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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0516
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498

Das Herzogthum Pommern.

Der von Bogislaw zum Superintendenten erhobene Pfarrer in Barth, Soldek, hat drei
Synoden in Barth abgehalten: 1574, 1578, 1579. Über eine Synode von 1584, welche dort über
das „Wesen der Erbsünde“ abgehalten wurde, vgl. St.-A. Stettin, Wolg. Arch. Tit. 63, Nr. 87
verbunden mit Nr. 139.

83. M. g. h. herzog Philipps avescheit, so im anfange der dister. to Barthe is einem e. rahde gegeven
unde mit seiner f. g. segel becreftiget, geschehen 1536.

[Nach Balt. Studien 1, S. 238—244]

Wi Philips von Gades gnaden hertog to Stettin
Pamern, der cassuben und wenden fürst to Rüegen
und Grawe to Gützkow bekennen hiermit, nach-
dem up negst geholdenem landtage to Treptow up
der rege dorch de gemeine landschop beschlaten
und gebaden in unsere steden to visiteren, und in
den kerckemptern unde güdern ordenin ge upto-
richten, also hebben wi up behde der ehrsamen
unser leven getruwen burgermeistere rahtmannen
und ganzer gemeinheit unser stadt Bahrte, solcke
visitation to Bahrt vorgenommen, und von wegen
der prädicanten, kerckendehner, scholen, armen
und anderen, so vele ydt sick disser tydt hefft
schicken unde lieden willen, nafolgende ordeninge
gemaket unde upgerichtet. Alse dat de rath ge-
dachter unser stadt Bahrte, alle der prester, kercken,
capellen, fraterniteten, calande, tiden und andere
geistlike inkahmende durch etliche kastenherrn
und procuratoren des schattkasten, so wi darto
verordnet, unde henferne vom rahde darto schölen
verordnet werden, na lude des registers, dat wi
ehm verantwordet, utmahnen und innehmen schole
laten, und davon erstlick dise lifrente tor geborliken
tit betalen laten alse von wegen der parkerke vier
gülden Clawes Rolive, söss gülden der Roddike-
schen, ver gülden der Kregerbringkeschen, twei
gülden der Vagedeschen, twe mark Hans van dem
berge, anderthalve mark er Blixsen und twe gülden
ern Johan Düvelsbohm, von wegen der fraterniteten
drei mark Flasshagens Kokeschen tom sunde soss
mark er Johan Bolten drei marck Armegardt
Kreigenbringes, drei mark Cathrina Risors, drei
mark Anne Vagedes, soss mark Clawes Rolive,
eine mark Erasmo Stuten, drei mark der Per-
petischen to ribbeniss und eine mark ern Hinrich
Krusen, unde darna den prestern, so den calandt
und fraternitet to Bahrt gehat, und de sust dar
wat gehat hebben, enen jeden van ehn vertich
marck, up vier tiden, also up wihnachten negst
antofangen einem jeden tein mark, up ostern dar-
nach tein mark up Johannis Bapsistä to midden
sommers darnach tein mark und up Michaelis dar-
nach ock tein mark unde also folgendes alle veerdeil
jahr, de wile ein von ein levet einem jeden tein
mark, nemliken disen, alse dem würdigen unseren
canzeler rahde und leven getruwen ern Nicolaus

Brunen, dem die kerke von unsem sehl, herrn und
grohtvader geliget is geworden, unde de calandes fr.
mit gehat, und er Johan Bolten, ern Hinrich
Krusen, ern Erasmus Stuten, ern Gregorius Everde,
ern Peter Schriver, ern Jürgen Lowenborg, ern
Michel Hintzen, ern Andreas Klaweken, ern Peter
Sehman, ern Jochim Vaget und ern Johann
Düwolsbohm. Wen averst einer edder mehr van
den prestern in gott vorsterft, so schal darnach
sine Portio effte andel im kasten bliven, unde
nicht mehr gegeven werden, und darbenevenst
scholen ock alle vicarien und elemosien, so vom
rade vorstendern der kerken, gilden, fraterniteten
unde handwerk to lehne gahn, wen de dörch
döttliken affgangk der personen, de se nu tor tidt
besitten, verleddiget werden, in den schattkasten
kamen und fallen. Und to dem schall ein raht
durch de stadtdener alle veerdeil jahres ut der
börger huesern, van jeder minschen, de twelff
jare is en veercken uthfordern, und in den schatt-
kasten getruwlick verantworten laten, und alles wat
de kastenherrn des schattkastens also infordern
und baven angetögede lieffgeding und portien der
prester verblifft, darvon schole se dise nachfolgende
kerkendener und personen holden unde besolden:
erstlick einen kerkheren, umde so vaken se einen
annehmen, scholen se uns alse den patronen den-
suluen vorschicken, up dat wi uns sines wandels
unde herkahmens mögen erkunden en ock dorch
den superattendenten von wegen siner lere ver-
hören laten, damit, so he to dem ambte geschicket,
wi en mögen bestedigen, edder so he nicht darto
geschicket, er vorwiesen, up dat se alleine mit
rechten frahmen geschickeden kerckhern versehen
werden unde solcken kerkhern scholen se des
jahrs nu in der erste veftig gülden und darna,
wen de kaste riecker wert söstig gülden geven.
Item einen capellan, scholen se mit wehten unde
willen des kerckhern annehmen, und demsülven in
der erste veertig gülden, und darna wen mehr
in den kasten kümpt, veftig gülden geven, und
mit solker besoldinge scholen sick beide de kerck-
hern und capellan benögen laten, und vor de döpe,
vor dat sacrament des altars, vor de vertruwinge,
afkündinge, inleidinge, und andere ere gebörlike
ampt kein sunderlick geld nehmen edder fordern.
 
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