parherren unde schoelmeistere vlitich
acht hebben, welckere to jeder tidt bequeme unde
tor beteringe gut sint, unde dat men nicht mit
veleheit der psalmen de christlike jöget unde ge-
meine beswere, unde nicht orsake geve, de olden
nütten gesenge Martini Lutheri, unde anderer,
dorch welckere im anvange dat evangelium vort-
gesettet is, na to latende, sunder schölen vlit
doen, dat allent mit godtseligen guden vorstande,
alse idt nütte is, dem volke vörgeholden unde de
christlike kercke dardorch gebuwet unde gebetert
werde.
[Es folgen drei Symbole und Register.]
77. Consistorial-Instruction. Von 1569.
[Nach Dähnert 3, S. 124 ff. Vgl. oben S. 327.]
Unser von gottes gnaden, Barnim des eltern,
Johann Friderich, Bogislaf, Ernst Ludwig, Barnim
des jüngern, und Casimir, gevettern und ge-
brüdern, herzogen zu Stettin, Pommern u. s. w. ;
wes sich die würdigen und hochgelahrten, unsern
superintendenten und andere verornete zu den
geistlichen konsistorien, im gericht und sonst ver-
halten sollen.
Der erste theil.
Von personen des consistorii.
Ein jedes konsistorium in unsern fürsten-
thümern soll, inhaltes unserer kirchenordnung,
besetzt sein, und einem juristen die direction und
expedition befohlen werden. So soll auch bei
einem jeden consistorio ein geübter notarius, ein
geschworner bote, ein famulus, welche der super-
indens mit vorwissen der konsistorial-räthe an-
zunehmen , und ob sie zum amte nicht tüchtig
oder nicht fleissig, oder sonst erwegliche ursachen
wären, wiederum zu enturlauben bemächtiget sein
soll. Und wollen wir fürsten verordnung thun,
wie die personen jedes orts zu unterhalten.
Von des superintendenten und ver-
walters amte.
Wann dem konsistorio durch die pfarrherrn
aus städten oder vom lande ärgerliche exempel in
der lehre oder im leben denunciiret, oder durch
inquisition oder sonsten kund worden oder wenn
auch ohne das den konsistorio sachen ausserhalb
der gerichts-händel zu berathschlagen vorfallen,
soll der expeditor auf erinnerung der superinten-
denten oder sonsten, die consistorial-räthe durch
den pedellen in die raths- und gerichts-stube,
zusammen fordern lassen, denenselben, was vor-
gefallen, proponiren, die vota colligiren und selbst
die beschlussstimme haben oder dem superinten-
denten melden lassen u. s w.
Wenn es der sachen wichtigkeit oder sonst
andere nothwendigkeit erheischet, die proposition,
vota und den beschluss durch den notarium in ein
besonder buch, das er fertig dazu haben soll, ver-
zeichnen und registriren lassen. Sonst wird der
superintendens in der denunciation der inquisitions-
händel die ratschläge und censuras ecclesiasticas
also richten, dass darinnen zu verfahren wie in
der kirchenordnung unter dem titulo von der
kirchen-disciplin in den geistlichen gerichten des-
falls verordnet ist. In den anderen sachen aber,
dass es zu gottes ehren, guten sitten und ehrbar-
lichem christlichen wandel gereichet, und was also
geschlossen, förderlichen exequiret und ins werk
gebracht werde.
In geistlichen sachen soll der director oder
verwalter auf supplication und ansuchen der par-
teien, in den fällen, so in der kirchenordnung
specificiret und ausgedrucket, und denenselben
anhängig, und sonst ausserhalb derselben in keiner
ladung und process etwas mittheilen, die parteien
auf angesetzte termine samt den andern kon-
sistorial-räthen in ihrem fürbringen nothdürftiglich
hören, und acht darauf geben, dass der parteien
müntlich und schriftlich vor- und anbringen, und
was der processe halben und sonst verabscheidet
wird, durch den protonotarium protocolliret, ad
acta registriret, die justitia recht und unparteilich
administriret, ein jeder, so zum gerichte bestellet
und verordnet, sich seines amtes recht zu ge-
brauchen, auch in rathschlägen und dem gericht
alles ordentlich gehalten werde.
Der andern übrigen consistorial-räthe
oder gerichts-commissarien amt.
Die consistorial-räthe sollen, so oft sie vom
verwalter und superintendenten erfordert, auf be-
stimmte zeit zusammen kommen, die proposition
von dem verwalter und die vorträge von den
parteien fleissig anhören, wenn sie gefraget, ihren
rath und meinung, was ihrem verstande und ge-